- Transparentpapier
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Transparentpapier bezeichnet weniger die Herstellung einer Papiersorte als deren Verwendung. Transparentpapiere werden für die verschiedensten Verwendungszwecke durch unterschiedliche Herstellungsverfahren durchscheinend (transparent) hergestellt.
Verwendungszwecke
- als Pauspapier zur Anfertigung von Kopien eines Originals mittels Durchzeichnen
- in der bildenden Kunst
- für technische Zeichnungen, besonders in der Architektur
- als Vorlage für Lichtpausverfahren
- für Verpackungszwecke
- technische Verwendungen
- Laboranwendungen (z.B. als Membran)
- für einfache Hygrometer
- früher: als Isolierpapier in Kondensatoren
Herstellungsarten
- Seidenpapiere: Sie sind eigentlich keine klassischen Transparentpapiere. Da sie sehr dünn hergestellt werden, erscheinen sie relativ transparent.
- imprägnierte Papiere: Durch imprägnieren mit trocknenden Ölen, Harzen, Wachsen wird ein Papier aus rösch gemahlenen Fasern transparent gemacht.
- vegetabiles Pergament: Ein Papier aus Zellstoff wird in einem Schwefelsäurebad angelöst. Die angelöste Zellulose füllt die Zwischenräume im Papier aus, das dadurch transparent wird. In einem abschließendem Bad wird die Schwefelsäure wieder ausgewaschen.
- Naturpauspapiere: schmierig gemahlene Fasern, die dann aber oft noch zusätzlich imprägniert werden.
- Durch die schmierige Mahlung reagieren diese Papiere extrem auf Feuchtigkeitsschwankungen.
- Pergamin: Durch schmierige Mahlung des Faserstoffes und anschließendes extrem starkes Kalandrieren wird die Luft zwischen den Fasern entfernt.
Literatur
- Claude Laroque: History and analysis of transparent papers. In: The Paper Conservator. 28: 1(2004), S. 17-32.
- Günter Krickler: Die Werkstoffe des Buchbinders. Schlüter, Hannover 1982
- Robert Fuchs: Transparentpapiere. Bestimmung und Restaurierung. In: Papierrestaurierung. 1(2000), S. 2–6.
- Hildegard Homburger, Barbara Korbel: Architekturzeichnungen auf Transparentpapier. Modifizierte Restaurierungsverfahren. In: Restauro. 7/1998, S. 462–467.
- Hans Kotte: Ein Jahrhundert Echt Pergamentpapier. Emmerich am Rhein 1954.
- Christa Pieska: Das ABC des Luxuspapiers. Herstellung, Verarbeitung und Gebrauch 1860 bis 1930. Schriften des Museums für Deutsche Volkskunde Berlin, Band 9, 1983.
- Christiane Steinkeller: Transparentpapier. Maltechnik. In: Restauro. 1979, S. 9–11, 113–117.
- Gerhard Zahn: Grundwissen für Buchbinder. Schwerpunkt Einzelfertigung. Itzehoe 1992.
- als Pauspapier zur Anfertigung von Kopien eines Originals mittels Durchzeichnen
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