- Toywar
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Als Toywar wird eine Auseinandersetzung zwischen der europäischen Künstlergruppe etoy und dem US-Spielwarenhändler eToys über den Domain-Namen „etoy.com“ von November 1999 bis Januar 2000 bezeichnet. Der Name geht zurück auf die bei The Thing gehostete Protestplattform www.toywar.com.
Auslöser für den Toywar war ein Rechtsstreit vor einem kalifornischen Gericht, in dem der Online-Spielwarenhändler eToys die einstweilige Sperrung der Internetdomain der Künstlergruppe wegen angeblicher Markenrechtsverletzungen und Cybersquatting erzwang, obwohl die Künstlergruppe den Domainnamen schon benutzte, bevor eToys überhaupt existierte.
Die vorwiegend über das Internet und andere Massenmedien geführte Kampagne von Internetaktivisten (RTMark, Ricardo Dominguez, etc.) im Toywar führte zu zahlreichen Solidaritätserklärungen, Kunstaktionen, Happenings, Online-Demonstrationen und als Folge davon wahrscheinlich auch zu Kursverlusten für den börsennotierten Spielzeughändler. Dies und der Erfolg der Kampagne zwangen schließlich eToys, eine Einstellung des Gerichtsverfahrens gegen die Künstlergruppe und eine Freischaltung der Domain „etoy.com“ zu bewirken.
Literatur
- Florian Rötzer: eToys.com zieht die Klage gegen Etoy.com zurück. Telepolis, 26. Januar 2000
- Reinhold Grether: Wie die Etoy-Kampagne geführt wurde. Telepolis, 9. Februar 2000
- Sabine Schally: toyWAR. wink.at, 19. Dezember 1999
- Harald Hillgärtner: Netzaktivismus im Spannungsfeld von Kunst und Technik. Siegen, 23. Januar 2001
Film
- 2004 wurde der Dokumentarfilm Info Wars gedreht, dessen Thema unter anderem der Toywar ist.
Siehe auch
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