Thule Air Base

Thule Air Base
Thule Air Base
BW
Thule Air Base (Grönland)
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Kenndaten
ICAO-Code BGTL
Koordinaten
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum
Basisdaten
Eröffnung
Betreiber US Air Force
Start- und Landebahn
08T/26T 3047 m × 43 m Asphalt

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Die Thule Air Base (grönländisch: Pituffik) ist eine nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ab dem 1. März 1951 erbaute Air Base der USA im südlichen Teil der Hayes-Halbinsel in Avanersuaq, Grönland. Administrativ bildet die Air Base eine gemeindefreie Enklave innerhalb der Großkommune Qaasuitsup.

Der zur Militärbasis nächstgelegene größere Ort ist das 108 km Luftlinie entfernte Qaanaaq im Norden, wohin die ehemaligen Bewohner 1953, ein Jahr nach dem Bau der Basis, zwangsumgesiedelt wurden. Sie konnten erst 1999 eine bescheidene Entschädigung vom dänischen Staat erstreiten. Jean-Noël Malaurie, ein französischer Ethnologe und Geograph, berichtet in dem Buch über seine Grönland-Expedition von 1950 bis 1951 auch ausführlich vom Aufbau der Air Base und der Wirkung auf die dort ansässigen Inuit.[1]

Das von Präsident George W. Bush initiierte Raketenabwehrprogramm National Missile Defense (NMD) soll zum Teil dort installiert werden. Bereits heute befinden sich dort Radaranlagen, die dem NORAD-Frühwarnsystem angeschlossen sind. Das 12th Space Warning Squadron betreibt dort das Frühwarnsystem gegen ballistische (Atom-)Raketen. Seit 1961 beherbergt die Basis mit Detachment 3 des 22d Space Operations Squadron die inzwischen größte und nördlichste von acht weltweiten Satellitenbodenstation der Air Force. Sie besitzt als einziger Luftwaffenstützpunkt der USA einen Schleppkahn. Er dient dazu, Eisberge abzuschleppen, die in die Einflugschneise geraten sind.

Am 21. Januar 1968 stürzte 11 Kilometer südlich der Thule Air Base eine B-52 mit den Piloten John Haug und Joe D'Amario aufs Eis. Drei der vier an Bord befindlichen Wasserstoffbomben stürzten ins Eismeer und konnten eingefroren geborgen werden. Nach massiven Protesten der dänischen Regierung unternahmen die USA auch eine aufwändige Suche nach der vermissten vierten Bombe, zunächst ohne Erfolg. Ob die US-Spezialeinheit Navy SEALs und Soldaten des Bauregiments (SeaBees) der US Navy 1979 die vierte Bombe in der Baffin Bay bergen konnten, wird in jüngster Zeit nach Recherchen der BBC angezweifelt.[2][3] Dieser Unfall führte Jahre später zu Entschädigungsprozessen, siehe Qaanaaq.

Zur Thule Air Base gehört auch ein 407 Meter hoher, gegen Erde isolierter Sendemast für militärischen Langwellenfunk, dessen Fundament wegen des gefrorenen Bodens besondere Maßnahmen erforderte. Er ist der höchste Mast nördlich des Polarkreises in der westlichen Hemisphäre.

Inhaltsverzeichnis

Galerie

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Thule Air Base – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jean Malaurie: Die letzten Könige von Thule, VEB F.A.Brockhaus Verlag, Leipzig 1957
  2. vgl. www.taz.de – Die verschwundene Atombombe
  3. www.bazonline.ch - USA verloren Atombombe in Grönland

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