- Umkehrprisma
-
Ein Umkehrprisma ist ein spezielles Reflexionsprisma und dient unter anderem in Keplerfernrohren zum Aufrichten des seitenrichtigen, aber auf dem Kopf stehenden Bildes. Es enthält zwei spiegelnde Flächen, weil bei einmaliger Spiegelung das entstehende Bild seitenverkehrt ist.
Das am häufigsten angewendete Umkehrprisma ist das dreikantige Porro-Prisma. Weil es den Strahlengang 180° umlenkt, wird es paarweise angewendet und so ein lediglich parallel versetzter Strahlengang erzeugt.
Das Pentagon-Prisma nach Amici ist ein Umkehrprisma mit 45°- oder 90°-Umlenkung.
Beim Fernglas Dialyt von Hensold wurde das zum Dachkantprisma erweiterte Pentagon mit jetzt drei reflektierenden Flächen verwendet. Hinzu gefügt wurde ein einfaches Umlenkprisma, wodurch das Bild seitenrichtig (vier Reflexionen) und die Gesamtumlenkung 0° blieb.
Moderne Ferngläser verwenden neben den Porro-Prismen ein ebenfalls bereits von Hensold eingeführtes Geradsichtprisma (zum Beispiel im Trinovid von Leitz). Es enthält ebenfalls vier reflektierende Flächen, von denen sich zwei in einer Dachkante treffen.
-
Fernglas Dialyt von
M. Hensoldt & Söhne in Wetzlar (1905)
Kategorien:- Geometrische Optik
- Optisches Instrument
-
Wikimedia Foundation.