Usinger Bahn

Usinger Bahn
Taunusbahn
Kursbuchstrecke (DB): 637
Streckennummer: 9374 (ex 3746)
Streckenlänge: 36 km
Maximale Neigung: 29 
Minimaler Radius: 200 m
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
Legende
Solmsbachtalbahn von Wetzlar
Haltepunkt, Haltestelle
36,9 Brandoberndorf
Haltepunkt, Haltestelle
33,4 Hasselborn
Tunnel
Hasselborner Tunnel (1300 m)
31,2 Jägerhaus (bis 1985, Holzverladestelle)
Brücke (klein)
B 456
Bahnhof, Station
28,8 Grävenwiesbach
ehem. Weiltalbahn nach Weilburg
Haltepunkt, Haltestelle
26,4 Hundstadt
BGS-Munitionsdepot
Bahnhof, Station
22,6 Wilhelmsdorf
ehem. Militärflugplatz (Schmalspurbahn)
Wasserscheide Main/Lahn
Straßenbrücke
B 275
Anst Raiffeisen
Bahnhof, Station
17,7 Usingen Zentralstellwerk
Haltepunkt, Haltestelle
14,4 Hausen
Bahnhof, Station
13,4 Neu-Anspach
Brücke (groß)
Anspacher Viadukt
Brücke (mittel)
B 456
Bahnhof, Station
9,2 Wehrheim
Bahnhof, Station
7,0 Saalburg
Anst Taunus-Quarzit-Werk (bis 1996)
Brücke über Wasserlauf (groß)
Erlenbach und L 3041
Bahnhof, Station
2,1 Köppern
Anst Tettauer Glaswerke
Anst Rühl Chemie
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Strecke von Friedberg
0,0 Friedrichsdorf (Taunus) Endstation S5
Strecke – geradeaus
Homburger Bahn nach Frankfurt

Die Taunusbahn ist die Bahnlinie von Frankfurt am Main über Bad Homburg, Friedrichsdorf, Usingen und Grävenwiesbach nach Brandoberndorf. 1993 bis 1995 wurde sie vom Frankfurter Verkehrsverbund (FVV) als T-Bahn bezeichnet, danach vom Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) als Linie 15. Unter der Nummer 637 ist sie im Kursbuch der Deutschen Bahn zu finden. Die Streckennummer ist 9374 ab Friedrichsdorf (die Signaltechnik vor Friedrichsdorf wird unter der Nummer 3746 der alten DB-Strecke Friedrichsdorf–Wetzlar geführt).

Inhaltsverzeichnis

Betrieb

VT 2E zwischen Wehrheim und Neu-Anspach

Sie ist eine von drei S-Bahn-ähnlichen Vorortbahnlinien im Westen Frankfurts, die von der Hessischen Landesbahn GmbH (HLB) durch ihre Tochter Hessenbahn GmbH betrieben werden. Die Taunusbahn verkehrt werktags halbstündlich und sonntags stündlich von Bad Homburg vor der Höhe im Anschluss an die S-Bahn-Linie S5. Etwa jeder zweite Zug endet in Grävenwiesbach, womit Brandoberndorf stündlich angefahren wird; sonntags fahren fast alle Züge bis zur Endstation. In der Hauptverkehrszeit werden stündlich zusätzliche Züge von beziehungsweise nach Frankfurt (Main) Hauptbahnhof eingelegt. Die Triebwagen fahren dann größtenteils als Linie 12 weiter nach Königstein.

Eingesetzt werden Dieseltriebwagen der Baureihe VT 2E. Die Triebwagen mit den Nummern 11 bis 21 gehören dem Verkehrsverband Hochtaunus (VHT), werden aber auch auf den HLB-Strecken nach Königstein und Bad Soden eingesetzt. Sie tragen ebenso wie die HLB-Triebwagen das Logo TSB und wurden eigens zur Übernahme der Taunusbahn beschafft. Anfang 2006 begann eine Renovierung dieser Triebzüge in Form von neuer Inneneinrichtung und technischen Verbesserungen. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2006 sind zehn neue Triebwagen des Typs LINT 41 hinzugekommen, die Eigentum der Fahrzeugmanagement Region Frankfurt RheinMain GmbH (fahma) sind.

An allen Stationen sind Zugzielanzeiger installiert, die die nächsten Züge ankündigen.

Die abseits der Schiene liegenden Gemeinden und Ortsteile werden im Auftrag des Verkehrsverbandes Hochtaunus (VHT) durch ein dichtes Netz von Omnibuslinien an die Taunusbahn angeschlossen.

Verlauf

Hohe Bahnsteige, Zugzielanzeiger und modernisierter VT 2E im Bf Köppern

Die Strecke ist Bestandteil der ehemaligen DB-Strecken Frankfurt–Wetzlar (Solmsbachtalbahn) und –Weilburg (Weiltalbahn), die jenseits von Grävenwiesbach von der Deutschen Bundesbahn stillgelegt wurden. Die Taunusbahn befährt heute die Verlängerung der Homburger Bahn bis Friedrichsdorf, die sie mit der S5 teilt. Dort geht sie bis Brandoberndorf auf den eingleisigen und nicht elektrifizierten Streckenabschnitt über, der Eigentum des Verkehrsverbands Hochtaunus ist.

