- Thomas Ligotti
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Thomas Ligotti (* 9. Juli 1953 in Detroit) ist ein US-amerikanischer Schriftsteller, dessen Werk – vor allem Kurzgeschichten, Lyrik und Essays – der zeitgenössischen Phantastik, speziell dem Horror-Genre zuzurechnen ist.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Kindheit und Jugend verbrachte Ligotti in Detroit, wobei er schon früh einen Hang zum Morbiden entwickelte, der sich in einem besonderen Interesse für Horrorfilme niederschlug. Seit seiner Jugend litt er an Depressionen, die schließlich über Drogenkonsum und Alkoholmissbrauch zu einem psychischen Zusammenbruch führten. Daraus entstand eine Agoraphobie, die es ihm wesentlich erschwerte, sich außerhalb seiner vertrauten Umgebung zu bewegen. In seiner Isolation befasste er sich zunehmend mit Büchern und Literatur, wobei er insbesondere die Phantastische Literatur zu schätzen lernte. Er zählt Edgar Allan Poe und H. P. Lovecraft zu seinen literarischen Schlüsselerlebnissen. Weiter prägten ihn aber auch die europäischen Autoren Franz Kafka, Vladimir Nabokov, Thomas Bernhard und andere. Sein Studium der Anglistik an der Detroiter Wayne State University schloss er 1975 mit einem Bachelor ab. Danach arbeitete er als Lektor bei einem Verlag für Nachschlagewerke und Literaturkritik.
Anfangs der 1980er-Jahre erschienen seine ersten Kurzgeschichten und Erzählungen in Fanzines. Die erste Buchveröffentlichung erfolgte 1986 in kleiner Auflage von gerade 300 Stück (Songs of a Dead Dreamer, Silver Scarab Press), die gleich Beachtung und Lob von Seiten der Kritik und des Publikums fand.
Seine Freundschaft und die fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Musiker David Tibet (Current 93) fanden in den 1990er-Jahren ihren Ausgang in einem Gesamtkunstwerk (In a Foreign Town, in a Foreign Land, Durtro Press), wobei Ligottis Texte und die dazu komponierte Musik eine Symbiose eingingen.
Seine letzte Veröffentlichung, die ins Deutsche übertragen wurde, erfolgte im Jahr 2001: My Work Is Not Yet Done – Three Tales of Corporate Horror (dt. Das Alptraum-Netzwerk, Blitz). Auf diesem Werk und weiteren Stories basiert auch eine Graphic Novel (The Nightmare Factory, Harper Collins), der mittlerweile ein zweiter Band anschloss (2009).
2001 erfolgte auch sein Weggang von seiner Geburtsstadt Detroit, wo er sein ganzes bisheriges Leben verbrachte. Er siedelte sich in der Gegend von Tampa Bay/Florida an, wo er seither lebt.[1]
Einen grossen Reiz dürfte Ligottis Werk dadurch erfahren, dass es aufgrund seiner stilistischen Bandbreite nicht pauschal einer Literaturgattung zugeordnet werden kann. Obwohl seine Erzählungen unterhalten, zeugen sie von hohem literarischem und stilistischem Anspruch und dürfen sich zu den eigenständigsten Werken der düsteren Phantastik zählen.
Thomas Ligotti sagt von sich bescheiden: „Ich möchte gar keinem grossen Publikum bekannt sein. Ich würde lieber durch einen Lottogewinn zu Millionenreichtum kommen, als durch Schreiben von Bestsellern.“Das Alptraum-Netzwerk.[2] Einige seiner Bücher wurden dennoch für Literatur-Preise nominiert oder damit ausgezeichnet, beispielsweise mit dem Bram Stoker Award, mit dem World Fantasy Award (3 Nominierungen) oder dem International Horror Guild Award.[3]
Bibliografie (deutsche Titel)
- Die Sekte des Idioten. Unheimliche Erzählungen. DuMont's Bibliothek des Phantastischen 1992
- Teatro Grottesco und andere Erzählungen. Edition Metzengerstein/Festa 1997
- In einer fremden Stadt, in einem fremden Land. Festa 2001
- Das Alptraum-Netzwerk. Blitz 2003
Bibliografie-Hörbuch (deutsche Titel)
- Notebook of the night.Exzerpte aus Noctuary. (Hörbuch, Audio-CD) Edition Bärenklau 2001, ISBN 3-931164-84-5
- The new blackness. Hrsg. Eddie Angerhuber&Thomas Wagner (Hörbuch, Audio-CD) Edition Bärenklau 2002, ISBN 3-931164-92-6
- H. R. Giger (Hrsg.) HR Giger’s Vampirric: Die verloren gegangene Kunst des Zwielichts. (Hörbuch, Audio-CD), Festa 2004
Weblinks
- Literatur von und über Thomas Ligotti im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- http://www.ligotti.net (Fan-Seite, engl.)
- http://www.ligotti.de.vu (autorisierte deutschsprachige Seite)
Einzelnachweise
- ↑ Blitz 2003.
- ↑ Blitz 2003.
- ↑ www.ligotti.net
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