Pendelbahn

Pendelbahn
Pendelbahn Furtschellas (Schweiz)
Schema einer Pendelbahnkabine
Luftseilbahn in Zell am See (Österreich)

Eine Pendelbahn ist eine Luftseilbahn, bei der die Kabinen an einem oder mehreren Tragseilen hängend zwischen der Tal- und der Bergstation hin- und herfahren, also pendeln. Die Pendelbahn wird häufig als dieklassischeLuftseilbahn angesehen. Wenn umgangssprachlich von einer Seilbahn die Rede ist, ist meist eine Pendelbahn gemeint.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Kabine, auch Wagen bzw. offiziell Fahrbetriebsmittel[1] genannt, ist über ein Gehänge mit dem Laufwerk verbunden, das mit seinen Rollenbatterien auf dem oder den Tragseilen fährt und vom Zugseil gezogen wird. Das Zugseil ist in der Regel über eine Umlenkrolle in der Bergstation mit dem Laufwerk der anderen Kabine auf der Gegenfahrbahn verbunden, so dass die beiden Kabinen auf ihren getrennten Fahrbahnen wechselseitig zwischen den Stationen hin und her pendeln. Die Seile werden meist von Seilbahnstützen in der notwendeigen Höhe über Grund gehalten.

Kabinen

Die Kabinen sind in der Regel rechteckige, geschlossene Metallkonstruktionen unterschiedlicher Größe, die meist keine oder nur wenige Sitzplätze haben, aber Stehplätze für häufig über hundert Passagiere bieten. Gelegentlich werden aus rein optischen Gründen auch abgerundete Kabinen verwendet wie bei der Portland Aerial Tram, um im Stadtbild einen gefälligeren Anblick zu bieten. Zur Erhöhung der Förderleistung werden in Einzelfällen doppelstöckige Kabinen eingesetzt, so erstmals die mit 180 Plätzen bei der Doppelstockbahn Samnaun in der Schweiz oder die beim Shinhotaka Ropeway (auf Englisch) in Japan mit 121 Plätzen. Die derzeit größten Kabinen sind die beiden 200 Personen fassenden zweistöckigen Kabinen des Vanoise Express in Frankreich, die voll beladen je 29 t wiegen.

Eine Sonderform sind runde, sich langsam um sich selbst drehende Kabinen wie die 80 Personen fassenden Kabinen der Titlis-Rotair-Bahn in der Schweiz, die der Table Mountain Aerial Cableway am Tafelberg in Kapstadt, Südafrika, für 65 Passagiere, die Kabinen der Palm Springs Aerial Tramway in Kalifornien mit 80 Plätzen und die Kabinen der Funivia Malcesine - Monte Baldo am Gardasee mit 80 Plätzen. Das Gewicht einer Kabine beträgt z.B. bei der Palm Springs Aerial Tramway leer 10 to und voll beladen über 16 t.

Die bezüglich zulässige Traglast pro Kabine mit bis 40 Tonnen leistungsfähigste Seilbahn wird zurzeit für Materialtransporte des Kraftwerksbaus im Gebiet Linth-Limmern im Kanton Glarus (Schweiz) gebaut. Die Tragseile sind dabei 90 mm dick.

In der Anfangszeit der Pendelbahnen nach dem ersten Weltkrieg gab es auch zwölfeckige Kabinen wie sie von Adolf Bleichert & Co. bei der Predigtstuhlbahn, der Seilbahn zum Montserrat oder der Hafenseilbahn Barcelona verwendet wurden, offene Kabinen wie die Sommerkabine bei der Raxseilbahn, die nur eine Reling hatte und mit einer Zeltplane gegen Regen geschützt werden konnte, oder geschlossene Kabinen mit offenen Plattformen wie bei der Kohlerer Bahn.

