- Thomas F. Fischer (Künstler)
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Thomas F. Fischer (* 4. Februar 1954 in Köln) ist als Performer, Zeichner und Installationskünstler tätig und hat als Musiker, Schauspieler und Bühnenbildner gearbeitet.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Thomas F. Fischer arbeitete von 1972 bis 1976 als Schriftsetzer, besuchte 1977 die Foolsschool Amsterdam (Unterricht bei Jango Edwards und den Theatergruppen Het Dogtroep und Spiderwoman). Von 1976 bis 1979 war er Mitglied (Acting, Stage Design, Public Relations) des Freien Theaters „Vaganten“ (Regisseur Joachim Lang), mit Spielorten in Frankreich, Polen, Portugal und Deutschland. 1978 bis 1983 folgte ein Kunststudium in Köln als Meisterschüler bei Renate Lewandowski und Daniel Spoerri.
Werk
Viele seiner Zeichnungen, Installationen, Aktionen und Performances erschließen sich über den Gegensatz zwischen Banalem und Hochkulturellem. Einerseits sinnlich meist direkt verständlich, werden andererseits vielfältige Bezüge zu anglo-amerikanischer und britischer Musik und Kunst, zu französischer, italienischer und deutscher Kultur, zu Art Brut, Fluxus und Pop Art erst bei eingehender Beschäftigung mit dem Werk verständlich.
„Eine extreme körperliche Anwesenheit und die Anonymität beim Auftritt kommen bei seinen Performances zusammen. Einen Bezugspunkt besitzen sie im Theater, gewissermaßen gibt es auch den abschließenden Vorhang. Zum Ende der meisten Performances legt er ein Leopardenfell über den Kopf, bereits das bildmächtig.” (…) „Seine Performances greifen soziokulturelle, gesellschaftspolitische Themen auf und sie arbeiten oft mit atmosphärischer Verdichtung, einer Radikalität der Situation. Sie zeigen prozesshafte Handlungen und berühren sich darin wieder mit den Zeichnungen.”[1]Betrachter und Zuschauer können sich mit eigenen Widersprüchen konfrontiert sehen.
Obwohl in seiner künstlerischen Arbeit das Direkte und Unmittelbare einen hohen Stellenwert hat, ist Fischer ein Künstler eher für nachdenkliches Publikum. Er erhielt 1993 den kölner Förderpreis der schweizer Anker Bank (heute BCGE, Banque Cantonale de Genève) für sein zeichnerisches Werk.
Zusammenarbeiten
- 1984–1985 „Schlager“. Mitarbeit an einer Musikperformance von Arno Steffen, Aufführungen im Alten Wartesaal, Köln; auf der Musikmesse Frankfurt a.M.; auf den Ruhrfestspielen Recklinghausen
- Mitarbeit bei Projekten von Daniel Spoerri. Siehe Daniel Spoerri presents eat art: „Plastic Food” mit Thomas Fischer und Jürgen Raap (Köln).[2]
Ausstellungen und Performances
- 2008 Die vergessenen Europäer: Kunst der Roma - Roma in der Kunst. Ausstellung, Kölnisches Stadtmuseum, Köln. Beteiligung mit Zeichnungen und Performance, sowie Ergebnissen eines Workshops mit Roma Kindern.
- 2006 Wonderland: Fluxus & the game. Ausstellung, Fondation Liedts-Meesen, Kunstplatform Zebrastraat, Gent, (Kat.)[3][4]
- 2004 “nus artifiques”. Einzelausstellung, Zeichnungen und Ähnliches. Exit Art Köln.[5]
- 2000 „Präsentation des Post-Berbuerschen Apparats“. Performance und Happening, Thomas Fischer und Jürgen Raap. Moltkerei Werkstatt Köln.[6][7]
- 1999 „Wettermann I“. Performancevideo. Jahresversammlung, Internationales Künstlergremium (IKG), Bremen.
- 1998 „..getrunken der Sonne..”. Performance. Moltkerei Werkstatt, Köln.
- 1998 „la gaia scienza“. Einzelausstellung, Zeichnungen. Arting, Köln.[8]
- 1997 Galeria Arsenal, Bialystok, Polen. Installation, Performance.
- 1996 „5 Star Brand“. Konzertante Performance. Artothek Köln (Kat.) und Dampfzentrale, Bern. [9]
- 1996 Arte Sella. Ausstellung in Borgo Valsugana, Trento, Italien (Kat.)[10]. Performance.
