Tomaso Agudio

Tomaso Agudio

Tommaso Agudio (* 27. April 1827 in Malgrate; † 5. Januar 1893 in Turin) war ein italienischer Ingenieur.

Agudio schloss 1849 in Pavia sein Studium ab und ging nach Paris, wo er sich in Ingenieurswissenschaften und Metallurgie spezialisierte. Er nahm am Bau der Eisenbahnstrecke Paris – Mülhausen teil. Zwischen 1860 und 1865 war er Abgeordneter des Italienischen Parlaments.

Zwischen 1860 und 1870 entwickelte er ein Standseilbahnsystem, das ein durchlaufendes Endlosseil verwendete, um eine "Traktor" genannte Lokomotive zu bewegen. Das Seil wurde in einer der beiden Endstationen angetrieben und wirkte auf zwei große einseitig an der Lokomotive angebrachte Seilscheiben, über die es zweifach lief. Die Seilscheiben übertrugen die Traktionsenergie auf eine Antriebswalze, um die wiederum auf eine zwischen den Schienen liegendes festes Seil geschlungen war, an dem sich der Traktor den Berg hinauf ziehen konnte.

Versuchanlagen befanden sich in Dusino und bei der Baustelle des Mont Cenis-Tunnels in Lanslebourg, wobei hier der Vortrieb nicht am Fixseil sondern in der Art einer Zahnradbahn erfolgte. Regulär wurde das System bei der Bahn von Sassi zum Wallfahrtsort Superga bei Turin eingesetzt. Die Bahn belieb unverändert von 1884 bis 1935 in Betrieb und wurde dann in eine Zahnradbahn umgebaut Superga-Zahnradbahn.

Von Tommaso Augudio wurde der Seilbahnhersteller Agudio gegründet, der Einseilumlaufbahnen, Pendelbahnen sowie kuppelbare und fixe Sesselbahnen herstellte. Bekannte Seilbahnen sind die Zuckerhut-Bahn in Rio de Janeiro und das Funitel Europa in Arabba. Agudio baute auch viele Kleinkabinenbahnen in Italien mit von Pininfarina entworfenen Kabinen. Nach der Bankrott des Agudio-Konzerns wurde er von Pomagalski SA übernommen und in Poma-Italia umfirmiert. Seit Ende 2007 wird der Name Agudio erneut verwendet.

Quellen


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