Gehänge

Das Gehänge ist die asymmetrische Stahlkonstruktion, mit der die Kabine am Laufwerk befestigt ist. Das Gehänge muss so hoch sein, dass die Kabine auch an der steilsten Stelle bei möglichem Ausschwingen nicht an die Tragseile schlägt. Außerdem verlaufen Pendelbewegungen bei langen Pendeln langsamer als bei kurzen. Gelegentlich wird zwischen dem Laufwerk und dem Kabinenrand auch ein Schwingungsdämpfer eingebaut. Die asymmetrische Form ist notwendig, damit das Gehänge die Seilbahnstützen seitlich mit sicherem Abstand passieren kann. Bei Pendelbahnen ohne Stützen hat das Gehänge oft eine symmetrische Form wie ein "A", wobei die Seile durch die Spitze des "A" laufen, so dass eine Entgleisung ausgeschlossen ist. Bei der Lagazuoi-Seilbahn besteht das symmetrische Gehänge nicht aus einer festen Konstruktion, sondern tatsächlich nur aus Stahlseilen. Am Gehänge ist regelmäßig eine Leiter angebracht, um dem Seilbahnpersonal den Aufstieg vom Kabinendach zum Laufwerk zu ermöglichen.

Laufwerke

Mit den Laufwerken fahren die Kabinen auf den Tragseilen. Sie enthalten die Rollenbatterien, mit denen das Gewicht der Kabine auf ein größeren Teil des oder der Tragseile verteilt wird. Die Laufwerke kleiner, leichter Pendelbahnen haben nur zwei Rollen, bei großen Kabinen können die Laufwerke mehrere Meter lang sein und Rollenbatterien mit 24 und mehr Rollen enthalten. Die Rollen haben regelmäßig leicht auswechselbare Einlagen aus elastischem Material, die für eine weichere und leisere Fahrt sorgen und die Rollen vor Verschleiß bewahren. In den Laufwerken befindet sich die Befestigung der Zugseile, die Fangbremsen und vor allem die aus einem großen Bolzen bestehende Befestigung des Gehänges.

Tragseile

Jede Kabine fährt auf einem oder zwei Tragseilen, die nur die Funktion haben, die Kabine zu tragen. Tragseile sind in Abhängigkeit von ihrer Länge, dem Gewicht der Kabinen und anderer Faktoren bis zu 90 mm stark. Größere und somit schwerere Kabinen verkehren meist auf zwei Tragseilen im Abstand von ca. 80 cm, um ein seitliches Pendeln zu dämpfen und um zu vermeiden, dass das Tragseil ein zu hohes Eigengewicht erhält. Tragseile sind meist vollverschlossene Seile mit einer glatten Oberfläche, um eine möglichst ruhige Fahrt zu erreichen. Seit einigen Jahren können sie sogar Elektro- oder Lichtwellenleiter enthalten, über die die Kommunikation zwischen der Tal- und der Bergstation läuft.[2] Zwischen Doppeltragseilen sind in größeren Abständen V-förmige Reiter befestigt, die den Abstand der Tragseile sicherstellen und mit einer kleinen Rolle gleichzeitig als Unterstützung und Führung des Zugseiles dienen.

Bei den stützenlosen Bahnen mit nur einem Spannfeld können die Tragseile häufig sowohl an der Bergstation als auch an der Talstation fest verankert werden, da temperatur- und lastbedingte Längenänderungen der Seile nur dazu führen, dass sie etwas mehr oder weniger durchhängen. Führen die Seile jedoch über Seilbahnstützen, werden die Tragseile nur an einer Station, meist an der Bergstation fest verankert. An der anderen Station, meist also an der Talstation, werden die Tragseile über Umlenkrollen an sehr großen, mehrere Tonnen wiegenden Gewichten aus Beton befestigt, die frei in Schächten hängen, die so tief sein müssen, dass die Gewichte jede Längenänderung der Seile ausgleichen können. Diese Spanngewichte sorgen für eine gleichbleibende Spannung der Seile, insbesondere um bei der Überfahrt der Kabinen über die Seilstützen gleichbleibende Verhältnisse zu erreichen.

