- Theologische Metaphysik
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Christliche Metaphysik bezeichnet Metaphysik im Kontext des westlich-abendländischen wie des östlich-byzantinischen Christentums.
Der Ausdruck wurde vor allem außerhalb der Christlichen Theologie und Christlichen Philosophie in die Diskussion eingeführt, und zwar von Autoren wie Helmut Schelsky, Albert Camus und Karl Jaspers.
Hans Urs von Balthasar hat versucht, eine christliche Metaphysik zu entwickeln und dabei u.a. an Peter Wust angeschlossen. Explizit als christliche Metaphysiker verstehen sich Denker wie Gustav Siewerth und Ferdinand Ulrich.
Heute wird der Ausdruck weniger programmatisch, sondern vielmehr in historischer Absicht verwendet, um beispielsweise frühe monotheistische Konzeptionen philosophischer Theologie zu kennzeichnen, wie sie im 2.-4. Jh. ausgeprägt wurden.
Literatur
- Erwin Reisner: Die Geschichte als Sündenfall und Weg zum Gericht. Grundlegung einer christlichen Metaphysik der Geschichte, 1929
- Gotthard Günther/Helmut Schelsky: Christliche Metaphysik und das Schicksal des modernen Bewusstseins, 1937
- Perikles-Petros Joannou: Christliche Metaphysik in Byzanz, 1956
- Albert Camus: Christliche Metaphysik und Neoplatonismus (Métaphysique chrétienne et néoplatonisme, dt.), 1936, aus d. Nachlaß, 1978
- Karl Jaspers: Von der antiken zur christlichen Metaphysik. Anaximander, Heraklit, Parmenides, Plotin, Anselm, 1979
- Alexander Lohner: Gewissheit im Wagnis des Denkens die Frage nach der Möglichkeit von christlicher Philosophie und Metaphysik im Werk und Denken des Philosophen Peter Wust; eine Gesamtdarstellung seiner Philosophie, 1990
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