- Träubelhyazinthe
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Traubenhyazinthen Illustration:
links: Schopfige Traubenhyazinthe (Muscari comosum)
rechts: Weinbergs-Traubenhyazinthe (Muscari racemosum)Systematik Unterklasse: Lilienähnliche (Liliidae) Ordnung: Spargelartige (Asparagales) Familie: Hyazinthengewächse (Hyacinthaceae) Unterfamilie: Hyacinthoideae Tribus: Hyacintheae Gattung: Traubenhyazinthen Wissenschaftlicher Name Muscari Mill. Die Traubenhyazinthen (Muscari) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie Hyazinthengewächse (Hyacinthaceae). In Teilen Süddeutschlands werden sie auch als Bauernbübchen bezeichnet [1]. Dagegen ist in Teilen Mitteldeutschlands der Name Bergmännchen für die Pflanze gebräuchlich [2]. Neben den botanischen Arten gibt es auch einige Hybriden. Heimatgebiete der Arten liegen in Europa, im nördlichen Afrika und südwestlichen Asien.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Traubenhyazinthen sind ausdauernde krautige Pflanzen. Diese Geophyten bilden eiförmige Zwiebeln mit einer braunen Umhüllung („Tunika“) als Überdauerungsorgane aus. Nur grundständig stehen (ein bis) meist zwei bis sieben parallelnervige, fleischige Laubblätter.
Auf einem Blütenstandsstängel stehen in einem endständigen, traubige Blütenstand viele Blüten zusammen. In jedem Blütenstand sind die unteren Blüten kleiner, anders gefärbt und steril. Die duftenden, zwittrigen Blüten sind dreizählig. Die sechs gleichgeformten Blütenhüllblätter sind röhrig oder urnenförmig verwachsen, sie sind immer kürzer als 2,5 cm und meist blau. Es sind zwei Kreise mit je drei Staubblättern vorhanden; die Staubbeutel sind dunkelblau. Die drei Fruchtblätter sind zu einem grünem, oberständigen Fruchtknoten verwachsen, mit einem Griffel und drei Narben.
Die Kapselfrucht ist dreigeflügelt und enthält sechs schwarze, kugelige Samen.
Gartenflüchter Traubenhyazinthen
Die Kleine Traubenhyazinthe und die Schopfige Traubenhyazinthe wachsen in warmen Gebieten Mitteleuropas stellenweise in Obst- und Weingärten. Wegen ihres seltenen Vorkommens sind sie auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft. Es handelt sich bei ihnen allerdings um Pflanzen, die durch den Menschen ausgebreitet wurden (sogenannte Ethelochorie). Gartenhistorisch fällt ihre Einführung in die sogenannte orientalische Phase der Zierpflanzen, als zwischen 1560 und 1620 eine Vielzahl von Hyazinthen, Tulpen und Narzissen vor allem aus der Türkei nach Mitteleuropa eingeführt wurden. Die Kleine Traubenhyazinthe und die Schopfige Traubenhyazinthe zählen daher zu den sogenannten Gartenflüchtlingen.
Systematik
Es gibt etwa 60 Muscari-Arten (Auswahl)[3]:
- Muscari adilii
- Muscari apertum
- Armenische Traubenhyazinthe (Muscari armeniacum)
- Muscari atlanticum
- Aucher-Traubenhyazinthe (Muscari aucheri)
- Himmelblaue Traubenhyazinthe (Muscari azureum)
- Muscari babachii [4]
- Kleine Traubenhyazinthe (Muscari botryoides)
- Muscari bourgaei
- Muscari caucasicum
- Verwechselte Traubenhyazinthe (Muscari commutatum)
- Schopfige Traubenhyazinthe (Muscari comosum)
- Muscari dionysicum
- Muscari discolor
- Muscari eburnea
- Muscari gussonei
- Muscari grandifolium
- Muscari inconstrictum
- Breitblättrige Traubenhyazinthe (Muscari latifolium)
- Muscari leucostomum
- Muscari longifolium
- Muscari longipes
- Großfrüchtige Traubenhyazinthe (Muscari macrocarpum)
- Muscari massayanum
- Muscari mcbeathianum
- Muscari microstomum
- Muscari mirum
- Moschus-Traubenhyazinthe (Muscari muscarimi)
- Weinbergs-Traubenhyazinthe oder Übersehene Traubenhyazinthe (Muscari neglectum)
- Muscari pallens
- Muscari parviflorum
- Muscari pseudomuscari
- Muscari sosnowskyi
- Muscari spreitzenhoferi
- Muscari stenathum
- Muscari szovitsianum
- Schmalblütige Traubenhyazinthe (Muscari tenuiflorum)
- Muscari turkewiczii
- Muscari turcicum [5]
- Muscari vuralii [6]
- Muscari weissii
Aus einigen Muscari-Arten wurden Sorten als Zierpflanzen herausgezüchtet:
- Muscari armeniacum:
- 'Argei Album'
- 'Atlantic'
- 'Blue Spike'
- 'Cantab'
- 'Christmas Pearl'
- 'Côte d'Azur'
- 'Denim'
- 'Fant. Creation'
- 'Peppermint'
- 'Saffier'
- 'Rimshot'
- Muscari azureum:
- 'Album'
- 'Amphibolis'
- 'Purple Form'
- Muscari botryoides:
- 'Album'
- 'Carneum'
- 'Superstar'
- Muscari comosum:
- 'Pinard'
- 'Plumosum'
- 'Dark Eyes'
- Muscari macrocarpum:
- 'Golden Fragrance'
- Muscari neglectum:
- 'Valerie Finnis'
- 'Sky Blue'
- 'White Beauty'
Literatur
- Angelika Lüttig & Juliane Kasten: Hagebutte & Co - Blüten, Früchte und Ausbreitung europäischer Pflanzen. Fauna Verlag, Nottuln 2003, ISBN 3-935980-90-6
- Gerald B. Straley & Frederick H. Utech: Muscari in der Flora of North America Volume 26, S. 316: Beschreibung - Online. (engl.)
Einzelnachweise
- ↑ Traubenhyazinthen Muscari in Ostwürttemberg
- ↑ Traubenhyazinthen Muscari in Sachsen-Anhalt
- ↑ http://home-3.tiscali.nl/~hennessy/Species%20and%20cultivars.htm
- ↑ İsmail Eker, Mehmet Koyuncu: Muscari babachii sp. nov. (Hyacinthaceae) from south Anatolia. Nordic Journal of Botany, Volume 26 Issue 1-2, Pages 49 - 52, doi:[1]10.1111/j.1756-1051.2008.00299.x
- ↑ TUNA UYSAL, KUDDİSİ ERTUĞRUL, HÜSEYİN DURAL and MUSTAFA KÜÇÜKÖDÜK: Muscari turcicum (Liliaceae/Hyacinthaceae), a new species from south Anatolia, Turkey. Botanical Journal of the Linnean Society, Volume 154 Issue 2, Pages 233 - 236, doi:10.1111/j.1095-8339.2007.00646.x
- ↑ Süleyman Doğu, Yavuz Bağcı: Muscari vuralii sp. nov. (Liliaceae/Hyacinthaceae) from south Anatolia, Turkey. Nordic Journal of Botany, doi:10.1111/j.1756-1051.2009.00427.x
Weblinks
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