Auf den Seilbahnstützen liegen die Tragseile nicht auf Rollen, sondern in einer Aussparung der Schuhe, die ermöglichen, dass die Seile zum Ausgleich des Gewichts der Kabinen hin- und herrutschen und gleichzeitig eine übermäßige Biegung des Seils an der Stütze verhindern. Die Schuhe sind in der Längsrichtung als Klothoide geformt, um eine möglichst stoßfreie Überfahrt der Kabinen zu gewährleisten. Im Querschnitt sind sie so geformt, dass die Rollen der Laufwerke auf dem Profil der Schuhe, aber nicht auf dem Seil fahren, um zu verhindern, dass das Seil von beiden Seiten unter Druck gerät.

Tragseile werden regelmäßig mit einer viele Meter langen Reserve eingebaut, da sie nach einigen Jahren in Längsrichtung verschoben werden, um zu vermeiden, dass immer die gleichen Stellen auf den Schuhen der Stützen aufliegen und dort abgenutzt werden.

Zugseile

Die Laufwerke der Kabinen sind über ein Zugseil miteinander verbunden, das in der Bergstation über große Umlenkrollen geführt wird. Meist ist der Antriebsmotor in der Bergstation untergebracht, so dass das Zugseil dort auch über eine oder zwei Antriebsrollen läuft. Das Zugseil ist erkennbar dünner als das Tragseil und unterscheidet sich optisch durch seine meist deutlich sichtbaren Litzen. Es ist am Laufwerk möglichst dicht unter dem Tragseil angekoppelt, um zu vermeiden, dass die Zugkräfte unter einem Winkel einwirken und dadurch möglicherweise das Gehänge auslenken. Die Laufwerke sind talseitig über ein Gegenseil oder Ballastseil miteinander verbunden. Ist der Antrieb in der Bergstation, dient es nur der Stabilisierung der Kabine und der gleichmäßigen Spannung des Zugseils und ist oft etwas dünner als das eigentliche Zugseil. Ist dagegen der Antrieb in der Talstation untergebracht, hat es die Funktion eines Zugseils, da der Zug über das bergseitige Zugseil und über die Umlenkrolle in der Bergstation auf die aufwärtsfahrende Kabine wirkt. An den Umlenkrollen sind eigenständige Spanngewichte angebracht, die für eine gleichmäßige Spannung von Zug- und Gegenseil sorgen. Gelegentlich werden statt der Spanngewichte auch hydraulische Seilspanner eingesetzt. Für den Fall, dass das Zugseil brechen oder aus der Kupplung am Laufwerk rutschen sollte, sind im Laufwerk Fangbremsen untergebracht, die auf die Tragseile wirken und die Kabine sofort anhalten. Bei älteren Pendelbahnen verlangten die Sicherheitsvorschriften einiger Länder, dass alle wesentlichen Komponenten doppelt vorhanden sein müssen. Deshalb sieht man (vor allem in Japan) noch Pendelbahnen mit zwei Tragseilen und zwei Zugseilen. Um das Risiko weitgehend auszuschließen, dass das Zugseil aus der Kupplung rutscht, verwendet man seit einigen Jahren ein durchgehendes, endlos gespleißtes Zugseil, das in den Laufwerken zwischen einigen Biegungen festgeklemmt wird[3]. Zumindest in Frankreich kann in diesem Fall auf die Fangbremse verzichtet werden. Bei einer Weiterentwicklung ist die Klemme als lösbare Kupplung ausgebildet[4]. Dies ermöglicht, die Kabinen in den Stationen zu parken und das umlaufende Zugseil ohne großen Aufwand vollständig und lückenlos zu inspizieren.

