Umgedrehte Kommode

Umgedrehte Kommode
Die „Umgedrehte Kommode“ auf dem Stadtwerder

Die „Umgedrehte Kommode“ ist ein 43 Meter hoher Wasserturm auf dem Stadtwerder in Bremen. Er war Teil der Bremer Wasserkunst mit dem Betreiber swb AG.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das 1873 von Johann Georg Poppe (Architekt) und Friedrich Berg (technische Planung und Ausführung) geplante Wasserwerk bekam den Spitznamen „umgedrehte Kommode“ wegen seiner Form mit den vier Ecktürmchen, die wie Beine in den Himmel ragen. Diese Ecktürme wurden wegen Baufälligkeit schon vor Jahrzehnten gekürzt. Ursprünglich wurde hier Weserwasser entnommen und in Sandfilteranlagen gereinigt.

Mit Dampfmaschinen angetriebene Pumpsysteme haben das gereinigte Weserwasser in den im Oberteil des Turms befindlichen Behälter gefördert. Zwei der vier Türme dienten hierbei als Schornsteine der Dampfmaschinen. Der dritte Turm dient als Aufgang. Im vierten befinden sich Rohrleitungen.

Versorgt wurden nach Inbetriebnahme rund 2.000 Hausanschlüsse. Zehn Jahre später waren knapp die Hälfte aller Bremer Haushalte an die Wasserversorgung angeschlossen. Erst ab 1908 bekamen alle Bremer Häuser ihren direkten Wasseranschluss.

Den ursprünglichen Zweck erfüllt der Turm nicht mehr. Das Wasserwerk wurde in den 1980er Jahren aufgegeben und diente lediglich noch als Wasserspeicher für die Brauerei Beck & Co..

Am 27. Oktober 2008 wurden aus dem Wassertank die restlichen 800.000 Liter in das Trinkwassernetz abgelassen. Zuvor wurden 100 Flaschen gefüllt mit der Aufschrift „swb AG Exclusivabfüllung – swb Wasser aus dem altehrwürdigen Wasserturm Auf dem Werder“.

Zukünftige Nutzung

Das Gebäude wurde für eine neue Nutzung als „Leuchtturmprojekt“ eines Wohn- und Büroviertels auf dem Stadtwerder verkauft. Die Übergabe erfolgte im Oktober 2008 [1].

Siehe auch

Literatur

  • swb AG (Hrsg.): 150 Jahre – Von den Erleuchtungs- und Wasserwerken zur swb
  • Christine Backhaus: Von der Wasserkunst zur Wasserwirtschaft. H. M. Hauschild GmbH, 1998, ISBN 3-89757-002-5
  • Nils Aschenbeck, Jens U. Schmidt: Wassertürme im Nordwesten. Isensee Florian GmbH, ISBN 978-3-89995-006-9
  • Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X

Einzelnachweise

  1. http://www.taz.de/regional/nord/bremen/artikel/?dig=2008%2F09%2F18%2Fa0144&cHash=8f209b5425

Weblinks

53.0683333333338.81027777777787Koordinaten: 53° 4′ 6″ N, 8° 48′ 37″ O


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