- Türk Dil Kurumu
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Türk Dil Kurumu Gründung 1932 Hauptsitz Ankara Behördenleitung Şükrü Halûk Akalın Website www.tdk.gov.tr Das Türk Dil Kurumu (TDK, deutsch: „Institut für die türkische Sprache“) ist eine Einrichtung der Republik Türkei zur Reformierung der türkischen Sprache. Leiter des Institutes ist Şükrü Halûk Akalın.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Institut wurde in der 1923 ausgerufenen Republik Türkei am 12. Juli 1932 unter der Präsidentschaft von Mustafa Kemal Atatürk unter dem Namen Türk Dili Tetkik Cemiyeti gegründet und erhielt 1936 seinen heutigen Namen. Mitbegründer war der Ethnologe Hamit Zübeyir Koşay. Seit 1983 ist das Institut Bestandteil der Atatürk Kültür, Dil ve Tarih Yüksek Kurumu („Hohes Atatürk-Institut für Kultur, Sprache und Geschichte“). Finanziert wurde das Türk Dil Kurumu aus einem Vermächtnis Atatürks. Die türkische Sprach- und die türkische Geschichtsgesellschaft wurden in Atatürks Testament als Erben der Erträge eingesetzt.
Tätigkeitsbereiche
Ihre Hauptaufgabe ist die Standardisierung, Modernisierung und Türkisierung der Sprache. Zu diesem Zweck ersetzt es Wörter arabischen, persischen oder sonstigen Ursprungs durch Neuschöpfungen, die auf türkischen Wortstämmen basieren. Diese werden als Öztürkçe („Kerntürkisch“) bezeichnet. Um geeignete Wortstämme zu finden, betreibt die Gesellschaft umfangreiche linguistische Studien verschiedener Dialekte und anderer Turksprachen. Resultate der Sprachforschung sind verschiedene Wörterbücher. Berühmt wurden das Dialekt-Wörterbuch (Derleme Sözlüğü) und das historische Wörterbuch Tarama Dergisi. Die Wörter bildeten die Grundlage für Neologismen. Diese Neuschöpfungen wurden in der Regel über die Presse bekannt gemacht. Die Hauptzeit der türkischen Sprachreform lag in den 1930er und 1940er Jahren und gipfelte in der nationalistischen Instrumentalisierung der pseudowissenschaftlichen „Sonnensprachtheorie“ (güneş dil teorisi) von Hermann Feodor Kvergić (1895–1948/49), nach der die türkische Sprache eine der Ursprachen sei.
In der Gegenwart betreibt Türk Dil Kurumu keine aktive Sprachpolitik. Das Institut ist Mitveranstalter der jährlich stattfindenden Internationalen Türkisch-Olympiaden.
Literatur
- Geoffrey Lewis: The Turkish Language Reform. A Catastrophic Success. Oxford University Press, 2002, ISBN 978-0199256693.
Weblinks
Kategorien:- Türkische Behörde
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