Antrieb, Steuerung, Bremsen

Wie alle modernen Luftseilbahnen werden Pendelbahnen durch einen Elektromotor angetrieben, der häufig in der Bergstation, gelegentlich aber auch in der Talstation untergebracht ist. Aus Sicherheitsgründen gibt es daneben einen Dieselmotor, der die Seilbahn ebenfalls bewegen kann.

Die Steuerung erfolgt heute meist vollelektronisch. Die Reduzierung der Geschwindigkeit vor den Stationen und bei der Überfahrt über die Seilbahnstützen sowie das Anhalten in den Stationen und bei zu hohen Windgeschwindigkeiten werden von der Anlage automatisch geregelt.

Die Pendelbahn hat mehrere Bremsen, so im Antrieb, am Zugseil in den Stationen und Fangbremsen in den Laufwerken, mit denen die Kabine beim Ausfall des Zugseils am Tragseil gebremst und festgehalten wird.

Geschwindigkeit, Förderleistung

Moderne Pendelbahnen haben zwar große Kabinen, die mit Geschwindigkeiten von bis zu 12,5 m/s (45 km/h) fahren[5] (an den Seilbahnstützen deutlich weniger), dennoch ist ihre Förderleistung beschränkt, da in einer Richtung immer nur eine Kabine unterwegs ist. Typischerweise haben Pendelbahnen Förderleistungen zwischen 500 bis 2000 Personen pro Stunde und Richtung. Naturgemäß sinkt die Förderleistung, je länger die einzelne Sektion ist.

Zweispurige / einspurige Pendelbahnen

Pendelbahnen sind meist zweispurig. Bei dieser Bauart verkehren zwei Kabinen jeweils auf einer eigenen, aus ein oder zwei Tragseilen bestehenden Fahrbahn. Beide Kabinen sind mit einem in der Bergstation über eine Umlenkrolle geführten Zugseil verbunden, das sie hin- und her bewegt, so dass eine Kabine bergauf gezogen wird, während die andere Kabine bergab fährt. Das Gewicht der Kabinen gleicht sich dabei gegeneinander aus, eine Gewichtsdifferenz ergibt sich durch unterschiedliche Beladung. Aus Stabilitätsgründen sind die Kabinen über die Talstation mit dem Gegenseil verbunden, so dass Zugseil und Gegenseil eine geschlossene Schlaufe bilden.

Es existieren auch sog. einspurige Pendelbahnen mit nur einer Fahrbahn und einer Kabine. Sie können mit einer geschlossenen Zugseilschleife ausgeführt sein, bei der oft auf der Gegenseite ein Ausgleichsgewicht eingehängt ist oder als sog. Windenbahn, bei der das Fahrzeug von einer in der Bergstation untergebrachten Seilwinde hinaufgezogen und herabgelassen wird.

Beispiele für eine einspurige Pendelbahn sind die obere Sektion der Nordkettenbahn von der Seegrube zur Hafelekarspitze und verschiedene Kleinseilbahnen in der Schweiz (s.u.). Ein Sonderfall ist der fast horizontal verkehrende Vanoise Express, bei dem zwei von einander unabhängige einspurige Pendelbahnen nebeneinander fahren und die Zugseile auf der Gegenseite an nur für sie eingerichteten Tragseilen hängend zurückgeführt werden.

Pendelbahnen mit einem oder mehreren Spannfeldern

In seltenen Fällen ist es möglich, die Seile von der Talstation bis zur Bergstation frei schwebend in einem Spannfeld zu führen. Ein Beispiel ist die obere Sektion der Bahn auf die Aiguille du Midi von 2317 m auf 3777 m, die einen Höhenunterschied von 1460 m ohne jede Seilbahnstütze überwindet. Andere Beispiele sind die Zugspitz-Gletscherbahn, die Bahn auf das Pordoijoch, die Lagazuoi-Seilbahn, die neue Masadabahn, die Mount Roberts Tramway und wiederum der Vanoise Express.

Meist müssen die Seile jedoch über Seilbahnstützen geführt werden, um einen ausreichenden Abstand zwischen den durchhängenden Seilen und dem Untergrund sicherzustellen.

