- Tongji University
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Tongji-Universität Gründung 1907 (Erstgründung) Trägerschaft staatlich Ort Shanghai, China Rektor Prof. Dr. Gang Pei (裴钢) Studenten ca. 55.000 Website http://www.tongji.edu.cn Die Tongji-Universität (chin. 同濟大學 / 同济大学, Tóngjì Dàxué) ist eine der renommiertesten Universitäten in der Volksrepublik China. Als Schwerpunktuniversität untersteht sie dem chinesischen Bildungsministerium direkt und gehört zu den 33 Universitäten, die nach dem Staatsbildungsprogramm "985" zu weltbekannten Universitäten aufgebaut werden sollen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Tongji-Universität wurde 1907 in Shanghai auf Initiative des Generalkonsuls Wilhelm Knappe als deutsche Medizinschule von dem Arzt Erich Paulun gegründet. Der Name Tongji, der ihr 1912 bei der Erweiterung um technische Studiengänge gegeben wurde, leitet sich von der chinesischen Wendung 同舟共濟 / 同舟共济, tóng zhōu gòng jì (= Zusammen in einem Boot sitzen und einander helfen) her. 1923 wurde sie zur Universität. 1937, zu Beginn des Antijapanischen Kriegs wurde die Hochschule zunächst in die Provinz Zhejiang ausgelagert. Als die Front näher rückte, zog sie zunächst in die Provinz Jiangxi, danach nach Yunnan und später sogar nach Sichuan um. Nach Ende des Weltkriegs wurde sie 1946 wieder zurück nach Shanghai verlegt.
Hochschule
Die Zahl aller Aus- und Fortzubildenden beträgt ca. 54.000. Daraus sollen 22.000 Bachelor, 11.000 Master und 3.000 Doktoren werden. An der Universität sind zur Zeit über 4.800 Dozenten und Forschungskräfte tätig, darunter 2.400 ordentliche bzw. außerordentliche Professoren. Von ihnen gehen 300 Doktorväter und 13 Mitglieder jeweils von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und der Akademie der Ingenieurwissenschaften hervor.
Als eines der wichtigsten Forschungszentren des Landes verfügt die Tongji-Universität außerdem über 15 staatliche Forschungseinrichtungen mit Schwerpunktlaboren auf National-, Provinz- und Ministeriumsebene sowie Forschungseinrichtungen für Ingenieurwesen. Darüber hinaus sind an die Universität vier Kliniken und drei Mittelschulen angegliedert.
Der Rektor der Tongji, Prof. Gang Wan, wurde am 27. April 2007 zum Wissenschaftsminister der Volksrepublik China ernannt.
International Summer University
Unter dem Titel „Shanghai-Hessen International Summer Courses“ werden vom 3. bis 28. September 2007 Professoren hessischer Hochschulen und der Tongji-Universität gemeinsam ein Kompaktprogramm zu den Themen Stadtentwicklung & Architektur und Wirtschaft vorstellen. Der besondere Reiz liegt in der Gegenüberstellung deutscher und chinesischer Perspektiven und Herangehensweisen. Abgerundet wird das akademische Programm aus Vorlesungen, Seminaren und Fallstudien in englischer Sprache mit einer Einführung in die chinesische Sprache (Mandarin) und Kultur sowie Exkursionen in und um Shanghai. Das Angebot richtet sich an Studierende, Akademiker, aber auch an interessierte Berufstätige. Weitere Informationen und Anmeldung: [2]
Ehrentitel
Die Tongji-Universität hat von 1984 bis 2002 drei Ehrendoktoren und 87 Ehrenprofessuren verliehen, davon die Hälfte der Ehrungen an deutsche Staatsbürger. [1]
Ehrendoktoren
- Tung-Yen Lin, US-amerikanischer Architekt
- Ieoh Ming Pei, US-amerikanischer Architekt
- Gerhard Schröder, deutscher Politiker und Bundeskanzler a.D.
- Christian Wulff, deutscher Politiker und Ministerpräsident
Ehrenprofessuren (Auswahl)
- Dr. Helmut Kohl, deutscher Politiker und Bundeskanzler a.D.
- Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Horst Sund, deutscher Biochemiker und Altrektor der Universität Konstanz
- Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Maßberg, deutscher Maschinenbauer und Altrektor der Ruhr-Universität Bochum
- Prof. Dr.-Ing. Michael Abramovici, Ruhr-Universität Bochum
- Univ.-Prof. Klaus Buchenrieder, M.S., Ph.D. (OSU), deutscher Elektrotechniker und Informatiker der Universität der Bundeswehr München
Präsidenten
- Erich Paulun (埃里希.宝隆) (1907–1909)
- Oscar von Schab (福沙伯) (1909–1917)
- Berrens (贝伦子) (1912–1919&1921–1927)
- Shen Engfu (沈恩孚) (1917–1923) (geschäftsführend)
- Yuan Xitao (袁希涛) (1923–1927) (geschäftsführend)
- Ruan Shangjie (阮尚介) (1917–1927)
- Zhang Zhongsu (张仲苏) (1927–1929)
- Zhang Qun (张群) (März 1929–Juni 1929)
- Hu Shuhua (胡庶华) (1929–1932)
- Weng Zhilong (翁之龙) (1932–1939)
- Zhao Shiqing (赵士卿) (1939–1940)
- Zhou Junshi (周均时) (1940–1942)
- Ding Wenyuan (丁文渊) (1942–1944)
- Xu Songming (徐诵明) (1944–1946)
- Dong Xifan (董洗凡) (1946–1947)
- Ding Wenyuan (丁文渊) (1947–1948)
- Xia Jianbai (夏坚白) (1948–1952)
- Xue Shangshi (薛尚实) (Januar 1953–Juli 1959)
- Wang Tao (王涛) (1959–1977)
- Li Guohao (李国豪) (Oktober 1977–April 1984)
- Jiang Jingbo (江景波) (April 1984–Februar 1989)
- Gao Tingyao (高廷耀) (Februar 1989–Februar 1995)
- Wu Qidi (吴启迪) (Februar 1995–Juli 2003)
- Wan Gang (万钢) (Juli 2003–Augst 2007)
- Pei Gang (裴钢) (seit August 2007)
Literatur
- Rotraut Bieg-Brentzel: Die Tongji-Universität. Zur Geschichte deutscher Kulturarbeit in Shanghai, Haag + Herchen Frankfurt am Main 1984, Heidelberger Schriften zur Ostasienkunde 6, ISBN 3881298592
Quellen
Weblinks
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