U-Bahn Santiago de Chile

U-Bahn Santiago de Chile
Symbol der Metro de Santiago
Geplantes Streckennetz 2009
Das Verwaltungsgebäude der Metro S.A. an der Kreuzung Alameda / Lord Cochrane
Der U-Bahnhof Universidad de Chile (1))
Der U-Bahnhof Santa Ana ((2)) ist Kreuzungsbahnhof mit der Linie 5
Streckenkarte der Linien 4 und 4A nach dem Planungsstand vom 29. Mai 2003 einschließlich der geplanten U-Bahnhöfe Echeverria (Linie 4A) und Plaza de Arturo Prat (Linie 4)
Die U-Bahn-Station Ñuble (Linie 5)

Das U-Bahn-Netz in der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile (span. Metro de Santiago de Chile) ist das zweitälteste U-Bahn-Netz Südamerikas und erschließt große Teile der Hauptstadtregion. Es besitzt gegenwärtig (Mai 2007), nach Fertigstellung zweier neuer Linien, 85 U-Bahn-Stationen auf etwa 83 Kilometer Streckennetz auf gegenwärtig fünf Linien.

Die Metro dient nicht nur als Transportsystem, sondern gilt auch als kulturelle Sehenswürdigkeit. Die U-Bahn-Station Universidad de Chile besitzt ein großflächiges Wandgemälde von Mario Toral, das die Geschichte des Landes darstellt. Andere Kunstwerke befinden sich in den U-Bahnhöfen Baquedano, Bellas Artes, Santa Lucía (portugiesische azulejos, ein Geschenk der Metro Lissabon), República sowie in vielen anderen Stationen. Seit kurzem wurde auch in der Station La Moneda das Licht gedimmt und wird nur durch die neuen beleuchteten Wandgemälde erleuchtet.

Inhaltsverzeichnis

Fahrkarten

Die Metro de Santiago verkehrt montags bis freitags von 6:00 bis 23:00 Uhr, und am Wochenende von 8:30 bis 23:30.

Eine Fahrt kostet in der Hauptverkehrszeit (hora alta) mit der Einzelkarte {Boleto Unitario) 420 CLP (ca. 0,74 Euro) und in der übrigen Zeit (hora baja, Tarif Rebajado) und am Sonntag 380 CLP (ca. 0,60 Euro). Seit dem 10. Februar 2007 gibt es ein neues Mehrfahrkartensystem, was sowohl in den Bussen als auch in der Metro gilt (Transantiago). Bezahlt wird nun mit der 'tarjeta BIP'. Diese wird an den Transponder der Zugangs-Barriere gehalten und der Fahrpreis automatisch abgebucht. Einzelfahrscheine werden gleich eingezogen. Der aktuelle Tarif wird durch ein beleuchtetes Schild angezeigt.

Tageskarten o.ä. gibt es keine, allerdings ist es durch die Verknüpfung von Metro und Transsantiago möglich die Transportmittel innerhalb von 120 Minuten kostenlos, bis zu drei Mal zu wechseln. Lediglich für Schüler und Studenten chilenischer Einrichtungen gilt ein ermäßigter Tarif von 120 CLP (ca. 0,19 Euro), den Senioren mit einigen Einschränkungen auch nutzen können.

Entwicklung des Streckennetzes

Die Metro de Santiago wurde 1968 während der Regierungszeit von Eduardo Frei Montalva konzipiert und am 15. September 1975 von Diktator Augusto Pinochet eröffnet. Sie wurde durch ein französisch-chilenisches Konsortium BCEOM SOFRETU CADE gebaut, das zuvor eine internationale Ausschreibung gewonnen hatte.

Die Linie 1, wurde 1975 als erste U-Bahn-Linie eröffnet und führte nach ihrer Eröffnung von San Pablo unter der Alameda del Libertador Bernardo O'Higgins bis La Moneda. Im Jahre 1977 wurde diese Linie bis zur Station Salvador und im Jahre 1980 bis zu ihrer heutigen Endstation Escuela Militar verlängert.

Die Linie 2 wurde im März 1978 als zweite U-Bahn-Linie auf dem Streckenabschnitt zwischen Los Héroes und Franklin eröffnet. Im Dezember des gleichen Jahres wurde diese Linie bis zur Station Lo Ovalle, und im Jahre 1987 bis zur Station Puente Cal y Canto verlängert. Im September 2004 wurde diese Linie bis zur Station Cerro Blanco verlängert, und am 22. Dezember des gleichen Jahres wurde die südliche Verlängerung bis zur Station La Cisterna eröffnet. Mit dieser Strecke wurde die erste Ausbauphase der Metro während der Regierungszeit von Ricardo Lagos Escobar abgeschlossen. Seit Dezember 2006 fährt die Linie 2 im Norden bis Vespucio Norte.

