Bardengau

Bardengau
Bardengau
Ostfalen um das Jahr 1000
Bardengau
Ostfalen um das Jahr 1000

Der Bardengau ist eine mittelalterliche Gaugrafschaft im Gebiet um Lüneburg an der unteren Elbe; sein Hauptort war Bardowick. Der Bardengau teilte sich in 7 Gohen auf: dazu gehörten Ebstorf, Schmarphe oder Munster, Bertensen, Oldenbrügge oder Modestorp, Barskamp und Dahlenburg oder Wibeck. Und teilte sich auch in 13 Haupt- und Landgerichte auf: dazu gehörten Amelinghausen, Acht Ramelsloh, Pattensen, Neuland, Masch, Bardowick, Artlenburg, Bleckede, Bleckeder Marsch, das Gericht der Bruchdörfer, Land Ülzen, Land Bodenteich und Gericht Suderburg. Die meisten angeführten Gerichte werden ehemals vermutlich auch Gohe gewesen sein, weil es im alten Sachsenland ursprünglich keine Gegend gab, die nicht in Gohe eingeteilt war.

Der Bardengau wird erwähnt als Landschaft, in die Karl der Große im Jahr 795 zog, um gegen die Sachsen zu kämpfen.[1] Durch den Bardengau führte die Alte Salzstraße von Lüneburg nach Lübeck mit ihrem Elbübergang bei Artlenburg; darüber hinaus war der Gau wichtig als Grenzgau gegen die Slawen.

Im Jahr 892 erhielt Ekbert († 932) aus der Familie der Billunger, Graf im Wetigau, 66 Königshufen im Gau Tilithi, im Marstemgau, Loingau und Bardengau von König Arnulf (* um 850−899).[2]

Wichmann I. der Ältere (* um 900−944), vermutlich ein Enkel Ekberts, der nach 935 zu den führenden Gegnern Kaiser Ottos des Großen zählte, war Graf im Bardengau.[3]

Über die Billunger und deren Nachfolger, die Welfen, wurde der Bardengau das Kerngebiet des Herzogtums Lüneburg.

Einzelnachweise

  1. Johann Sporschil: Karl der Grosse, sein Reich und sein Haus. G. Westermann, Braunschweig 1846 S. 226−227
  2. Historischer Verein für Niedersachsen (Hrsg.): Zeitschrift des Historischen Vereins für Niedersachsen. Hahn'sche Hofbuchhandlung, Jahrgang 1860, Hannover 1861, S. 15, 20
  3. Genealogie Mittelalter: Wichmann I. abgerufen: 12. September 2010

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