Uganda-Tansania-Krieg

Uganda-Tansania-Krieg
Lage von Tansania und Uganda in Ostafrika

Zwischen den afrikanischen Staaten Uganda und Tansania wurden zwei Kriege geführt. Der erste Krieg ereignete sich vom August 1971 bis zum 7. Oktober 1972. Der zweite Krieg brach im Oktober 1978 aus und endete am 2. Juni 1979.

Erster Uganda-Tansania Krieg

Am 25. Januar 1971 putschte Idi Amin den ugandischen Präsidenten Milton Obote aus seinem Amt. Kurz darauf kam es zu den ersten Konflikten mit dem von Julius Nyerere regierten Nachbarland Tansania. Grund hierfür war, dass die Nyerere-Regierung sich weigerte, die Amin-Regierung in Uganda anzuerkennen. Tansania glaubte, der Amin-Putsch sei durch britische und israelische Hintermänner ermöglicht worden und der Westen versuche, mit Hilfe Amins in Uganda eine Marionettenregierung zu installieren. Milton Obote wurde in Tansania Asyl gewährt und beim Aufbau einer Guerillatruppe unterstützt. Daraufhin überschritten ugandische Truppen ab August 1971 wiederholt die Grenze und versuchten so, die Nyerere-Regierung zur Anerkennung der Amin-Herrschaft zu zwingen. Tansania unterstützte im Gegenzug eine Invasion Obotes und seiner Guerillatruppe (Uganda People's Army) in Uganda, um einen erfolgreichen Gegenputsch durchführen zu können.

Der Krieg endete am 7. Oktober 1972 durch eine Vermittlung Somalias. Den Amin-Truppen war es zwar gelungen, die Invasion der Obote-Armee abzuwehren, Tansania aber weigerte sich auch nach Beendigung des Krieges, die Amin-Regierung in Kampala anzuerkennen. Insgesamt kamen während des Krieges, ca. 1500 Menschen ums Leben. Da beide Seiten ihre Ziele nicht verwirklichen konnten, war der folgende Waffenstillstand äußerst brüchig.

Zweiter Uganda-Tansania Krieg

Die Ursache des zweiten Krieges zwischen Uganda und Tansania lag wie schon bei der ersten militärischen Auseinandersetzung beider Staaten in der Weigerung Tansanias, die Amin-Regierung in Uganda anzuerkennen. Durch die Schreckensherrschaft Idi Amins in Kampala war Uganda zu diesem Zeitpunkt wirtschaftlich und materiell ausgeblutet. Idi Amin versuchte mit einem neuerlichen Krieg, seine Machtbasis zu stärken und von den inneren Problemen abzulenken. So ließ er im Oktober 1978 den schon im ersten Krieg umkämpften Kagera-Zipfel besetzen, was eine Reaktion Tansanias auslösen musste. Zunächst bekämpfte Tansania nur die Invasion selbst. Als die Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) jedoch die Aggression Ugandas in den Augen der tansanischen Regierung zu milde verurteilte, wurde mit der Vorbereitung einer militärischen Gegenoffensive begonnen, die den Sturz Amins als Ziel hatte. Am 28. November 1978 marschierten tansanische Truppen in den Süden Ugandas ein, um mit den ugandischen Untergrundkämpfern den Kampf gegen das Amin-Regime aufzunehmen. Die 18 ugandischen Exilgruppen vereinigten sich im März 1979 auf der sogenannten Moshi-Konferenz in Tansania zur Uganda National Liberation Front (UNLF).

Die tansanischen Truppen setzten sich gegen die ugandische Armee durch, die von schwer bewaffneten, aber schlecht geführten Truppen aus Libyen unterstützt wurden. Nach der Einnahme Kampalas am 10. April 1979 brach der Widerstand der Ugander und Libyer zusammen. [1] Der Krieg endete mit der Flucht Idi Amins, dem in Saudi-Arabien Asyl gewährt wurde.

Insgesamt hatten die militärischen Auseinandersetzungen auf beiden Seiten 10.000 Opfer gefordert und die Wirtschaft beider Staaten ruiniert. Nach der Vertreibung Amins konnte sich nach einigen kurzen Übergangspräsidentschaften und putschähnlichen Vorgängen Amins Vorgänger Milton Obote wieder an die Macht zurückkämpfen. Das Wahlergebnis wurde jedoch nicht von allen Parteien anerkannt, was in der Folgezeit zu neuerlichen Unruhen in Uganda führte. Das militärische Bündnis UNLF zerbrach innerhalb eines Jahres.

Anmerkungen

  1. vgl. Kenneth M. Pollack, Arabs at War: Military Effectiveness 1948–91, ISBN 0-8032-8783-6, bes. Seite 327ff

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