Tilla-Durieux-Park

Tilla-Durieux-Park
Blick von Norden über den Tilla-Durieux-Park

Der Tilla Durieux-Park, benannt nach der Schauspielerin Tilla Durieux, ist ein öffentlicher Freiraum im Berliner Ortsteil Tiergarten.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Park verläuft als 50 Meter schmales Band (davon innen 30 Meter Wiesenfläche) vom Potsdamer Platz nach Süden bis zum Landwehrkanal, zwischen dem Daimler-Areal bzw. der Linkstraße auf der einen und den Park Kolonnaden bzw. der – nach der Schriftstellerin und Journalistin Gabriele Tergit benannten – Gabriele-Tergit-Promenade auf der anderen Seite. Der Park überdeckt auf seiner gesamten Länge von 485 Metern den Tunnel Nord-Süd-Fernbahn, von dem ein Entlüftungsschacht am Nordende in den Park hineinragt.

Baugeschichte

Das Amsterdamer Landschaftsarchitekturbüro DS Landschapsarchitecten gewann 1995 mit seinen Entwürfen den Realisierungswettbewerb „Zwei Parks am Potsdamer Platz“. Neben dem Tilla-Durieux-Park gestaltete das Büro auch den Henriette-Herz-Park. Der Tilla-Durieux-Park wurde am 21. Juni 2003 eröffnet. Die Baukosten betrugen 2,25 Mio. Euro, die Anlage hat eine Fläche von 25.000 m².

Gestaltung

‚Rasenskulptur‘ mit gedrehter Steigung

Der Park besteht im Kern aus zwei schräg ansteigenden Rasenflächen, die zu je einer Seitenallee hin durch Steilböschungen abgegrenzt sind. Die Steigung ist entlang der Längsachse gedreht, sodass die höchsten Punkte der Rasenflächen am südwestlichen und am nordöstlichen Parkende liegen. In einem Einschnitt an der Querachse dieser „Rasenskulptur“ stehen fünf 21 Meter lange Wippen, auf denen Besucher die Drehung nachvollziehen können (die Wippen sind zurzeit wegen Sicherheitsbedenken fixiert). Seitlich befinden sich Promenaden mit Linden.

Diese auch als „überdimensionales Rasenkissen“[1] oder „immenses städtisches Sofa“[2] bezeichnete Anlage kann als von der Land Art beeinflusste, minimalistische Interpretation der Idee eines Parks mit einem relativ offenen Nutzungskonzept gesehen werden. Das „Rasenkissen“ wird bei gutem Wetter von Berlinern und Touristen gern zum Ausruhen, Sonnenbaden, Rasten und Verweilen genutzt.

Literatur

  • Nicole Uhrig: Berlin. Ein Begleiter zu neuer Landschaftsarchitektur. Callwey, München 2005. ISBN 3-7667-1636-0

Weblinks

 Commons: Tilla-Durieux-Park – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ariane Röntz: Vom kulturellen Umgang mit Freiraum. In: Stadt + Grün. Jg. 55, August 2006, S. 8–9.
  2. Im Original: “immense urban sofa”. Siehe: Christophe Girot: Eulogy of the Void. The Lost Power of Berlin Landscapes After the Wall. In: DISP. Nr. 156, 1/2004, S. 35–39, hier S. 38–39, Zitat S. 39.
52.50634313.37511134

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