- Thomas de Bassus
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Schloss Sandersdorf ist ein Barockschloss im gleichnamigen Ort Sandersdorf in der Gemeinde Altmannstein, Landkreis Eichstätt. Das Schloss geht auf eine mittelalterliche Festung aus der Mitte des 12. Jahrhunderts zurück, die im Dreißigjährigen Krieg mitsamt dem dazugehörigen Dorf zerstört wurde.
Geschichte
Die Burg war 1420 durch Herzog Heinrich von Bayern-Landshut gebrandschatzt worden, als sich dieser im Krieg mit Herzog Ludwig dem Bärtigen von Bayern-Ingolstadt im Krieg befand. Danach wurde das Gebäude 1425 von den bayerischen Herzögen den Muggenthalern verliehen, die im 17. Jahrhundert das Schloss in seiner jetzigen Form als Vierflügelanlage errichteten, nachdem die Festung im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden war. Pfalzgraf Ottheinrich machte bei seiner Krakaureise im Winter 1536 auch in Schloss Sandersdorf Station. 1675 ging das Schloss in der Besitz der de Bassus über, die auch heute noch Eigentümer sind.
Im Spanischen Erbfolgekrieg wurde Schloss Sandersdorf 1703 wiederum verwüstet. Der 1763 in Mendorf geborene Komponist Johann Simon Mayr wurde von Thomas de Bassus stark gefördert und war infolgedessen auch zeitweilig auf Schloss Sandersdorf ansässig. Im Mai 1787 wurde das Schloss durch bayerische Beamte durchsucht, da man es als „Illuminatennest“ ansah. Thomas de Bassus war nämlich hohes Mitglied in der 1776 von Adam Weishaupt in Ingolstadt gegründeten Vereinigung. Dabei wurden umfangreiche geheime Unterlagen konfisziert. Um 1900 wurde das Schloss unter der Leitung des Münchner Architekten Gabriel von Seidl teilweise erneuert und renoviert. So stammt aus dieser Zeit beispielsweise das Kutscherhaus im Innenhof. 2008 wurde das Schloss von Margarethe Baronin de Bassus mitsamt den Waldgrundstücken an den Wittelsbacher Ausgleichsfonds verkauft.
Ansicht von Schloss Sandersdorf, angefertigt vom Kupferstecher Michael Wening
48.90166666666711.608888888889Koordinaten: 48° 54′ 6″ N, 11° 36′ 32″ O
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