- V-Waffe
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Als V-Waffen (Kurzform für Vergeltungswaffen) bezeichnete man in der Zeit des Nationalsozialismus insbesondere den Marschflugkörper Fieseler Fi 103 (V1), die Großrakete A4 (V2) und die Fernkanone V3. Wie der Name schon andeutet, kam ein Großteil dieser Waffensysteme nicht zum Einsatz gegen militärische Ziele, stattdessen wurden sie zu Angriffen gegen die Zivilbevölkerung des Kriegsgegners benutzt.
Die V-Waffen hätten als „Wunderwaffen“ eine entscheidende Wende im Zweiten Weltkrieg bringen sollen, doch war ihre militärisch-strategische Wirkung sehr gering, da es ihnen u.a. an Zielgenauigkeit mangelte. Zwar steckten insbesondere hinter der V1 (erster Marschflugkörper) und der V2 (erste Großrakete) zukunftsweisende Ideen, jedoch stand deren Entwicklung noch ganz am Anfang und somit waren sie für den militärischen Gebrauch ungeeignet. Die psychologische Wirkung auf die eigene Bevölkerung und den Feind war hingegen enorm, wenngleich gegensätzlich: In Deutschland wurde selbst unter Angehörigen des Militärs durch sie der Glaube an einen möglichen Endsieg gestärkt. In England und Belgien – den Hauptzielen der V-Waffen – wurde hingegen die Bevölkerung im Glauben an die Notwendigkeit eines Sieges über das Nazi-Regime bestärkt.
Die Operation Overcast, also die gezielte Verbringung deutscher Wissenschaftler, Technik und technischer Unterlagen in die USA nach Kriegsende, konzentrierte sich auch verstärkt auf den Komplex der V-Waffen. Die Geheimhaltung der Operation und der gefundenen Dokumente sowie die propagandistische Aura, die den V-Waffen während des Krieges angehängt wurde, führen bis heute zu Spekulationen über den Stand der „Nazi-Technik“.
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