Tomowa-Sintow

Tomowa-Sintow

Anna Tomowa-Sintow (* 22. September 1944 in Stara Zagora, Bulgarien) ist eine bulgarische Opernsängerin (Sopran).

Anna Tomowa-Sintow ist eine der herausragendsten Stars der heutigen Opernbühne. Im Anschluss an ihre musikalische Ausbildung in Sofia debütierte die bulgarische Sopranistin an der Leipziger Oper. Dort und darauf an der Berliner Staatsoper, eroberte sie sich ein riesiges Repertoire, das von den großen lyrisch-dramatischen Rollen von Verdi, Puccini und den Verismo-Komponisten bis hin zu den deutschen Partien von Mozart, Wagner und Strauss reicht. Seit ihrem internationalen Durchbruch mit Verdis Requiem in Paris hat Anna Tomowa-Sintow an den grössten Opernhäusern, Festspielen und Konzertsälen Triumphe gefeiert, von der MET bis zur Mailänder Scala, bei den Salzburger Festspielen (wo sie in 19 konsekutiven Festspielsommern auftrat), in Wien, Paris, London, Chicago, Berlin, München, Madrid, Barcelona, Athen (Megaron), Moskau, Tokyo, etc… Sie sang unter der Leitung der berühmtesten Dirigenten, darunter Herbert von Karajan, Carlos Kleiber, Karl Böhm, Riccardo Muti, Claudio Abbado, James Levine, Colin Davis, Bernard Haitink, Lorin Maazel, Zubin Mehta und anderen. Siebzehn Jahre lang arbeitete die Sopranistin eng mit Herbert von Karajan zusammen, wobei eine einzigartige Schaffensgemeinschaft auf der Bühne, dem Konzertpodium und dem Aufnahmestudio entstand. Ihre Einspielungen mit den Berliner und den Wiener Philharmonikern haben für Generationen von Sängern Maßstäbe gesetzt. Neben ihren Bühnenerfolgen steht auch eine große Konzertkarriere, die, wie auch ihre zahlreichen Opernaufzeichnungen, auf Platte und Film dokumentiert ist. Sie wurde mit namhaften Preisen ausgezeichnet, darunter mit zwei Grammies für ihre Aufnahmen von Ariadne auf Naxos (unter James Levine) und Don Giovanni (Donna Anna, unter Herbert von Karajan) sowie dem Orphée d’or für ihre Einspielung von Strauss’ Vier letzten Liedern und dem Schlussmonolog aus Capriccio unter Karajan. Ihre Interpretation von Elviras Arie „Ernani, involami“ stellte einen Höhepunkt der weltweit live im Fernsehen übertragenen Gala zum 100. Jubiläum der MET dar und wurde von der Zeitschrift Opera News zur besten Aufnahme dieser Arie überhaupt gekürt. Anlässlich des Verdi-Jahres 2001 wurde in Amerika eine Briefmarke mit ihr in der Rolle der Desdemona aus der Wiener Staatsoper herausgebracht. Anna Tomowa-Sintow, Kammersängerin der Wiener und Berliner Staatsoper, ist berühmt für ihr unvergleichliches Künstlertum und stilistische Vielseitigkeit, mit der sie sowohl im italienischen als auch im deutschen und russischen Fach jeder Figur ein unverwechselbares gestalterisches Profil verleiht. Ihr reichhaltiges Repertoire umfasst die weiblichen Hauptrollen in nahezu allen großen Verdi-Opern wie Traviata, Aida, Amelia (Ballo & Simone Boccanegra), Leonora (Il trovatore & La forza del destino), Desdemona, Elisabetta (Don Carlo), Abigaille (Nabucco), sowie Puccinis Tosca, Butterfly, Manon Lescaut und Turandot, Bellinis Norma, Mascagnis Santuzza (Cavalleria) und Giordanos Maddalena in Andrea Chenier, Mozarts Figaro- Gräfin, Fiordiligi, Donna Anna (mit der sie alle US Debüts gab - an der MET, in San Francisco und Chicago), Wagners Elisabeth, Elsa und Sieglinde, Tschaikowskys Tatjana und Jaroslawna in Borodins Prince Igor; und schließlich ihre legendären Strauss-Interpretationen der Marschallin, Ariadne, Arabella, Capriccio-Madelaine, Ägyptische Helena, Salome und Kaiserin in “Die Frau ohne Schatten” sowie Korngolds “Das Wunder der Heliane”. Die meisten dieser Opern sind auf CD und DVD dokumentiert, an der Seite so herausragender Kollegen wie Placido Domingo, Luciano Pavarotti, Piero Cappuccilli, Ruggero Raimondi, José Carreras, Neil Shicoff, Sherill Milnes u.a. Seit kurzem hat Anna Tomowa-Sintow ihre Konzert- und Liederabendtätigkeit ausgebaut und begonnen, auch Meisterkurse zu geben. 2007 sang sie mit triumphalem Erfolg die Sieglinde in einer konzertanten Aufführung des ersten Aktes der „Walküre“ sowie in Tokyo Strauss’ Vier letzte Lieder mit dem NHK Symphony Orchestra (live TV Übertragung) und zum Abschluss des Jahres ihr erstes Weihnachtskonzert mit Orchester und Knabenchor. In 2008 trat sie zum ersten Mal beim Schleswig Holstein Musik Festival auf mit einem stürmisch gefeierten Liederabend und anschließender Meisterklasse.

Inhaltsverzeichnis

Rollen

Neben ihrer Tätigkeit an der Opernbühne verfügt Anna Tomowa-Sintow auch über ein weites Liederrepertoire und wirkt ebenfalls in wichtigen geistlichen und sinfonischen Werken (z.B. Beethovens 9. Sinfonie) weltweit mit.

Aufnahmen

Wichtige Tonträgereinspielungen, darunter viele Gesamtaufnahmen von Opern unter anderem von Wolfgang Amadeus Mozart, Giacomo Puccini, Richard Strauss, Giuseppe Verdi und Richard Wagner entstanden als Solistin oder an der Seite von Sängern wie Plácido Domingo, José Carreras, José van Dam, Sherill Milnes und Luciano Pavarotti, mit Orchestern wie den Berliner Philharmonikern und den Wiener Philharmonikern sowie mit Dirigenten wie Herbert von Karajan, Karl Böhm, Carlos Kleiber, James Levine, Kurt Masur und Riccardo Muti.

Auszeichnungen

Goldmedaillen bei den internationalen Gesangswettbewerben in Sofia und in Rio de Janeiro. Grammy Awards für ihre Ariadne (in der Einspielung von Ariadne auf Naxos unter James Levine) und für ihre Donna Anna (in der Einspielung von Don Giovanni unter von Herbert von Karajan). Orphée d'Or für ihre Einspielung der "Vier letzten Lieder" unter Herbert von Karajan

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