Inspektion und Wartung

Inspektion und Wartung hängen von den Vorschriften der Hersteller und der einzelnen Länder ab, ähneln sich aber in folgenden Abläufen: Der tägliche Betrieb beginnt mit der Inspektionsfahrt, bei der der Maschinist die technischen Werte kontrolliert, während ein Mitarbeiter bei jedem Wetter das Seil, die Seilreiter und die Seilbahnstützen durch Augenschein kontrolliert. Die Seile werden in meist monatlichen Abständen genauer kontrolliert. Vor jeder Saison werden alle Bauteile wie Kabinen, Gehänge, Laufwerke und Stützen überprüft, die Rollengummis gewechselt und die Seile gefettet. In größeren Abständen werden Bremsproben mit vollbeladenen Kabinen durchgeführt. In Abständen von mehreren Jahren werden die Tragseile verschoben, um die Abnützung der immer gleichen Stellen auf den Seilbahnstützen zu vermeiden.[6]

Evakuierung

Bei einer Betriebsstörung können die Kabinen oft mit dem Hilfsmotor langsam in die Stationen gefahren werden. Sind die Kabinen auf der Strecke blockiert, können sie auf verschiedene Weise evakuiert werden. Ist der Abstand zum Grund nicht zu groß (und dort ein gangbares Gelände vorhanden) können die Passagiere von der Kabine aus abgeseilt werden. Andernfalls gibt es die Möglichkeit, sie mit dem Hubschrauber aus der Kabine zu bergen. Bei großen Abständen zum Grund ist regelmäßig eine Bergungsbahn vorgesehen, die an ihrem eigenen Seil neben die Kabine fährt, so dass die Passagiere nach und nach in die kleine Bergungsgondel umsteigen und zu Tal fahren können. Entsprechende Bergungsübungen gehören zum regelmäßigen Trainingsprogramm des Seilbahnpersonals und der örtlichen Feuerwehr oder Bergwacht.[7][8]

Gruppenpendelbahn

Eine Gruppenpendelbahn hat anstelle der beiden großen Kabinen zwei Gruppen von je zwei oder drei kleineren Kabinen, die ebenso wie bei einer normalen Pendelbahn am Tragseil hängen, mit dem Zugseil fest verbunden sind und von ihm zwischen den Stationen hin und hergezogen werden. Durch diese Anordnung können an der Berg- und Talstation schmalere Gebäude gebaut und Seilbahnstützen mit kürzeren Kragarmen verwendet werden. Bei dicht hintereinander gehängten Kabinen müssen diese untereinander verbunden werden, um ein gegenseitiges Anstoßen zu verhindern.

Kleinseilbahnen

Insbesondere in der Schweiz bilden Kleinseilbahnen eine eigene Kategorie mit besonderen Vorschriften.[9] Sie werden meist von örtlichen Genossenschaften oder Privatpersonen betrieben, um landwirtschaftliche Transporte oder den Personenverkehr zu einem hoch gelegenen Gasthof zu erleichtern. Anders als die "großen" Luftseilbahnen unterliegen sie der Aufsicht der kantonalen Behörden. Technisch gesehen handelt es sich durchweg um Pendelbahnen, oft in der einspurigen Form. Die unterschiedlich gestalteten Kabinen entsprechen sehr den örtlichen Bedürfnissen. Oft gibt es in einer offenen Konstruktion eine hölzerne Sitzbank für zwei oder drei Personen mit ausreichendem Raum für Gepäck oder sonstige Transportgüter. Nicht selten gibt es eine Kabine für Personen auf der einen Fahrbahn und auf der anderen Seite einen offenen, in der Schweiz Barelle genannten Korb zur Beförderung von Waren und Tieren, in dem aber auch Personen fahren dürfen. Auch eine Aufhängung der Kabine mit zwei kurzen Gehängen findet sich häufiger, um die Stabilität zu gewährleisten. Eine besonders exponierte Kleinseilbahn hat eine nur aus Metallgittern bestehende Kabine, um den Winddruck zu verringern.[10][11] Infolge der weitergehenden Erschließung auch abgelegener Orte mit Straßen verschwinden allerdings immer mehr dieser Kleinseilbahnen.

