- Tintagel
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50.663611111111-4.7427777777778Koordinaten: 50° 40′ N, 4° 45′ W
Tintagel (kornisch Dintagell oder Tre war Venydh) ist eine Ortschaft an einem malerisch zerklüfteten Küstenabschnitt der Grafschaft Cornwall im äußersten Südwesten Englands.
Das Dorf ist vor allem bekannt für die in der Nähe am Meer liegende Burgruine Tintagel Castle, die der Chronist Geoffrey of Monmouth 1136 in seiner Historia Regum Britanniae zu König Artus' Residenz erklärt hat.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
In normannischen Zeiten wurde im kleineren, nahgelegenen Dorf Bossiney eine Burg errichtet, was wohl vor der Entstehung des Domesday Books und damit also vor 1086 geschah. Als Bezirke wurden Tintagel und Bossiney im Jahre 1253 unter Richard von Cornwall etabliert.
Gegenwart
Der Ort selbst präsentiert sich heute als eine wenig attraktive Ansammlung von Bungalows und Gasthäusern. Viele der alten Häuser wurden Anfang des 20. Jahrhunderts abgerissen, um den vermeintlichen Anforderungen des Tourismus gerecht zu werden. Erhalten blieb nur das Alte Postamt, ein kleines, pittoreskes Herrenhaus aus dem 14. Jahrhundert mit gewelltem Schieferdach. Der National Trust hat das Gebäude restauriert und einen der Räume entsprechend seiner ehemaligen Bestimmung wieder als viktorianische Dorfpost eingerichtet. In der Vielzahl von Souvenirläden im Ortskern weist praktisch alles, was sich käuflich erwerben lässt, auf König Arthur hin. Tintagel selbst kann zwar keine eigene Badebucht vorweisen, doch kaum eine halbe Stunde Fußweg entfernt liegt Trebarwith Strand, einer der schönsten Sandstrände Cornwalls und ideal zum Surfen.
Kirchen und Kapellen
Ein Stück vom Ort entfernt steht die normannische Pfarrkirche St. Materiana.
Die katholische Kirche des Apostels St. Paul (St Paul's Church)[1] wurde 1967 erbaut. Bekanntheit erlangte die Kirche dank ihres dreißigtausend-teiligen Mosaiks, des Schweizer Künstlers Hanspeter Steiner. Zum 40. Jahrestag der Kirche, im Jahre 2008, wurde ein moderne Fassung von Leonardo da Vincis Letztem Abendmahl in der Kirche aufgehängt, welches vom ortsansässigen Künstler Nicholas St John Rosse geschaffen wurde.[2] Zudem besuchen Menschen aus aller Welt die Kirche, da sie im dort ausliegenden Miscarriage & Infant Loss Memorial Book lesen wollen, welches die Namen von Säuglingen bewahrt die durch Fehlgeburt, Totgeburt oder durch andere Ursachen starben.
Literatur
- Robert Andrews: The Rough Guide to Devon & Cornwall. 3. Auflage. Rough Guides, New York, London, Delhi 2007, ISBN 978-1-84353-807-3, S. 343.
- Peter Sager: Süd-England - DuMont Kunst-Reiseführer. 5. Auflage. DuMont Buchverlag, Köln 1981, ISBN 3-7701-0744-6, S. 311.
Bilder aus Tintagel
Weblinks
Commons: Tintagel – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
Kategorie:- Ort in Cornwall
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