Ursula Haeusgen

Ursula Haeusgen

Ursula Haeusgen (* 1942) ist Begründerin und Mäzenin des Lyrik Kabinett in München, nach der Poetry Library in London inzwischen die zweitgrößte öffentliche Poesie-Sammlung Europas und die größte auf Lyrik spezialisierte Freihand-Bibliothek in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Haeusgen gründete 1989 eine (heute nicht mehr bestehende) Buchhandlung für Poesie in München.

Ihre Schenkung eines Bestandes von Lyrik-Bänden aus aller Welt, Künstlerbüchern, seltenen Erstausgaben sowie ausgewählter Sekundär- und Referenzliteratur aus dem Bestand der Buchhandlung für Poesie war Grundstock des „Lyrik Kabinett“. Nachdem eine zunächst geplante Unterbringung im Münchner Literaturhaus gescheitert war, überließ sie 1997 interimsweise die Lyrik-Bibliothek als "Dauerleihgabe zur Förderung von Forschung, Lehre und Studium“ dem Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (Komparatistik) der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU).

Das Lyrik Kabinett wird heute getragen von einem gemeinnützigen Verein und einer Stiftung, an deren Spitze ebenfalls Haeusgen steht (1. Vorsitzende des 1994 gegründeten „Lyrik Kabinett e.V.“, sowie Vorstandsvorsitzende der 2003 installierten „Stiftung Lyrik Kabinett“). Ursula Haeusgen hat ihre Stiftung mit Kapital ausgestattet und stellt jährlich auch die finanziellen Mittel für Neuanschaffungen und Bibliothekspersonal zur Verfügung. Nachdem Haeusgen auf einem von der LMU zu Pachtbedingungen für 66 Jahre zur Verfügung gestellten Grundstück 2004 ein neues Bibliotheksgebäude errichten ließ, zog das Lyrik Kabinett im Frühjahr 2005 in diese Räume um; dort finden, umgeben von Werken zeitgenössischer Kunst, auch Lesungen statt.

Seit 2006 gibt sie zusammen mit dem Schriftsteller Raoul Schrott und dem Verleger Michael Krüger die Buchreihe „Edition Lyrik Kabinett“ heraus.

Familie

Ursula Haeusgen ist verwitwet und hat drei Söhne, drei Schwiegertöchter und sieben Enkelkinder. Ihr Sohn Karl (* 1966), ist heute Mitglied im dreiköpfigen Vorstand der Stiftung Lyrik Kabinett.

Ehrungen

1999 wurde ihr von der Münchner „Stiftung zur Förderung des Schrifttums“ der „Silbergriffel“ zuerkannt, 2000 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen und 2003 der mit 5.000 Euro dotierte Schwabinger Kunstpreis.[1] Am 10. Juni 2005 wurde Haeusgen für ihre Verdienste mit der höchsten Auszeichnung der LMU, der Ehrensenatorwürde, geehrt. 2007 wurde ihr der Bayerische Verdienstorden verliehen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Schwabinger Kunstpreis auf München.de (abgerufen am 26. Juli 2011)

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