- Triggerpunkttherapie
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Die Triggerpunkttherapie hat als Ziel die Beseitigung sogenannter „myofaszialer Triggerpunkte“. Das sind lokal begrenzte Verhärtungen in der Skelettmuskulatur, die lokal druckempfindlich sind und von denen übertragene Schmerzen ausgehen können.
Beispiel ist ein myofaszialer Triggerpunkt im Schulterheber-Muskel (M. trapezius), der Schmerzen im Schläfenbereich auslöst (triggert). Die therapeutischen Möglichkeiten richten sich neben der Prophylaxe dauerhaft verkürzter oder fehlbeanspruchter Muskeln, zum Beispiel ungünstige Arbeitshaltung, mangelhafter Trainingszustand etc., gezielt auf die Deaktivierung der permanent kontrahierten Muskelfasern. Als Möglichkeiten bieten sich je nach betroffenem Muskel an: spezifische manuelle physiotherapeutische Behandlungstechniken, Nadelungen des Triggerpunktes mit Akupunkturnadeln (Dry Needling), Injektionen eines Lokalanästhetikums in den Triggerpunkt oder einer Triggerstoßwellentherapie.
Wissenschaftliche Studienlage
Neuseeländische Forscher weisen in einer Übersichtsarbeit aus dem Jahre 2009 darauf hin, dass es kein standardisiertes Schema zur Erkennung der in diesem Artikel thematisierten myofaszialen Triggerpunkte gibt. Literaturdaten weisen demnach widersprüchliche Daten zur Erkennung derartiger Punkte auf[1]. Dänische Forscher hatten bereits im Jahre 2008 auf die geringe methodische Qualität der Literatur zu den myofaszialen Triggerpunkten hingewiesen[2]. Zur Anwendung von Injektionen an den Triggerpunkten gibt es keinen aus der Literatur ableitbaren sicheren Wirksamkeitsnachweis[3].
Literatur
- Roland Gautschi: "Manuelle Triggerpunkt-Therapie" .Thieme Verlag. ISBN 978-3-13-147471-1
- D. G. Simons, J. G. Travell, L. S. Simons: Handbuch der Muskel-Triggerpunkte, Obere Extremität, Kopf und Rumpf. Urban & Fischer. ISBN 3-437-41402-X
- W. Bauermeister,Schmerzfrei durch Trigger-Osteopraktik,Südwest Verlag, ISBN 3-517-06947-7
- C. Davies, A. Davies, Arbeitsbuch Triggerpunkt-Therapie,Junfermannsche Verlagsbuchhandlung, ISBN 3-873-87677-9
- Thomas Winter: "Lexikon der Therapie- und Diagnoseformen"
Quellenangaben
- ↑ Lucas N, Macaskill P, Irwig L, Moran R, Bogduk N. Reliability of physical examination for diagnosis of myofascial trigger points: a systematic review of the literature. Clin J Pain. 2009 Jan;25(1):80-9
- ↑ Myburgh C, Larsen AH, Hartvigsen J. A systematic, critical review of manual palpation for identifying myofascial trigger points: evidence and clinical significance. Arch Phys Med Rehabil. 2008 Jun;89(6):1169-76.
- ↑ Scott NA, Guo B, Barton PM, Gerwin RD. Trigger point injections for chronic non-malignant musculoskeletal pain: a systematic review. Pain Med. 2009 Jan;10(1):54-69. Epub 2008 Nov 5.
Kategorien:- Schmerztherapie
- Therapeutisches Verfahren in der Anästhesie
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