Universitätsarchiv der Technischen Universität Dresden

Universitätsarchiv der Technischen Universität Dresden

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Universitätsarchiv der Technischen Universität Dresden wurde offiziell im Herbst 1952 als eigenständige Institution eröffnet. Schon vor 1945 gab es verschiedene Registraturen in der Verwaltung und den Fakultäten. Bereits im Jahr 1855 wurde ein Expedient zur Führung des Archivs der damaligen polytechnischen Schule eingesetzt. Ein großer Teil dieser alten Überlieferungen wurde im Februar 1945 durch die damaligen Kriegseinwirkungen vernichtet. Mit dem Wiederbeginn des Studienbetriebes im Jahr 1946 sowie dem weiteren Ausbau der Forschung wuchs die Verwaltung sehr rasch an. Die Organisation der Schriftgutverwaltung der Hochschule bekam daher einen immer größeren Stellenwert. Mit der Bildung eines Hochschularchivs war eine systematische Übernahme und Ablage wichtiger Hochschuldokumente gegeben. Daneben konnten auch die Restbestände der Altregistratur vor 1945 an einer zentralen Stelle konzentriert, bearbeitet und archivarisch aufbereitet werden.

Die weitere Entwicklung des Universitätsarchivs und der Archivarbeit ging, wie in den anderen Universitätsarchiven der DDR auch, konform mit der entstehenden Archivgesetzgebung und des Archivwesens in der DDR. Auf Grund planmäßiger Aktenübernahmen aus den Strukturen der Hochschule bzw. der 1961 entstandenen Universität wuchs das Archiv kontinuierlich.

Mit der politischen Wende 1990 nahmen die Arbeitsaufgaben der Archivare deutlich zu. Neben großen Aktenübernahmen von aufgelösten wissenschaftlichen Einrichtungen im Dresdner Raum (auch von Hochschulen) musste eine Flut vielfältiger Anfragen (zu Rentenberechnungen, Studiennachweisen, Studienformen, Rehabilitierungen und wissenschaftlichen Themen) bewältigt werden. Ebenfalls konnte ein starker Anstieg von meist wissenschaftlichen Benutzungen nachgewiesen werden.

Durch die Einführung von PC und Internet vollzogen sich tiefgreifende Veränderungen im Tätigkeitsspektrum der Archivare. Damit verbunden waren einerseits die Möglichkeit einer wesentlich intensiveren Erschließung und Verzeichnung der Archivalieninhalte sowie andererseits die bessere Darstellung des Archivs und dessen Aufgabenstellungen in der Öffentlichkeit. Vielfältige Datenbanken (u. a. zu unseren Alumni) konnten erstellt und teilweise im Internet dem interessierten Nutzer zur Verfügung gestellt werden. Wichtige Findbücher sind nunmehr im Netz einsehbar oder können bei Bedarf über das Internet zugänglich gemacht werden. Die Bereitstellung gezielter Rechercheergebnisse in bestandsübergreifenden Fundstellenübersichten wird zur Unterstützung wissenschaftlicher Anfragen mittlerweile standartmäßig genutzt und bietet dem Fragesteller eine gute Möglichkeit, die einzusehenden Archivalien bereits im Voraus auszuwählen.

Bestände

Der Gesamtbestand des Universitätsarchivs umfasst heute etwa 4000 laufende Meter (lfm) Archivalieneinheiten sowie Zeichnungen und Pläne, etwa 500000 Negative, Abzüge und Dias. Umfangreiche Sammlungen (wie z. B. die Medaillensammlung) oder Spezialinventare zur Universitätsgeschichte sowie eine Archivbibliothek bilden weitere wichtige Hilfsmittel zur Erforschung der Geschichte der wissenschaftlichen Einrichtung.

Der zeitliche Umfang des Gesamtbestandes erstreckt sich etwa von 1810 bis zum Jahr 2000 und bildet die Entwicklung der TU Dresden von der Technischen Bildungsanstalt noch auf der Brühlschen Terrasse bis zur modernen Universität in seiner schriftlichen Überlieferung ab. Das Archiv ist eine öffentliche Einrichtung und kann vom interessierten Nutzer nach Antragstellung (vorherige Anfrage und Benutzerantrag) genutzt werden. Wissenschaftliche Anfragen und Benutzungen sind kostenfrei. Ebenfalls stellt das Universitätsarchiv Kopien und Scans (Digitalisate) zur Verfügung.

Um weiterhin die schriftliche Überlieferung der Universität möglichst lückenlos dokumentieren zu können, ist das Archiv auf die kontinuierlichen Aktenübergaben der Aktenbildner (Registraturbildner) angewiesen. Darüber hinaus werden persönliche Dokumentationen, Vorlässe und Nachlässe von ehemaligen Wissenschaftlern, herausragenden Alumni oder anderen bedeutenden Persönlichkeiten, die mit der Universität in enger Verbindung standen, aufgenommen.

Den rechtlichen Rahmen für die Arbeit der Archivare bilden das Bundesarchivgesetz, das Archivgesetz des Landes Sachsen, das Kulturgutschutzgesetz sowie das Datenschutzgesetz.

Bestandsgruppen des Universitätsarchivs

  • Altbestand ab 1828 - 1945
  • Altbestand der ehem. Forstakademie/Forstliche Hochschule Tharandt 1811 - 1945
  • Fakultäten 1946 - 1968
  • Sektionen 1968/69 - 1990
  • Fakultäten ab 1990
  • Rektorat ab 1945
  • Kanzler und Verwaltung von 1945 - 2000
  • Nachlässe, Vorlässe und persönliche Dokumentationen
  • Archive von integrierten wissenschaftlichen Einrichtungen (Pädagogische Hochschule Dresden, Ingenieurhochschule Dresden, Verkehrshochschule Dresden, Med. Akademie Dresden)
  • Fremdbestände (u. a. Fachschule für Forstwirtschaft Tharandt)
  • Studentenakten (mit Lücken seit 1828)
  • Graduierungsakten (Promotions- und Habilitationsakten)
  • Personalakten seit 1945
  • bestandsübergreifende Sammlungen (u. a. den Professorenkatalog) und Inventare zur Universitätsgeschichte

Weblinks

Universitätsarchiv der TU Dresden

Siehe auch


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