- Tressot
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Tressot, auch Tressot Noir genannt, ist eine rote Rebsorte. Bei der schon sehr lange bekannten Sorte handelt es sich wahrscheinlich um eine spontane Kreuzung der Sorten Duras und Petit Verdot.[1] Damit liegt auch fest, daß es sich beim Tressot um eine in Frankreich autochthone Sorte handelt, die vermutlich aus dem Südwesten des Landes stammt. In der Literatur wird der Tressot häufig mit der Sorte Trousseau verwechselt. Obwohl kaum noch angebaut, gehört sie noch zu den zugelassenen Sorten in der regionalen AOC Bourgogne, die Teil des Weinbaugebiets Burgund ist.
Siehe auch den Artikel Weinbau in Frankreich sowie die Liste der Rebsorten.
Abstammung: Duras x Petit Verdot. Da die Rebsorte Trousseau gelegentlich ebenfalls tressot genannt wird, kann es sich bei der Sorte, die von den Forschern der Universität Davis untersucht wurde, auch um eine andere Sorte handeln.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Schriftliche Belege dieser Sorte lassen sich bis in das Jahr 1394 zurückverfolgen. In einem Brief von Karl VI. wird von einem Winzer in der Yonne berichtet, dessen Mitarbeiter dem hochwertigen pinoz (also dem Spätburgunder) minderwertigen tréceaux beimengte um sich selbst zu bereichern.
Die damalige Schreibweise ist auch ein Hinweis auf die Etymologie des Wortes. Da in der Yonne das Wort ceau einen Rebstock bezeichnet, heißt tréceaux übersetzt drei Rebstöcke. Damit spielt die Bezeichnung auf die Ertragskraft der Rebe an, die in etwa dreimal mehr als der Spätburgunder trägt.
Ampelographische Sortenmerkmale
In der Ampelographie wird der Habitus folgendermaßen beschrieben:
- Die Triebspitze ist offen. Sie ist dicht weißwollig behaart, mit leicht rötlichfarbenem Anflug. Die grüngelblichen Jungblätter sind leicht wollig behaart und orangefarben gefleckt.
- Die mittelgroßen Blätter sind fünflappig und tief gebuchtet. Die Stielbucht ist lyrenförmig geschlossen. Das Blatt ist spitz gesägt. Die Zähne sind dabei im Vergleich zu anderen Rebsorten mittelweit gesetzt. Die Blattoberfläche (auch Spreite genannt) ist feinblasig. Im Herbst verfärbt sich das Laub fast vollständig rot.
- Die walzenförmige Traube ist mittelgroß und dichtbeerig. Die rundlichen Beeren sind klein und von nahezu schwarzer Farbe. Die Beeren verfügen über eine mittelstarke Haut und ein neutrales Aroma.
Die Rebsorte reift ca. 10 Tage nach dem Gutedel und gilt somit als noch früh reifend. Sie treibt recht spät aus und entgeht somit den Spätfrösten. Sie ist anfällig gegen den Echten Mehltau und lässt sich nur schwer auf Unterlagsreben pfropfen. Nach der Reblauskatastrophe Ende des 19. Jahrhunderts ging ihre Bedeutung daher stark zurück.
Synonyme
Aufgrund der langen Geschichte ist die Liste der Synonyme lang. Tressot ist auch unter den Namen Ancien Tresseau, Bon Tresseau, Bourguignon noir, Begin panaché, Foualliard, Fouallieux, Grand noir, Grand Trssiot, Grand verrot, Gros Tressot, Guila noir, Morillon noir, Nairen noir, Nairien, Nairien noir, Nere noir, Neri Blau, Nerien, Nerre, Neuchâteler, Noirien, Pendoulat, Petit nerre, Petit verot, Petite nerre, Plant de Thoisey, Treceau, Treceault, Tresseau, Tresseau ordinaire, Tressiot, Tressiot enragé, Tressot, Vereau, Vero, Verot, Verrot oder Verrot de Coulanges bekannt.
Einzelnachweise
- ↑ J.E. Bowers, R. Siret, and C.P. Meredith: A SINGLE PAIR OF PARENTS PROPOSED FOR A GROUP OF GRAPEVINE VARIETIES IN NORTHEASTERN FRANCE [1]
Weblinks
Literatur
- Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. Gräfe und Unzer Verlag, München 2003, ISBN 3-7742-0914-6.
- Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages Hachette Livre, 1. Auflage 2000 ISBN 2-01-236331-8
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