- Trade-off
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Der englische Begriff Trade-off (deutsch: Abwägung, Abtausch, Kompromiss, Ausgleich; von „to trade off“, tauschen) wird im Deutschen unterschiedlich verwendet. Im Allgemeinen beschreibt der Begriff das Abwägen zwischen zwei gegenläufig voneinander abhängigen Aspekten. Ein Trade-off liegt dann vor, wenn man eine Verbesserung (oder Erlangung) eines Aspektes nur unter Inkaufnahme der Verschlechterung (oder des Verlustes) des anderen Aspektes erreichen kann. Am ehesten wird der Begriff Trade-off im Deutschen mit Zielkonflikt oder Kosten-Nutzen-Abwägung (siehe auch Kosten-Nutzen-Analyse) beschrieben. Trade-off bedeutet aber auch Kompromiss und Ausgleich des Zielkonfliktes.
- In der Ökonomie beschreibt Trade-off z. B. die wechselseitige Abhängigkeit von Kosten und Qualität oder, in der Wirtschaftspolitik, das Magische Viereck. Um eine hohe Qualität zu erlangen, muss man hohe Kosten in Kauf nehmen. Wenn man die Kosten senkt, sinkt auch die Qualität. Zwischen diesen beiden Eigenschaften besteht also ein Trade-off, den man im konkreten Fall immer wieder neu entscheiden muss (man versucht die optimale Kombination zu finden).
- In der Ökologie wird der Begriff im Zusammenhang mit der Fitness eines Organismus’ verwendet, welcher stets bemüht ist, mit den geringstmöglichen Bedürfnissen zu überleben und meistmögliche Nachkommen in die Welt zu setzen.
- In der Soziobiologie wird der Begriff nach Eckart Voland mit Abgleich übersetzt.[1] Entsprechend versuchen die Individuen mit ihrem sozialen Verhalten Abgleich-Probleme zu lösen. In diesen geht es darum, mit Entscheidungen über die Investition von Zeit, Energie und Lebensrisiken die reproduktive Fitness zu erhöhen. Dabei wird in der Lösung der Abgleich-Probleme durch soziales Verhalten auf eine Möglichkeit der Verbesserung der reproduktiven Fitness verzichtet, während eine andere wahrgenommen wird. Das zugrundeliegende Modell der Erklärung des sozialen Verhaltens ist ein ökonomisches. Abgleich-Problemen liegen Allokationskonflikte zugrunde. Ein Beispiel für ein Abgleichproblem, das sich in der Lebensgeschichte eines Individuums stellt, ist z. B. die Entscheidung darüber, ob es lieber weiterhin in sich selbst investieren soll, oder ob es dazu übergehen sollte, sich fortzupflanzen. Ein anderes ist, ob es sich überhaupt selbst reproduzieren soll, oder ob es stattdessen die Reproduktionsbemühungenen seiner Verwandten unterstützen soll. Aus der jeweiligen Lösung, die ein Individuum für diese Form von Abgleich-Problemen findet, entstehen individuelle Lebensgeschichten und evolutionär betrachtet tierliche und menschliche Persönlichkeiten, die charakteristische Interessen und Merkmalsprofile haben.[2]
Einzelnachweise
Kategorien:- Volkswirtschaftslehre
- Planung und Organisation
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