Unterseeische Quelle

Unterseeische Quelle

Eine unterseeische Quelle ist eine Quelle, die unter der Meeresoberfläche entspringt. Unterseeische Quellen sind überflutete speläologische Objekte, die in Karstgebieten typisch vorkommen. Durch unterseeische Quellen dringen unterirdische Flüsse beziehungsweise Karstflüsse ins Meer. Die Umgebung einer unterseeischen Quelle wird als diffuse Brackwasserzone bezeichnet. Im Vergleich zu Flussmündungszonen nimmt der Salzgehalt (Salinität) mit zunehmender Entfernung zur Quelle zu (von den Meeresströmungen abhängig). Das üblicherweise schwerere Meerwasser wird vom Grund verdrängt. Es gibt dauerhaft und vorübergehend wasserführende unterseeische Quellen. An der Meeresoberfläche über unterseeischen Quellen entstehen üblicherweise mehr oder minder starke Wasserwirbel.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Unterseeische Quellen stellten zunächst gewöhnliche Quellen dar, typische speläologische Höhlenobjekte, welche sich vor und während der letzten Eiszeit bildeten. Durch den postglazialen Anstieg der Weltmeere wurden diese von Meerwasser überdeckt. Der hydrostatische Wasserdruck im Karstsystem reicht dafür aus, dass Süßwasser ins Meer gelangt, salzhaltiges Meerwasser jedoch nicht in das Süßwassersystem gelangen kann.

Dauerhafte unterseeische Quellen

Dauerhafte unterseeische Quellen zeichnen sich dadurch aus, dass der Wasserdruck stets ausreichend stark ist, damit ein stetiger Fluss von Süßwasser ins Meer gelangt. Dauerhafte unterseeische Quellen treten meist in Küstennähe auf. Es gibt jedoch einige kleinere unterseeische Quellen in der Nähe größerer Inseln (wie beispielsweise bei Cres). Diese Quellen sind mit einem Karstsystem verbunden, welches über ausreichende Wasservorkommen verfügt oder dessen Zuflussgebiet ausreichend ausgedehnt ist, damit auch in langen Trockenperioden ausreichende Wasserzuflüsse vorherrschen. Die meisten dauerhaften unterseeischen Quellen existieren am Fuße großer Berge (wie zum Beispiel der Učka, dem Velebit, dem Biokovo oder auch im Gebiet von Konavle).

Vorübergehend wasserführende unterseeische Quellen

Aus vorübergehend wasserführenden unterseeischen Quellen tritt Wasser lediglich in Zeiten mit ausreichendem Niederschlagsaufkommen. Diese Quellen versiegen in Trockenperioden. Derartige unterseeische Quellen kommen typischerweise in der Nähe der kroatischen Adria-Inseln und nahe der Pelješac-Halbinsel vor, sie treten aber auch bei niedrigen Küstenabschnitten auf. In Trockenperioden gelangt üblicherweise Meerwasser in den peripheren Teil des Karstflusssystems.

Wasserqualität

Aus dauerhaft wasserführenden unterseeischen Quellen dringt vollkommen reines Trinkwasser, das mit Calciumcarbonat angereichert und leicht alkalisch ist. Zu einer Beeinträchtigung der Wasserqualität kann es kommen wenn das Wasser aus einem Karstfluss stammt oder wenn dieses durch Sickerwasser verunreinigt wird, beispielsweise aus Kanalisationen oder von Mülldeponien zufließend.

Bei vorübergehend wasserführenden unterseeischen Quellen kann nach Trockenperioden langanhaltend Brackwasser austreten, vor allem wenn aus dem Zuflusssystem der Quelle Trinkwasser geschöpft wird.

Siehe auch

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