Triumph Adler Alphatronic PC

Triumph Adler Alphatronic PC
Alphatronic.svg
Der TA PC mit Diskettenlaufwerk

Der TA Alphatronic PC ist ein kompakter 8 Bit Bürocomputer des deutschen Herstellers Triumph-Adler aus dem Jahr 1984. Er ist äußerlich leicht zu verwechseln mit dem Alphatronic PC16 aus gleichem Hause, welcher jedoch ein 16-Bit-Rechner ist. Augenscheinlicher Unterschied ist die Farbgebung des Gehäuses, wobei letzteres beim Alphatronic PC in Orange abgesetzt ist und beim Alphatronic PC16 in Braun. Außerdem sind die Tastenkappen der Tastatur beim Alphatronic PC flach und die sechs Funktionstasten in der obersten Reihe ebenfalls in der Farbe Orange gehalten.

Inhaltsverzeichnis

Historie

Unter dem Namen Alphatronic hatte Triumph-Adler schon eine Zeitlang eine ganze Serie von Computern mit mehr oder minder gutem Erfolg auf den Markt gebracht. Der Alphatronic PC war der erste kompakte Tastaturrechner von TA. Wegen der unzureichenden Verkaufszahlen konzentrierte sich das Unternehmen jedoch bald wieder verstärkt auf das Kerngeschäft mit Schreibmaschinen. Hauptgrund für den schlechten Absatz waren vor allem die alten Vertriebswege: TA lieferte seinerzeit ausschließlich an lizenzierte Generalvertretungen mit Gebietsschutz. So mussten aus Büromaschinenmechanikern Computerexperten werden. Dies gelang nicht vielen, und nur wenige konnten so die Geräte überzeugend verkaufen. Die Computer-Sparte von TA war eher auf System der mittleren Datentechnik spezialisiert und mochte sich nur ungern mit den in dieser Branche nur mit einem müden Lächeln betrachteten „Homecomputern“ auseinandersetzen. Viele Geräte des Wettbewerbs konnte man sehr viel günstiger in jedem gut sortierten Kaufhaus oder im Versandhandel erwerben.

Die äußerst rasante Entwicklung in diesem Markt sorgte dafür, dass viele Computer von TA technisch bereits überholt waren, wenn sie endlich in Produktion gehen sollten. Einige Modelle verließen daher nicht einmal das Entwicklungsstadium. Auch ein späterer Versuch, mit PCs der Dario-Reihe in dem Markt wieder Fuß zu fassen, misslang. Der Vertrieb von OEM Geräten des Mutterkonzerns Olivetti kam zu spät. Zudem waren die PC von TA oft baugleich mit denen von Olivetti, waren allerdings wesentlich teurer.

Doch die Entwickler lernten aus ihrem Schicksal und brachten die Technik der TA-Computer in die Bildschirmschreibsysteme der sehr erfolgreichen VS- und BSM-Reihe ein. Der Alphatronic jedoch verschwand von der Bildfläche.

TA brachte wenig später noch den Alphatronic PC16 heraus, welcher über einen Intel 8088 Prozessor mit 16 Bit verfügte und MS-DOS als Betriebssystem ausführen konnte (siehe Hauptartikel). Doch auch dieser war erneut zu teuer und technisch bereits überholt, als er auf den Markt kam.

Hardware

Der TA PC hatte als CPU den Zilog Z80, welcher kompatibel zum Intel 8085 war, aber über einige Erweiterungen verfügte. Die Tastatur mit abgesetztem Ziffernblock und sechs Funktionstasten war in das Gehäuse integriert. Mit einem Preis von 1495 DM war er konkurrenzfähig und landete unter den ersten fünf der deutschen Verkaufsstatistik. Er wurde aber vorwiegend als kleiner Bürocomputer eingesetzt, da er keine Pixelgrafik, sondern nur eine Blockgrafik hatte. Anders als die Personalcomputer P1, P2, P3 und P4 wurde der TA PC nicht von Triumph-Adler selbst entwickelt und gebaut, sondern nach TA-Vorgaben in Japan entwickelt und dort zusammengebaut.

Standardmäßig verfügte der TA PC über 64 kB RAM und ein 32 kB ROM, welches alleine 24 kB für einen BASIC-Interpreter von Microsoft enthielt (Microsoft ROM BASIC V5.11).