Die Linie 5 konnte im April 1997 als dritte U-Bahn-Linie in Betrieb genommen werden. Ihr erster Streckenabschnitt führte von der Station Baquedano bis zur Station Bellavista de La Florida. Im März 2000 wurde sie bis zur Station Santa Ana und im März 2004 nochmal bis zur Station Quinta Normal verlängert.


 Linie
 Länge 
 Stationen 
 Eröffnung 
 Typ 
 1 
 San Pablo - La Moneda 
 8.2 km 
 12 
 Sep 1975 
 Unterirdisch 
 1 
 La Moneda - Salvador 
 3.2 km 
 5 
 Mar 1977 
 Unterirdisch 
 2 
 Los Héroes - Franklin 
 4.9 km 
 4 
 Mar 1978 
 Ebenerdig 
 2 
 Franklin - Lo Ovalle 
 4.8 km 
 6 
 Dez 1978 
 Unterirdisch 
 1 
 Salvador - Escuela Militar 
 4.5 km 
 6 
 Aug 1980 
 Unterirdisch 
 2 
 Los Héroes - Puente Cal y Canto 
 1.7 km 
 2 
 Sep 1987 
 Ebenerdig 
 5 
 Baquedano - Bellavista de La Florida 
 10.3 km 
 11 
 Apr 1997 
 Viadukt 
 5 
 Baquedano - Santa Ana 
 2.8 km 
 2 
 Mar 2000 
 Unterirdisch 
 5 
 Santa Ana - Quinta Normal 
 2 km 
 2 
 Mar 2004 
 Unterirdisch 
 2 
 Puente Cal y Canto - Cerro Blanco 
 1.6 km 
 2 
 Sep 2004 
 Unterirdisch 
 2 
 Lo Ovalle - La Cisterna 
 2.1 km 
 2 
 Dez 2004 
 Unterirdisch 
 5 
 Bellavista de La Florida - Vicente Valdés 
 1.6 km 
 1 
 Okt 2005 
 Unterirdisch 
 4 
 Vicente Valdés - Plaza de Puente Alto 
 10.9 km 
 9 
 Okt 2005 
 Viadukt 
 4 
 Tobalaba - Grecia 
 7.7 km 
 8 
 Dez 2005 
 Unterirdisch 
 2 
 Cerro Blanco - Einstein 
 1.9 km 
 2 
 Dez 2005 
 Unterirdisch 
 4 
 Grecia - Vicente Valdés 
 6.1 km 
 5 
 Mar 2006 
 Ebenerdig 
 4A 
 Vicuña Mackenna - La Cisterna 
 7.7 km 
 6 
 Jul 2006 
 Ebenerdig 
 2 
 Einstein - Vespucio Norte 
 2.4 km 
 3 
 Dez 2006 
 Unterirdisch 
 1 
 Escuela Militar - Los Domínicos 
 4 km 
 5 
 2009 
 Unterirdisch 
 5 
 Quinta Normal - Plaza de Maipú 
 13.5 km 
 14 
 2009 
 Unterirdisch 

Ausbau und Planungen

Gegenwärtig wird in Santiago de Chile zur Vorbereitung der Feiern zur 200-jährigen Unabhängigkeit des Landes im Jahre 2010 eine große Stadterneuerung durchgeführt. Aus diesem Anlass wurde ein Plan Transantiago entwickelt, der eine Erneuerung der Verkehrsmittel, darunter auch der U-Bahn, vorsieht. Mit dem Bau der neuen U-Bahn-Linien Linie 4 und Línea 4A sowie dem Kauf von brasilianischen U-Bahn-Zügen. Auch die Linienführung und die Fahrzeuge des als Zubringernetz zur U-Bahn konzipierten Busliniennetzes Metrobus sollen erneuert werden.

Man hofft, dass Staatspräsident Ricardo Lagos gegen Ende des Jahres 2005 den Bau einer neuen Linie 3 offiziell ankündigen wird. Diese Linie, die seit langem geplant, aber niemals gebaut wurde, könnte entlang der Avenida Los Pajaritos bis zur Gemeinde Maipú, oder zu den Gemeinden Independencia und Ñuñoa durch die gleichnamige Straße ab der Américo Vespucio Norte bis zur Plaza Egaña an der Avenida Irarrázaval gebaut werden.

Zu den übrigen geplanten Erweiterungen der Metro gehören eine Verlängerung der Linie 1 in Richtung Apoquindo bis zur Avenida Manquehue, und der Bau neuer Bahnhöfe auf bereits bestehenden U-Bahn-Linien:

  • Der neue U-Bahnhof Libertad auf der Linie 5 zwischen den Stationen Quinta Normal und Cumming
  • Der neue U-Bahnhof Echeverría auf der Linie 4A zwischen den Stationen La Cisterna und San Ramón.
  • Auf der Linie 4 sollen gleich zwei neue U-Bahnhöfe, nämlich die beiden Stationen San José de la Estrella (zwischen den Stationen Trinidad und Los Quillayes) und Arturo Prat (südlich der Plaza de Puente Alto) eingerichtet werden.

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