- Total Shareholder Return
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Die Aktienrendite (engl. Total Shareholder Return, TSR) ist eine Größe zur Bewertung des Anlageerfolges (Performance) eines Aktienengagements.
Während die Dividendenrendite das Verhältnis der Dividende zum gegenwärtigen Kurs beschreibt, ist die Aktienrendite eine Maßzahl dafür, wie sich der Wert eines Aktienengagements über einen Zeitraum hinweg entwickelt hat und berücksichtigt sowohl die in dem Zeitraum angefallenen Dividenden als auch die möglicherweise eingetretenen Kurssteigerungen.
Die Dividendenrendite einer Aktie kann definitionsgemäß nur eine positive Rendite sein. Da die Aktienrendite auch Kursverluste abbildet, kann die Aktienrendite dagegen auch negativ sein.
Erfahrungsgemäß ist die Wahrscheinlichkeit einer negativen Aktienrendite allerdings desto geringer, je länger ein Aktienengagement besteht. Der Berliner Finanzprofessor Richard Stehle hat diesen Zusammenhang am Beispiel der Aktien des DAX untersucht und den Zeitraum von 1948 bis 2005 betrachtet. Für diesen Anlagezeitraum von 57 Jahren hat er untersucht, welche durchschnittliche jährliche Rendite ein Aktienengagement abgeworfen hätte, wenn man zum 31.12. eines betrachteten Jahres (Ankaufjahr) die Aktien gekauft hätte, die im DAX enthalten sind, und diese zum 31.12. eines anderen Jahres (Verkaufsjahr) wieder verkauft hätte. Prof. Stehle unterstellt dabei, in Übereinstimmung mit der Definition der Aktienrendite, dass die angefallenen Dividenden plus der erstatteten Körperschaftsteuer wieder in Aktien der ausschüttenden Gesellschaft angelegt worden wären (vgl. hierzu Anrechnungsverfahren, Halbeinkünfteverfahren; ab 2009: Abgeltungssteuer, Teileinkünfteverfahren). Möglicherweise anfallende Einkommensteuer berücksichtigt er (da individuell unterschiedlich) nicht. Das Ergebnis seiner Untersuchungen hat er im Renditedreieck dargestellt.
Für den betrachteten Zeitraum (1948-2005) gibt es 1512 mögliche Anlagezeiträume. In 84 dieser möglichen Anlagezeiträume kam es zu negativen durchschnittlichen jährlichen Aktienrenditen. Nach Ablauf einer Anlagezeit von 10 Jahren gab es nur in 7 Fällen eine negative Aktienrendite und bei Anlagezeiträumen von 15 Jahren und mehr gab es nur in einem einzigen Fall (Anlagezeitraum von 1960 - 1974) eine negative durchschnittliche jährliche Aktienrendite. Bei einer Anlagedauer von mehr als 16 Jahren gab es in keinem Fall eine negative Anlagerendite mehr.
Anzumerken ist auch, dass Aktien Sachwerte sind und daher nicht der Inflation unterliegen. Bei langer Haltedauer kann sich dadurch, selbst bei nur moderater Inflation, ein großer Renditevorteil gegenüber einer festverzinslichen Anlage ergeben.
Berechnung
Die Aktienrendite für einen gegebenen Zeitraum berechnet sich als
Siehe auch: Alphafaktor
Diese Kennzahl wird in Jahresabschlussanalysen auch Anlagennutzen bezeichnet, denn dort ist die Anlagenrendite schon definiert durch:Weblinks
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