In der Hauptverkehrszeit beginnen und enden stündlich Züge in Frankfurter Hauptbahnhof. Im Gegensatz zur S5 halten die Züge im nicht unterirdisch, sondern auf den oberirdischen Ferngleisen. Während die S5 auf der Homburger Bahn alsbald nach Norden zum Westbahnhof abdreht, fährt die Taunusbahn wie die Linie 12 zunächst auf den Regionalgleisen in Richtung Frankfurt-Höchst (Taunus-Eisenbahn) und biegt daraufhin am Rebstockgelände in die Verbindungskurve der ehemaligen Bäderbahn ein, um kurz vor Rödelheim auf die Strecke der S5 zu gelangen. Dieser folgt sie mit nur zwei Stopps in Rödelheim und Oberursel bis Bad Homburg.

In Bad Homburg vor der Höhe starten die Züge des Grundtaktes. Nach Seulberg, wo die Taunusbahn-Züge von und nach Frankfurt überwiegend nicht halten, erreicht die Taunusbahn Friedrichsdorf, den Endhalt von Linie 16 und S5. Durch das Köpperner Tal, dem Erlenbach folgend, kreuzt die Bahn bei dem Bahnhof Saalburg den Limes und beginnt hinter Wehrheim eine Steigungsstrecke. Hinter der Anhöhe wird in einem Bogen Neu-Anspach angebunden; dann folgt Usingen, wo sich das Zentralstellwerk befindet und auch Züge abgestellt, verstärkt und gekürzt werden. Eine Tankstelle soll folgen. Dort beginnt das Teilstück mit der stärksten Steigung, deren Scheitelpunkt mit fast 400 Meter über Normalnull Wilhelmsdorf darstellt. Bis nach Grävenwiesbach, wo einige Züge abgestellt werden können, geht es leicht abwärts. Nun ursprünglich als Solmstalbahn durch den Hasselborner Tunnel fällt die Strecke bis Brandoberndorf, das zu Waldsolms gehört und schon im Lahn-Dill-Kreis liegt, weiter ab.

Geschichte

LINT in der Endstation Brandoberndorf

Am 15. Oktober 1895 wurde die Usinger Bahn als Verlängerung der bereits seit 1860 betriebenen Homburger Bahn eröffnet. Ab dem 1. Juni 1909 konnte mit Spitzkehre in Grävenwiesbach ins Lahntal bis Weilburg weiter gefahren werden; ab dem 1. November 1912 folgte die Solmsbachtalbahn nach Albshausen. In Bad Homburg wurde zunächst ein eigener Bahnhof errichtet, der in einiger Entfernung zum damaligen Endpunkt der Linie nach Frankfurt lag. Am 26. Oktober 1907 wurden beide Stationen in Bad Homburg durch einen Zentralbahnhof ersetzt, der erst den durchgehenden Zugverkehr vom Main bis zur Lahn ermöglichte. Dabei wurde die Homburger Bahn über Friedrichsdorf nach Friedberg verlängert und später zweigleisig ausgebaut, wodurch der Anfang der Usinger Bahn nach Friedrichsdorf verschoben wurde.

Die Weiltalbahn konnte seit Ende 1969 nicht mehr befahren werden. Am 31. Mai 1985 wurde der Verkehr auf der Solmstalbahn ebenfalls eingestellt.

Das Anspacher Viadukt

Als um 1989 der verbleibenden Strecke von Grävenwiesbach nach Friedrichsdorf (welches inzwischen an die S-Bahn angeschlossen war) die Stilllegung drohte, übernahm der neu gegründete Zweckverband Verkehrsverband Hochtaunus, dem der Hochtaunuskreis und sämtliche Gemeinden des Kreises angehören, den im Kreisgebiet liegenden Anteil in sein Eigentum. Es folgt eine umfangreichen Modernisierung der Signaltechnik und der Stationen aufgenommen in einer vergleichbar sehr kurzen Zeit von 18 Monaten.[1] Die Deutsche Bundesbahn führte den Betrieb zunächst weiter. Seit dem 27. September 1992 wurden in Absprache mit dem Frankfurter Verkehrsverbund durchgehende Fahrscheine in das Verbundgebiet ausgegeben. Am 26. September 1993 übernahm die Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn AG (FKE, damals eine Tochter der HLB) die Betriebsführung im Auftrag des Zweckverbandes, außerdem wurde die Strecke an die FKE verpachtet.[2] Die Züge fuhren daraufhin schon in der Kreisstadt Bad Homburg, einige im Berufsverkehr auch im Frankfurter Hauptbahnhof ab. Im Gegensatz zur DB- und FVV-Zeit beginnen und enden in Friedrichsdorf keine regulären Fahrten der Taunusbahn mehr.

Der Hasselborner Tunnel

Die T-Bahn des FVV ging am 26. Mai 1995 in den neu gegründeten Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) über und erhielt dort die Regionalbahn-Nummer 15 mit einem 30-Minuten-Takt.

