Tonruf

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Mit dem Begriff Tonruf oder Auftastton bezeichnet man eine in-Band-Signalisierung zum Auslösen von Steuerungsfunktionen (auch im Sinne von Fernsteuern bzw. Fernwirken), die bei FM-Sprechfunksystemen gebräuchlich ist.

Hierzu wird das Sendesignal zur Auslösung von Fernsteuerungsfunktionen an Stelle des Sprachsignals kurzzeitig mit einem bestimmten Ton beziehungsweise bestimmten Tonkombinationen moduliert. Beim Empfänger befindet sich eine Auswerteschaltung, die beim Auftreten dieser Frequenzen entsprechende Steuerfunktionen auslöst.

Bei BOS-Funkdiensten und teilweise auch bei Betriebsfunkanwendungen werden speziell in der Bundesrepublik Deutschland zwei unterschiedliche Frequenzen als Tonruffrequenz verwendet: Tonruf I entspricht einem Sinuston von 1750 Hz, Tonruf II 2135 Hz. Die Wirkung dieser Ruftöne ist allerdings von Funkverkehrskreis zu Funkverkehrskreis unterschiedlich.[1]

Im Amateurfunk wurde in Deutschland üblicherweise nur Tonruf I verwendet, um Relaisstationen zu aktivieren. Inzwischen werden auch andere Signalisierungssystem wie CTCSS oder DCS verwendet. Mittlerweile ist es auch möglich, einige Relais mittels DTMF zu öffnen.[2] Ein dauerhafter Sendebetrieb dieser Relaisfunkstellen ist in der Regel nicht zulässig, es muss also vor der eigentlichen Aussendung des Funkamateurs der Sender der Relaisstation eingeschaltet werden, umgangssprachlich als öffnen oder auftasten bezeichnet. Dabei wird ein sogenannter Auftastton mit einer Frequenz von 1750 Hz gesendet, welcher die Steuerlogik der Relaisstation dazu veranlasst, den Sender zu aktivieren und meist zusätzlich eine Kennung (z. B. das eigene Rufzeichen im Morsecode) zu senden.[3] Der Tonruf dient also vorrangig der Vorbeugung gegen unerwünschte Aktivierung eines Relais durch Funkstörung, z. B. durch eine Fernseh- (TVI) oder Rundfunkstörung (BCI).

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Teilnehmerheft Sprechfunker-Lehrgang, Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule Rheinland-Pfalz, Dezember 2009 (PDF-Datei; 2,54 MB)
  2. Hessenrundspruch 33/09, des Deutschen Amateur-Radio-Clubs (DARC), 11. November 2009, Seite 3 (PDF-Datei; 87,1 KB)
  3. Eckart K. W. Moltrecht (DJ4UF): Amateurfunk-Lehrgang, Betriebstechnik und Vorschriften für das Amateurfunkzeugnis Klasse 3. 4. Auflage. Verlag für Technik und Handwerk, Baden-Baden 2004, ISBN 3-88180-364-5, Lektion 23: Der Amateurfunkverkehr, S. 162 (Lektion 7: Betriebsabwicklung auf VHF/UHF, abgerufen am 17. Januar 2011).

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