- 1995 „Der Portier, Heartbreak Hotel“. Radio Performance, live. Radio LORA, Zürich.
- 1994 Rose von Jericho. Performancetage Oldenburg (Kat.). Performance.
- 1991+1995 Köln-Kunst. Ausstellung in der Kunsthalle Köln. Beteiligung mit Zeichnungen.
- 1990 Artothek Köln (Kat.). Einzelausstellung, Zeichnungen.
- 1990 Feedback & Forth Festival. Galerie am Stadtpark, Krems + Galerie Theuretzbacher, Wien. Performance.
- 1989 Espace Etrange 14. Juillet. Fondation D.A.N.A.E. (Diffusion Attitudes Nouvelles Art-actuel Europe), Pouilly, Frankreich. Performance.
- 1989 „Hite Wheat”. Performance. Galerie Lydia Maegert, Bern (Kat.)[11]
- 1988 „BITTER 324“. Performance eine Woche täglich 6 Stunden. Moltkerei Werkstatt, Köln.
- 1987 „Im Grund, d.h. zwischen den Organen”. Installation, Performance. Fridericianum (Kassel), Documenta 8, Kassel. [12]
- 1987 „Performance zur 'Idylle'”. Ausstellung der Arbeitsgemeinschaft deutscher Kunstvereine: "Idylle", Kunstverein Kiel (Kat.).
- 1987 Museum Schloss Morsbroich, Leverkusen. Performance.
- 1987 Skulpturenmuseum Glaskasten, Marl. Performance.
- 1986 ”Kamine horchen”. Performance. Postnukleare Aktionstage. Wuppertal.
- 1985 „Dramatische Installation”. Installation, Performance. Moltkerei Werkstatt, Köln.[13]
- 1985 „Kein Tag früher. Die Hl. Schiffarth im Tang”. Performance. Moltkerei Werkstatt, Köln.[14]
- 1984 „theorie und praxis der evolution”. Einzelausstellung, Zeichnungen, Performance. Artothek Köln (Kat.).
- 1984 „Wissen tut weh”. Performance. Künstlerhaus Seefischmarkt. Kunstlandschaft Bundesrepublik. Arbeitsgemeinschaft deutscher Kunstvereine, Schleswig-Holsteinischer Kunstverein Kiel (Kat.).
- 1984 Theater im Spiegel der Welt, Kunsthalle Köln. Performance.
- 1983 „Ritual und Fetisch”, Blalla W. Hallmann, Thomas Fischer und Peter Gilles (12.–17. November 1983) in Galerie Koppelmann, Köln.
- 1983 John Cage Festival. Veranstalter Ingo Kümmel, Alte Stollwerck Produktionshalle, Köln. Performance.
- 1982 Entwicklungen. HdK Berlin (2.-29. Juni) und Ecole des Beaux Arts Paris. Performance (HdK), Objekte.
- 1981 Bei lebendigem Leibe. Performances von Künstlern aus Köln in der Moltkerei Werkstatt, Köln (Kat.). Installation, Performance.
- 1981 Fluxus - Aspekte eines Phänomens. Ausstellung des Kunst- und Museumsverein Wuppertal im Von-der-Heydt-Museum, Wuppertal (Kat.). Zeichnungen, Performance.
- 1980 „Soirée 'Plastic Food'". Installation, Event, Performance. Jürgen Raap und Thomas F. Fischer. Eat-Art Festival von Daniel Spoerri "L´Attrape tripes". Maison de la Culture, Chalon-sur-Saone, Frankreich.[15]
Zitat
„Um 23 Uhr 55 parkte Manni auf dem Bürgersteig vor der Peppermint Lounge. (…) Ein knutschendes Pärchen links am Tisch, an der Theke ein älterer Mann, dürr wie ein Skelett, (…). Rechts hinten spielte der Brut-Künstler Fischer mit seinem Gehstock, leckte sich die wulstigen Lippen und zupfte an seinem Ohrring.”[16]
Literatur
- Fritsch, Missmahl, Ottersbach (Hrsg.): ”schuss gegenschuss“. Dietmar Schneider zum Sechzigsten. 1999, Köln: Wienand Verlag. ISBN 978-3-87909-668-8
- Elisabeth Jappe, Christian Merscheid (Redaktion):Moltkerei Werkstatt: Projekte 1981 - 1994. Hrsg.: Moltkerei Werkstatt. Köln 1994/95: Post. ISBN 3-923167-14-8
- Elisabeth Jappe, 1993 „Performance - Ritual - Prozeß, Handbuch der Aktionskunst in Europa“. München-New York: Prestel. ISBN 3-7913-1300-2 / 9783791313009 / 3-7913-1300-2
- Jürgen Raap, 1990 „Performance: Im Brennpunkt der Widersprüche“, Gespräch mit Jürgen Raap in Kunstforum International, Bd. 105, Köln
- „d 8 - Documenta 8“ , 1987 (Kat.), Weber & Weidemeyer, Kassel
- Arbeitsgemeinschaft deutscher Kunstvereine, 1984, "Kunstlandschaft Bundesrepublik - Region Köln“, Stuttgart
- Brühler Kunstverein, 1982, „Menschenrechte des Auges“ (Kat.)