Wegen des großen Erfolges der neuen Bedienungsart wurde am 15. November 1999 der Abschnitt nach Brandoberndorf vom VHT reaktiviert. Der Hasselborner Tunnel, der auf dem Teilstück durchfahren wird, befand sich noch in einem außergewöhnlich guten Zustand. Die Sicherheitseinrichtungen wurden auf den neuesten Stand gebracht und später noch einmal renoviert. 2007 wurde die Langsamfahrstelle für den Tunnel aufgehoben.

VT 2E im Winter auf der Homburger Bahn

Im März 2006 wurde die FKE mit weiteren HLB-Töchtern zur Hessenbahn GmbH zusammengeschlossen[3], der Betrieb lief normal weiter. Als zum Fahrplanwechsel im Dezember 2006 aufgrund der Kürzungen der Mittel für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) auf vielen Strecken Fahrten gestrichen wurden, war die Taunusbahn die einzige Linie im RMV, bei der Fahrten hinzukamen.

Seit der Modernisierung stiegen die Fahrgastzahlen von 1500 gegen Ende der DB-Zeit auf über 9000 Fahrgäste täglich, während nur etwa die Hälfte prognostiziert wurde.[1]

Nach der Planung 2005 wurden im Herbst 2006 die Bahnsteige der Stationen von Köppern bis Usingen verlängert, um Zugeinheiten von vier VT 2E-Triebwagen oder drei LINT 41 zu ermöglichen. Im November 2007 wurden entlang der gesamten Strecke Zugzielanzeiger installiert. Zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember wurde das Steuerungssystem in das Stellwerk integriert, um die Abfahrtszeiten und eventuelle Verspätungen genau anzeigen zu können, im Februar 2008 wurde der Regelbetrieb gestartet.

Literatur

  • Hessische Landesbahn (Hrsg.): 50 Jahre Hessische Landesbahn, Köln 2007
VT 2E in Bad Homburg

Einzelnachweise

  1. a b Seite des Verkehrsverbandes Hochtaunus, Geschichte der TSB und Projekte
  2. Trasse, Bahnhöfe und Triebwagen gehören Verband, Bericht der Taunus-Zeitung vom 22.08.2008
  3. Webseite der HLB, Unternehmensstruktur

Streckendaten:

  • Betriebsplan von 1900 auf weiltalbahn.de
  • Schienennutzungsbedingungen der HLB

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Homburger Bahn — Frankfurt–Friedrichsdorf 423 Kurzzug kurz nach Bad Homburg Kursbuchstrecke (DB): 645.5, 637 Streckenlänge: 23,9 km Spurweite: 1435 mm …   Deutsch Wikipedia

  • T-Bahn — Taunusbahn Kursbuchstrecke (DB): 637 Streckennummer: 9374 (ex 3746) Streckenlänge: 36 km Maximale Neigung: 29 ‰ Minimaler Radius …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnhof Friedrichsdorf (Taunus) — Im Friedrichsdorfer Stadtgebiet existieren vier Stationen im Schienenverkehr, davon zwei Bahnhöfe und zwei Haltepunkte. Bis auf Dillingen sind somit alle Ortsteile an den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) angeschlossen. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnhöfe in Friedrichsdorf — Im Friedrichsdorfer Stadtgebiet existieren vier Stationen im Schienenverkehr, davon zwei Bahnhöfe und zwei Haltepunkte. Bis auf Dillingen sind somit alle Ortsteile an den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) angeschlossen. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Friedberg-Friedrichsdorf — GTW 2/6 zwischen Rodheim und Burgholzhausen Die Bahnstrecke Friedberg–Friedrichsdorf ist eine eingleisige, nicht elektrifizierte Bahnstrecke in Hessen. Sie ist in den Rhein Main Verkehrsverbund (RMV) integriert. Die Strecke hat die Kursbuchnummer …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Friedberg–Friedrichsdorf — GTW 2/6 zwischen Rodheim und Burgholzhausen Die Bahnstrecke Friedberg–Friedrichsdorf ist eine eingleisige, nicht elektrifizierte Bahnstrecke in Hessen. Sie ist in den Rhein Main Verkehrsverbund (RMV) integriert. Die Strecke hat die Kursbuchnummer …   Deutsch Wikipedia

  • Brunnenbahn — GTW 2/6 zwischen Rodheim und Burgholzhausen Die Bahnstrecke Friedberg–Friedrichsdorf ist eine eingleisige, nicht elektrifizierte Bahnstrecke in Hessen. Sie ist in den Rhein Main Verkehrsverbund (RMV) integriert. Die Strecke hat die Kursbuchnummer …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Friedrichsdorf–Friedberg — Friedrichsdorf–Friedberg GTW 2/6 zwischen Rodheim und Burgholzhausen Kursbuchstrecke (DB): 636 Streckennummer (DB): 3611 Streckenlänge …   Deutsch Wikipedia

  • Taunusbahn (Hochtaunus) — Taunusbahn Kursbuchstrecke (DB): 637 Streckennummer: 9374 (ex 3746) Streckenlänge: 36 km Streckenklasse: C4 …   Deutsch Wikipedia

  • Mönstadt — Gemeinde Grävenwiesbach Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”