Bankhaus Hardy & Co.

Bankhaus Hardy & Co.
1994-96 neugebautes Gebäude am Standort des ehemaligen Bankhauses Hardy & Co. in der Markgrafenstraße

Bankhaus Hardy & Co. war eine bedeutende Berliner Privatbank, sie bestand mit Unterbrechung von 1881 bis 1997.

Die Brüder James N. Hardy und Ludwig N. Hardy, die aus England kamen, gründeten 1881 in Berlin ein Bankhaus. Vor Ihrer Rückkehr nach Deutschland waren sie Mitinhaber des Londoner Bankhauses Hardy Nathan & Sons. Dort hatten die Nathans auch den Vornamen Hardy zu ihrem Familiennamen gemacht. 1899 wurde die Bank in eine GmbH umgewandelt und Fritz Andreae wurde Geschäftsführer der Bank. Durch die Übernahme der Rheinisch-Westfälische Disconto-Gesellschaft zu Aachen erwarb die Dresdner Bank 1917 eine Beteiligung an dem Bankhaus. 1936 wurde die Beteiligung am Gesellschaftskapital auf mehr als 90 Prozent erhöht.

Die Bank hatte ihren Sitz im Berliner Bankenviertel, zuerst in der Behrenstraße, nach 1906 in der Markgrafenstraße 36 / Taubenstraße 19.[1] Das zweite Gebäude wurde von dem Architekten Heinrich Rosskotten entworfen. Durch Kriegseinwirkungen stark beschädigt, wurde es in den frühen 1950-er Jahren repariert und von der Akademie für Gesellschaftswissenschaften der DDR genutzt. In den späten 1990-er Jahren entstand an der Stelle ein kompletter Neubau, der sogenannte Markgrafenblock.

1950 wurde die Bank in Frankfurt am Main, nachdem ein Versuch in Hannover gescheitert war, wiedergegründet. 1976 wurde sie mit der ebenfalls zur Dresdner Bank-Gruppe gehörende Sloman Bank KG aus Hamburg zur Hardy-Sloman Bank GmbH fusioniert, die 1978 in eine bedrohliche Schieflage geriet, ausgelöst durch entsprechenden Wertberichtigungsbedarf im Kreditportfolio der Sloman Bank.[2] 1980, nur wenige Monate vor dem hundertsten Jahrestag ihres Bestehens, musste die Traditionsbank ihre Filialen schließen. Vergeblich hatte die Dresdner Bank mit Kapitalspritzen die vor Jahren mehrheitlich übernommene Privatbank zu sanieren versucht.

1991 wurde die Bank nach einigen Jahren der Unterbrechung als Hardy & Co. Privatbankiers wiedereröffnet, um für vermögende Kunden der Dresdner Bank-Gruppe Private Banking unter dieser Marke anzubieten. 1997 wurde Hardy & Co. unter der Bezeichnung Dresdner Bank Private Banking in die Dresdner Bank integriert.[3]

Einzelnachweise

  1. [1] Berliner Bezirkslexikon, Mitte
  2. [2] Bedrohliche Schieflage
  3. [3] Private Banking als strategisches Geschäftsfeld deutscher Banken

Quellen

  • Erich Achterberg, Victor Emanuel Preusker: Berliner Banken im Wandel der Zeit. Wirtschaftsbilanz eines Jahrhunderts. Eine Schrift zum 75jährigen Bestehen des Bankhauses Hardy & Co GmbH Frankfurt-Berlin, Darmstadt, 1956.

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