- Elisabeth Jappe, Claudia Simmler, 1981, „Bei lebendigem Leibe“, (Kat.) Köln: Kulturamt
- École nationale supérieure des beaux-arts (France); Hochschule der Künste Berlin, „Entwicklungen: Arbeiten von Studenten deutscher und französischer Kunsthochschulen“, Hochschule der Künste Berlin. (Kat.) Rheinbreitbach. Französisch, Deutsch.
Einzelnachweise
- ↑ Thomas Hirsch: Künstlerportrait: Thomas F. Fischer: Je Faix Ce Jeu. In: choices. choices Verlag, Köln Juni 2004, S. 27, 1 u. 27,3.
- ↑ Elisabeth Hartung (Hrsg.): Daniel Spoerri presents eat art. Verl. für Moderne Kunst, Nürnberg 2001, ISBN 3-933096-71-5, S. 173,1.
- ↑ Jürgen Kelter, Christina Kelter … (Hrsg.): Wonderland : Fluxus & the game / Zebrastraat.. Ghent 2006 (Ausstellung: Zebrastraat NV , 18. Januar 2006–18. Februar 2007).
- ↑ Wonderland!. Kunstbibliotheken-Fachverbund Florenz - München - Rom. Abgerufen am 12.11.08.
- ↑ EXIT ART Ausstellungen 2004. EXIT ART Köln e.V..: „04.02. - 03.03.2004“. Abgerufen am 12.11.08.
- ↑ Dietmar Schneider (Hrsg.): Kölner Skizzen. Nr. Heft 4, Wienand, Köln 2000, S. 24,1.
- ↑ Artfacts.Net: Thomas F. Fischer. Artfacts.Net. Abgerufen am 10.11.08.
- ↑ Thomas F. Fischer: la gaia scienza. arting. Abgerufen am 11.11.08.
- ↑ COINCIDENCE XVI: Zusammentreffen in Köln. IGNIS Europäisches Kulturzentrum. Abgerufen am 10.11.08.
- ↑ Associazione Arte Sella (Hrsg.): Arte Sella: International Art Meeting, Sella di Borgo Valsugana. Mazzotta, 1996, S. 28, 32, 53 (Performances a cura di Elisabeth Jappe).
- ↑ Norbert Klassen; G. J. Lischka (Hrsg.): PAN - PerformanceArtNetzwerk: Norbert Klassen/ STOP.P.T.. Benteli Verlag, Bern 1992, ISBN 3-7165-0828-4, S. 6.
- ↑ Artfacts.Net: Thomas F. Fischer. Artfacts.Net. Abgerufen am 10.11.08.
- ↑ EvS: Dramatische Installation. In: Kölner Stadt-Anzeiger. Nr. 227, M. DuMont Schauberg, Köln 1. Oktober 1985.
- ↑ H.H.: Spannende Aktion. In: Kölner Stadt-Anzeiger. Nr. 143/16, M. DuMont Schauberg, Köln 25. Juni 1985.
- ↑ Jürgen Rap: Essen und Trinken. In: Kunstforum International. 159, Verlag Kunstforum, Köln April - Mai 2002, S. 71,3 Sp. 1.
- ↑ Christoph Gottwald: Lebenslänglich Pizza. In: Köln-Krimi. 3, Emons Verlag, 1986, ISBN 3-924491-07-0, S. 59,1.
Weblinks
- Literatur von und über Thomas F. Fischer (Künstler) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Arting Ausstellung
Personendaten NAME Fischer, Thomas F. ALTERNATIVNAMEN Fischer, Thomas KURZBESCHREIBUNG deutscher Künstler GEBURTSDATUM 4. Februar 1954 GEBURTSORT Köln
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