- Threlfall
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William R.M.H. Threlfall (* 25. Juni 1888 in Dresden; † 4. April 1949 in Oberwolfach) war ein deutscher Mathematiker, der sich vor allem mit Topologie befasste.
Leben und Werk
Threlfall war der Sohn eines Engländers und einer Deutschen. Er studierte von 1910 bis 1914 in Jena und Göttingen, lebte danach lange als Privatgelehrter und promovierte erst 1926 in Leipzig bei Friedrich Levi und Otto Hölder Über regelmäßige Flächenteilung. 1927 habilitierte er sich in Dresden, wo er auch Privatdozent wurde und Vorlesungen über Topologie hielt. Hier kam es auch zu der intensiven Zusammenarbeit mit seinem Schüler und engen Freund Herbert Seifert, aus der unter anderem ein noch heute geschätztes Lehrbuch der Topologie hervorging und eines der ersten Bücher über Morse-Theorie. Von Haus aus wohlhabend war er auf eine Universitätsstelle nicht angewiesen (in Dresden besaß er ein eigenes Haus) – nach eigenen Worten holte ihn der angewandte Mathematiker Erich Trefftz wieder an die Universität. Victor Klemperer schildert ihn in seinen Tagebüchern als „Original“ (mit in den 1920er Jahren stark nationalistischer Einstellung, die aber mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten stark abkühlte) und vermutet dem äußeren Schein nach Alkoholismus. 1933 wurde er außerordentlicher Professor in Dresden, 1935 in Halle (Saale) und 1937 bis 1945 in Frankfurt am Main. Während des Krieges holte ihn Seifert zu seiner Aerodynamik-Gruppe nach Braunschweig und sicherte ihm auch 1946 eine ordentliche Professur in Heidelberg (in deren Akademie der Wissenschaften er 1947 aufgenommen wurde), er starb aber 1949 in Oberwolfach. Noch während des Krieges war er dorthin an das von Wilhelm Süss neu gegründete Mathematische Institut im Schwarzwald mit Seifert vor den zunehmenden Bombenangriffen ausgewichen und danach noch ein paar Jahre geblieben. Er starb, bevor er seine Professur in Heidelberg antreten konnte.
Literatur
- Seifert, Threlfall: Lehrbuch der Topologie, Teubner 1934
- Seifert, Threlfall: Variationsrechnung im Großen, Teubner 1938
Weblinks
- Universität Heidelberg zu Threlfall
- Review des Lehrbuchs der Topologie von Tucker in BAMS 1935, englisch
- Threlfall Stationäre Punkte auf geschlossenen Mannigfaltigkeiten, Jahresbericht DMV 1941
Personendaten NAME Threlfall, William KURZBESCHREIBUNG deutscher Mathematiker GEBURTSDATUM 25. Juni 1888 GEBURTSORT Dresden STERBEDATUM 4. April 1949 STERBEORT Oberwolfach
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