Tremsdorf

Tremsdorf
Tremsdorf
Gemeinde Nuthetal
Koordinaten: 52° 16′ N, 13° 7′ O52.27138888888913.118055555556Koordinaten: 52° 16′ 17″ N, 13° 7′ 5″ O
Einwohner: 190
Eingemeindung: 26. Okt. 2003
Postleitzahl: 14558
Vorwahl: 033205

Tremsdorf ist ein Straßendorf im brandenburgischen Landkreis Potsdam-Mittelmark und befindet sich am westlichen Rand des Naturschutzgebietes Nuthe-Nieplitz-Niederung.

Es ist heute Teil der Gemeinde Nuthetal, welche aus einem freiwilligen Zusammenschluss von fünf bis dahin selbständigen Ortschaften entstandenen ist. Tremsdorf ist der einzige Ortsteil, der südlich der A10 liegt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Grössinsee, in der Nähe des gegenüber liegenden Ufers, mit dem Ausgang der den See durchfließenden Nieplitz, liegt Tremsdorf

Der genaue Zeitpunkt der Entstehung des Ortes ist nicht bekannt, dürfte aber auf den Beginn des 12. Jahrhunderts zu datieren sein. Der Ort entstand dabei durch den Zusammenschluss mehrere kleiner Siedlungen einzelner in der Gegend niedergelassener Sippen.

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1375 als Trebinstorf und Trebenstorp. Benannt ist der Ort nach einem Mann mit dem slawischen Personennamen Treben.[1] Tremsdorf war ursprünglich ein Fischerdorf am nördlichen Ende des Grössinsees und besaß die Fischereirechte für den Grössinsee. Ab 1474 waren die Bewohner des Dorfes verpflichtet durch die Neuanlage von Salinen Salzgewinnung zu betreiben um zur Versorgung des kurfürstlichen Hofes beizutragen. Mit der Zeit verloren die Salinen jedoch an Bedeutung und wurden im dreißigjährigen Krieg aufgegeben.

Statt dessen wurden rund um den Ort zunehmend Ackerflächen durch Melioration gewonnen, mit der zu Zeiten von Friedrich II. begonnen wurde. Vorwiegend wurde Viehwirtschaft betrieben. Durch stehendes, flaches Wasser verwandelten sich viel Flächen in Moor und waren für Getreideanbau nicht geeignet. Bis heute ist das Gebiet hinter dem Backofenberg in der Nähe von Tremsdorf (Richtung Saarmund) Moor, das sogenannte Venn. Der Legende nach soll auf dem Backofenberg, dessen Namensherkunft nicht geklärt ist, früher ein friedlicher Riese gelebt haben, der jedoch mit Steinen warf, wenn die Menschen ihn ärgerten.

Eingemeindung

Am 26. Oktober 2003 wurde Tremsdorf in die neue Gemeinde Nuthetal eingegliedert.[2]

Observatorium

Radioteleskop-Anlage

Am 30. Juni 1954 wurde in der Nähe von Tremsdorf das Observatorium für Solare Radioastronomie gegründet, an dem die Forschung bis heute fortgesetzt wird. Es ist das einzige auf Sonnenbeobachtung spezialisierte Radioobservatorium in Deutschland.

Baudenkmäler

Das einzige Baudenkmal in Tremsdorf ist das ehemalige Schulgehöft, bestehend aus Schulhaus und Fachwerkscheune in der Tremsdorfer Dorfstraße 22.

Politik

Ortsvorsteher

Gewählte Ortsvorsteherin (Bürgermeister) der Gemeinde ist Doris Stoof (Freiwillige Feuerwehr Nuthetal).

Ortsbeirat

Der Ortsbeirat setzt sich aus 3 Abgeordneten zusammen.

Partei/Gruppierung Sitz/e
Freiwillige Feuerwehr Nuthetal 1
Sonstige 2
Gesamt 3

(Stand: Kommunalwahl am 28. September 2008)

Einzelnachweise

    1. Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin, Band 13 der Brandenburgischen Historischen Studien im Auftrag der Brandenburgischen Historischen Kommission, be.bra wissenschaft verlag, Berlin-Brandenburg 2005, S. 170 ISBN 3-937233-30-X, ISSN 1860-2436

Weblinks

 Commons: Tremsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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