- Universalienforschung
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Die Universalienforschung ist diejenige Disziplin der Linguistik (Sprachwissenschaft), die sich um die Erforschung der Eigenschaften, die allen Sprachen gemeinsam sind (= Sprachuniversalien), bemüht. Sie ergänzt sich vor allem mit der Sprachtypologie, bei der es um diejenigen Spracheigenschaften geht, die nicht allen Sprachen gemeinsam sind, sondern nur um diejenigen, die einen bestimmten Sprachtyp auszeichnen. Bahnbrechend für die moderne Universalienforschung waren im Bereich Morphologie und Syntax die Arbeiten von Joseph Greenberg, im Bereich der Phonologie die von Roman Jakobson. Ein weiterer Themenkreis betrifft die Frage, ob es auch in der Entwicklung der Sprachen Universalien zu beobachten gibt; damit setzen sich z.B. einige Beiträge in Greenberg (ed. 1963/ 1966) auseinander.
Sprachtypologie und Universalienforschung
In vielen Fällen werden Sprachtypologie und Universalienforschung in einem Atemzug genannt. Ursache dafür ist, dass beide Disziplinen methodisch den gleichen Ansatz verfolgen: Sie vergleichen Sprachen hinsichtlich ihrer strukturellen Eigenschaften miteinander. Sie können dann feststellen, welche dieser Eigenschaften in den Sprachen der Welt auf welche Weise verbreitet sind: Sind sie auf einzelne Sprachen oder auf bestimmte Sprachtypen beschränkt oder sind sie typisch für Sprache überhaupt?
Literatur
- Bernard Comrie: Language Universals and Linguistic Typology: Syntax and Morphology. 2 Auflage. University of Chicago Press, Chicago 1989, ISBN 978-0226114330 (engl.).
- Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7. Stichwort "Universalienforschung".
- Joseph H. Greenberg (ed.): Universals of Language. Report of a Conference Held at Dobbs Ferry, New York, April 13-15, 1961. The M.I.T. Press, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, Mass./ London 1963, Second Edition 1966.
- Roman Jakobson: Kindersprache, Aphasie und allgemeine Lautgesetze. Suhrkamp, Frankfurt 1969. (Erstveröffentlichung Uppsala 1944)
Weblinks
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