Tillit

Tillit
Polymikter Tillit in Norwegen (Moelv, Ringsaker)

Ein Tillit (von engl. tillite, ins Deutsche eingeführt von Albrecht Penck)[1] ist ein Gestein, welches aus im Gletscherrandbereich (Seiten-, End- oder Grundmoräne) abgelagertem Gesteinsmaterial besteht. Allerdings wird im Deutschen der Begriff Tillit nur für solche Gletscherablagerungen verwendet, die vor dem letzten, quartären Eiszeitalter entstanden und zu Festgestein verfestigt sind. Tillite sind in diesem Sinne geologisch alte Geschiebemergel. Die Entstehungsbedingungen beider Gesteine sind hingegen identisch.

In Mittel- und Westeuropa sind nur wenige Tillitvorkommen bekannt, so etwa aus der so genannten Geschwend-Sengalenkopf-Einheit im Schwarzwald[2] oder möglicherweise der Granville-Formation in der Bretagne.[3] Bekannte europäische Vorkommen von Tilliten (Sturtische Eiszeit) findet man in den Aufschlüssen der Dalradian-Supergruppe auf der schottischen Insel Islay bei Port Askaig und auf den etwas nördlich davon gelegenen Garvellach-Inseln. Weit verbreitet sind sie hingegen auf den Südkontinenten als Zeugnis der sogenannten permo-karbonischen Vereisung des damaligen Kontinentes Gondwana.

Einzelnachweise

  1. Murawski, Hans: Geologisches Wörterbuch. Ferd. Emke Verlag Stuttgart, 11. Auflage 2004, 262 S., ISBN 978-3-827-41445-8, S. 224
  2. Ziegler, Peter A., Wimmenauer Wolfhard: Possible glaciomarine diamictites in Lower Paleozoic series of the Southern Black Forest (Germany): implications for the Gondwana/Laurussia puzzle, Neues Jahrbuch für Geologie und Paläontologie: Monatshefte 2001, S. 500-512, 2001 (pdf, 1.686 KB). Abgerufen am 12. April 2008
  3. Eyles, N.; Januszczak, N. (2004). ’Zipper-rift’: A tectonic model for Neoproterozoic glaciations during the breakup of Rodinia after 750 Ma. Earth-Science Reviews 65 (1-2): 1-73. (pdf 4 Mb). doi:10.1016/S0012-8252(03)00080-1

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