- Tomka
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Tomka war der deutsche Tarnname eines Kampfmittel-Versuchsplatzes der Reichswehr und der Roten Armee in der Sowjetunion. Er befand sich in der Nähe der Stadt Wolsk an der etwa 15 Kilometer westlich der Wolga, etwa 750 Kilometer südöstlich von Moskau.
Geschichte
Von 1928 bis 1933 führte die Reichswehr, Inspektion der Artillerie (In 4), in Tomka mit der sowjetischen Armee Weiterentwicklung und Ausbildung im Bereich der Chemischen Kampfführung durch. Da chemische Waffen seit dem Ersten Weltkrieg von Deutschland nicht mehr eingesetzt werden durften, wurde dieser Teil der Zusammenarbeit strenger geheim gehalten und ist weniger bekannt als die Stützpunkte bei Kasan (Panzer) und Lipezk (Fliegerei). Im Tomka wurde hauptsächlich mit Senfgas (Lost), Perstoff und Blaukreuzkampfstoffen experimentiert.
Nach 1933 wurde das Gelände von der Roten Armee weiter genutzt und unter dem Namen „Wolsk-18“ bzw. „Schichany-2“ zu Russlands wichtigstem Zentrum der Entwicklung chemischer Kampfstoffe und von Schutzmaßnahmen gegen ABC-Waffen ausgebaut.
Literatur
- Henning Sietz: Es riecht nach Senf!. In: Die Zeit. 22. Juni 2006 (http://images.zeit.de/text/2006/26/A-Tomka, abgerufen am 29.07).
- Christian Schmidt: Das achte Dorf. In: Zürcher Zeitung. 8./9. Juni 1996 (http://www.kontrast.ch/schmidt_pdf/chemiewaffen.pdf, abgerufen am 29.07).
- Manfred Zeidler: Reichswehr und Rote Armee 1920–1933. Oldenbourg, München 1993, ISBN 978-3486560930.
- Lev Aleksandrovich Fedorov: Chemical Weapons in Russia: History, Ecology, Politics. 1994 (http://www.fas.org/nuke/guide/russia/cbw/jptac008_l94001.htm, abgerufen am 29.07).
52.12194444444447.096944444444Koordinaten: 52° 7′ 19″ N, 47° 5′ 49″ OKategorien:- Militärische Einrichtung (Europa)
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