Hamit Zübeyir Koşay

Hamit Zübeyir Koşay

Hamit Zübeyir Koşay (* 1897 in Tilenkçi Tamak, Mincele (heute Menselinsk in der Republik Tatarstan); † 1984 in Ankara) war ein türkischer Archäologe und Ethnologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Koşay war der Sohn des Wissenschaftlers Ubeydullah Efendi. Mit Unterstützung seines Schwagers Rızaeddin Fahreddin wurde er 1909 zur Ausbildung in die Türkei geschickt. Nach Abschluss seiner Schulbildung an der zentralen Oberschule in Selanik, zu Beginn der Balkankriege, ging er nach Istanbul, wo er eine Lehrerausbildung begann, die er 1916 abschloss. Nachdem er Vorlesungen in Ethnologie und Ungarisch gehört hatte, setzte er sein pädagogisches Studium am Eötvöş Kollegium bei Ne’meth Gyula in Ungarn fort. Nach seiner Promotion in Philologie und Turkologie ging er nach Deutschland an die Humboldt-Universität zu Berlin (damals Friedrich-Wilhelms-Universität ) und studierte türkische Sprachwissenschaft bei Johann Wilhelm Max Julius Bang-Kaup[1]. 1925 kehrte er in die Türkei zurück und nahm eine Stelle im Erziehungsministerium an. Ab 1938 war er für die Restaurierung der Gebäude des Museums für anatolische Zivilisationen verantwortlich. Später wurde er Direktor des Ethnografischen Museums Ankara[2]und Direktor der Abteilung für Antike und Museen im Kulturministerium. Koşay wurde 1969 pensioniert.

Als Mitglied der Türkischen Historischen Gesellschaft war Koşay an zahlreichen Ausgrabungen in der Türkei beteiligt, darunter in Alaca Höyük, Kumtepe, Pazarlı und Büyük Güllücek.

Koşay war Mitglied zahlreicher türkischer und internationaler wissenschaftlicher Institutionen, darunter des Deutschen Archäologischen Instituts, sowie Gründungsmitglied der Türkischen Historischen Gesellschaft und der Gesellschaft für Türkische Sprache.

Veröffentlichungen

Neben Ausgrabungsberichten und zahlreichen Arbeiten zu volkskundlichen Themen veröffentlichte Koşay auch unter dem Pseudonym Şerafettin Işık einen Roman und Kurzgeschichten:

  • Yuvak Taşı, Roman, 1947
  • Dokuz Ötkünç, neun Kurzgeschichten, 1929
  • Cıncık (Keban Barajı Öyküsü (Cincik, die Geschichte des Keban-Staudamms), 1973

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.deutsche-biographie.de/sfz39044.html NDB:Bang-Kaup, Johann Wilhelm Max Julius
  2. Kultur- und Tourismusministerium der Republik Türkei: Ankara- Ethnografisches Museum

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