Sonderformen

Eine frühe Baustellenseilbahn zum Bau des Leuchtturms am Beachy Head an der Südküste Englands hatte bereits alle wesentlichen Merkmale einer Pendelbahn. Seilbahnen über Ausstellungsparks wie die in Ōsaka gab es häufiger. Der 1916 eröffnete Whirlpool Aero Car von Leonardo Torres Quevedo hat zur Beruhigung eventueller Sicherheitsbedenken des Publikums sechs Tragseile und ein nur von Torres Quevedo verwendetes Gehänge. Die moderne, weitgehend horizontal verkehrende Scenic Skyway hat zwei Gehänge, um die lange Kabine waagerecht zu halten, wenn die Passagiere in ihr hin- und hergehen. Für den Skyway an der Timberline Lodge in Oregon hat man die Karosserie eines Busses an vier Tragseile gehängt. Die Seilbahn zwischen Irland und Dursey Island hat ein Laufwerk aus einem breiten Metallrahmen, das auf den zwei sehr weit auseinander liegenden Tragseilen fährt und der an vier kurzen Gehängen befestigten Kabine die erforderliche Stabilität gibt, um auch Schafe zu befördern (die Vorrang vor menschlichen Passagieren haben). Alle die vorstehend genannten Seilbahnen sind einspurige Pendelbahnen. Die beiden Sektionen der Pendelbahn in Bezau im Bregenzerwald für 68 Personen waren eines der selten gewordenen Beispiele mit kleinen Kabinen.[12] Die beiden Pendelbahnen in Madeira befördern keine Touristen auf einen Berg hinauf, sondern die auf dem Hochplateau wohnenden Landwirte zu ihren Feldern an die Küste hinunter. Die Seilbahn Kaufhaus Weipert in Kiel war wohl die erste Personen-Einseil-Pendelbahn, bei der die beiden Kabinen an dem einen, umlaufenden Seil befestigt sind, das die Funktionen des Trag- und des Zugseils in sich vereint und die Kabinen hin- und herzieht. Die Rosh-Hanikra-Seilbahn in Israel ist ebenfalls eine solche Einseil-Pendelbahn, auch die Seilbahn Punkevní jeskyněMacocha in Tschechien ist eine ähnliche Einseil-Pendelbahn.

Abkürzungen

Pendelbahnen werden von den Herstellern und in den Medien häufig mit folgenden Abkürzungen bezeichnet: PB (Pendelbahn); ATW (Aerial Tramway); TPH (Téléphérique).

Einzelnachweise

  1. beispielsweise § 2 SeilbG 2003 (Österreich)
  2. Beispiel auf der Website von Fatzer
  3. Diese Klemmen werden in Frankreich "chapeau de gendarme" (Polizistenhut) genannt
  4. So zB. bei der Mount Roberts Tramway
  5. Cime Caron in Val Thorens
  6. Tiroler Zugspitzbahn Beispielsweise Beschreibung
  7. Evakuierungsübung an der Rittner Seilbahn
  8. Rettungsübung mit Bergungsgondel am Scenic Skyway, Katoomba
  9. Erläuterungen zu Kleinseilbahnen in der Schweiz
  10. Bilder offener Kleinseilbahnen in der Schweiz auf flickr
  11. Fotos der LSB-Erstfeld-Schwandi, LSB-Erstfeld-Zieriberg und LSB-Hofstetten-Wilerli
  12. Die beiden Sektionen der Seilbahn Bezau wurde 2010 umgebaut (nunmehr System Funifor).

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Pendelbahn – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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