Technische Daten

  • CPU: Z80 A, 4 MHz
  • 64 kB RAM
  • 32 kB ROM
  • Video-Ausgänge für Farbmonitor, Monochrom-Monitor und TV
  • 40×24 / 80×36 Zeichen im Textmodus
  • 160×72 Pixel im Grafikmodus (640×288 in 4×4-Blöcken)
  • 16 Farben
  • Tongenerator
  • Ausgang für Kassettenrekorder (Kansas City Standard)
  • Ausgang für 5¼-Zoll-Diskettenlaufwerke
  • eingebautes Netzteil
  • Schreibmaschinentastatur mit separatem Ziffern- und Cursorblock sowie sechs Funktionstasten
  • ROM-Schacht für Spiele und Anwendungsprogramme
  • serielle Schnittstelle (V.24) für Drucker oder Akustikkoppler (Anm.: die Verwendung von Modems war seinerzeit von der Deutschen Bundespost untersagt)
  • parallele Schnittstelle (Centronics)
  • Bus-I/O
  • Abmessungen (B × T × H): 405 mm × 255 mm × 73 mm
  • Gewicht: 3500 Gramm

Software

Der TA PC konnte mit unterschiedlichen Betriebssystemen arbeiten:

  • eingebautes ROM BASIC 5.11 von Microsoft, ohne Zugriff auf Disketten
  • von Diskette bootbares Disc-BASIC
  • CP/M 2.2 und später 3.0

Durch die Möglichkeit, das Betriebssystem CP/M einzusetzen, konnte auch Standardsoftware wie WordStar, dBASE, Turbo-Pascal oder Multiplan verwendet werden.

Aufrüstung

Es gab zwei unterschiedliche Diskettenlaufwerke, die auf den 5¼-Zoll-Disketten 320 kB speichern konnten. Das erste Diskettenlaufwerk (F1) enthielt den Controller und wurde direkt mit einem 50-adrigen Kabel an den PC angeschlossen. Dieses kostete rund 1800 DM. Das zweite Laufwerk (F2) wurde an das erste Laufwerk angeschlossen und hatte keinen eigenen Controller. Wegen des fehlenden Controllers war das zweite Laufwerk auch wesentlich günstiger.

Gegen Ende der Produktionszeit wurde von einem Fremdanbieter eine für die damalige Zeit recht leistungsfähige Grafikkarte entwickelt, die zwischen Tastatur und Hauptplatine eingebaut und über einen reservierten Adressraum im oberen RAM-Bereich durch spezielle Befehle angesprochen wurde. Auf diese Weise konnten die 64-kB-Grenze des Z80 umgangen und zusätzliche 32 kB Videospeicher genutzt werden.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Triumph Adler — TA Triumph Adler AG Unternehmensform Aktiengesellschaft ISIN …   Deutsch Wikipedia

  • Triumph-Adler — TA Triumph Adler GmbH …   Deutsch Wikipedia

  • Triumph (Büromaschinen) — TA Triumph Adler AG Unternehmensform Aktiengesellschaft ISIN …   Deutsch Wikipedia

  • Adler (automobile) — Pour les articles homonymes, voir Adler. Adler …   Wikipédia en Français

  • Alphatronic PC — Der TA PC mit Diskettenlaufwerk Der TA Alphatronic PC war der erste Personal Computer, den die deutsche Firma Triumph Adler mit Blick auf den wachsenden Heimcomputer Markt im Jahr 1984 herausbrachte. Er ist äußerlich leicht zu verwechseln mit dem …   Deutsch Wikipedia

  • Alphatronic PC16 — Der Alphatronic PC16 von Triumph Adler war ein äußerst kompakter Bürocomputer. Das Gehäuse ähnelte den typischen Heimcomputern wie z. B. von Commodore oder Schneider/Amstrad CPC. Dennoch war er für ernsthafte Anwendungen gedacht und zum… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Heimcomputer — Heimcomputer, alphabetisch nach Hersteller sortiert Inhaltsverzeichnis 1 Acorn 2 Amstrad / Schneider Computer Division 3 Apple 4 Atari …   Deutsch Wikipedia

  • Z-80 — Zilog Z80 im 40 poligen DIP NEC µPD780C, NEC Version eines Z80 Der Zilog Z80 (manchmal auch „Z 80“) ist ein 8 Bit Mikroprozessor, der vo …   Deutsch Wikipedia

  • Z80 — Zilog Z80 im 40 poligen DIP NEC µPD780C, NEC Version eines Z80 Der Zilog Z80 (manchmal auch „Z 80“) ist ein 8 Bit Mikroprozessor, der vo …   Deutsch Wikipedia

  • Z80a — Zilog Z80 im 40 poligen DIP NEC µPD780C, NEC Version eines Z80 Der Zilog Z80 (manchmal auch „Z 80“) ist ein 8 Bit Mikroprozessor, der vo …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”