Unternehmensspiel

Unternehmensspiel

Ein Unternehmensplanspiel ist eine modellhafte Simulation von Unternehmensprozessen.

Die Teilnehmer an einem Planspiel übernehmen die Führung eines Unternehmens. Sie konkurrieren mit anderen (Planspiel-)Unternehmen am simulierten Markt. Durch ihre Entscheidungen beeinflussen die Teilnehmer den Erfolg ihres Unternehmens. So lernen sie die Unternehmenszusammenhänge kennen und die internen und externen Faktoren, welche Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens haben.

Planspielteilnehmer erleben hautnah typische Zielkonflikte in der Unternehmensführung. Sie lernen betriebswirtschaftliche Methoden und Informationsmittel einzusetzen und mit Unsicherheit bei der Entscheidungsfindung umzugehen. Sie lernen Entscheidungen im Team - auch unter Zeitdruck - zu fällen.

In der betriebswirtschaftlichen Aus- und Weiterbildung haben sich drei grundsätzliche Planspieltypen durchgesetzt: das Brettplanspiel, das CBT-Planspiel und das (computergestützte) Konkurrenz-Planspiel.

Brettplanspiele bilden klar und übersichtlich einen Betrieb ab. Da das „gesamte“ Unternehmen mit seinen Güter- und Wertflüssen erkennbar ist, sind sie sehr anschaulich. Die starke Vereinfachung geht allerdings zu Lasten der betriebswirtschaftlichen Abbildungsmöglichkeiten Märkte können in der Regel nicht abgebildet werden. Die Entscheidungsoptionen der Teilnehmer sind meist vorgegeben, es geht primär um das Aufzeigen von Auswirkungen von Handlungen, nicht aber um das Entwickeln eigener Handlungsalternativen. Die Einsatzmöglichkeiten in der Weiterbildung sind damit gegenüber den im Folgenden dargestellten computergestützten Konkurrenz-Planspielen eingeschränkt. Aufgrund ihrer Anschaulichkeit eignen sie sich aber gerade für mittlere kognitive und affektive Kompetenzziele.

Computergestützte Konkurrenz-Planspiele werden auch als klassische Planspiele bezeichnet. In einem typischen Ablauf konkurrieren die Teilnehmer in verschiedenen Gruppen bzw. Unternehmen auf einem Oligopolmarkt. Es wird von den Gruppen verlangt, unter Zeitdruck unternehmerische Entscheidungen für die folgende Periode zu treffen. Dafür müssen sich die Teilnehmer in den Gruppen selbst organisieren und aus einer Fülle von Informationen die für die Entscheidungen wesentlichen herausfiltern. Damit werden nicht nur Aktionen von Seiten des Unternehmens betrachtet, sondern vor allem die Reaktionen der Umwelt des Unternehmens durch den Computer simuliert. Durch die Wechselwirkung von Aktion und Reaktion kommt es ständig zu neuen Ausgangsdaten, die damit den dynamischen Charakter der ökonomischen Wirklichkeit aufzeigen. Diese Planspiele sind in der Regel eher strategisch ausgerichtet, eine Periode simuliert in der Regel ein Geschäftsjahr. Computergestützte Konkurrenz-Planspiele sind ohne Teilnehmercomputer, mit lokalen Teilnehmersystemen oder über das Internet einsetzbar.

Beim CBT-Planspiel wird das gesamte Unternehmen und der Markt durch einen einzelnen Rechner simuliert. Eine Person oder auch eine Gruppe spielen gegen das System. Trotz gewisser Potenziale für den Erwerb von Zusammenhangswissen durch diese Simulationen konnten sie sich nie vollständig aus der „Edutainment-Ecke“ lösen. Die Akzeptanz gerade in Unternehmen nahm über die letzten Jahre hinweg kontinuierlich ab. Lohnend kann dieser Ansatz als Teil einer E-Learning-Umgebung sein, oft sind es dabei aber lediglich Simulationen und keine Planspiele im eigentlichen Sinne.

Planspiele bieten ein hohes Maß an Lerntransfer, da die Teilnehmer hier erworbene Erfahrungen in ihrer Unternehmenspraxis umsetzen können. Im Vordergrund steht das ganzheitliche vernetzte Denken und Handeln. Dabei spielen auch Teamarbeit und direkte Konkurrenz mit den anderen Planspiel-Unternehmen eine wesentliche Rolle.

Planspiele werden in der Aus- und Weiterbildung von Unternehmen und Verwaltungen, bei Bildungsträgern und an Hochschulen eingesetzt.

Typische Zielgruppen

  • Führungskräfte und Führungsnachwuchs in Wirtschaft, Behörden und Verwaltung,
  • Mitarbeiter aus technisch/naturwissenschaftlichen Bereichen, die betriebswirtschaftliche Kenntnisse für ihre Tätigkeit benötigen,
  • Studenten der Betriebswirtschaftslehre und des Wirtschaftsingenieurwesens.
  • Auszubildende
  • Schüler an höherbildenden Schulen

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