V Pay

V Pay

Visa ist eine der beiden großen internationalen Organisationen für Kreditkarten, Debitkarten und Prepaidkarten und beschäftigte 2007 rund 6.000 Mitarbeiter. Der Name VISA ist ein rekursives Akronym und steht für Visa International Service Association. Visa International vergibt Lizenzen an Banken in aller Welt für die Ausgabe ihrer Karten (Issuing-Lizenzen) und für die Abrechnung von Vertragsunternehmen (Acquiring-Lizenzen). In Europa ist die in London-Westminster ansässige Niederlassung VISA International (EU) zuständig. Zum Einflussbereich der europäischen Niederlassung gehören auch die Nicht-EU-Staaten Türkei und Israel. Die Aufgaben und Rechte der VISA International nehmen in den einzelnen Staaten sogenannte Domestic Members wahr.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Kreditkarten: Visa und MasterCard

Die Visa-Karte wurde 1976 lanciert. Sie ist die Weiterentwicklung der früheren BankAmericard, welche ursprünglich nur durch die Bank of America ausgegeben wurde. Die im Visa-Logo verwendeten Farben Blau und Gold sollen den blauen Himmel und die goldfarbenen Hügel des US-Bundesstaates Kaliforniens symbolisieren, in dem die Bank of America gegründet wurde.

2006 hatte VISA in den USA einen Marktanteil von 44 Prozent bei den Kreditkarten und 48 Prozent bei den Debitkarten.[1]

Visa ist gemeinsam mit Europay International (ehemals Eurocard) und MasterCard International einer der Gründer der EMV-Spezifikation für Kreditkarten mit Chip.

In Asien bietet VISA mit der VISA payWave card die Möglichkeit an, kontaktlos direkt per Near Field Communication (NFC) durch Vorhalten der Karte an einem gesicherten System des point-of-sale eine Bezahlung durchführen zu können.

Börsengang 2008

Am 19. März 2008 gelang dem Kreditkartenanbieter Visa Inc. mit Sitz in San Francisco der größte Börsengang in der US-Geschichte. Ursprünglich war ein Ausgabepreis von 37 bis 42 US-Dollar erhoben worden. Aufgrund der hohen Nachfrage wurden 406 Millionen Anteilsscheine zu einem Preis von 44 US-Dollar platziert. Somit liegt das Emissionsvolumen bei ca. 17,86 Milliarden US-Dollar. Da das Kaufinteresse an Wertpapieren am zweiten Tag extrem stieg, wurden weitere 40,6 Millionen Aktien von VISA zugeteilt. Am Tag des Börsenganges startete das Wertpapier (Wertpapiersymbol V) in der New York Stock Exchange (NYSE) mit einem Kurs von 59,50 US-Dollar. Zum Teil erreichte ein Anteilschein einen Höchstwert von 69 US-Dollar, jedoch sank der Kurs zu Börsenende auf 56,50 US-Dollar bei insgesamt 177 Millionen gehandelten Wertpapieren.

Produktportfolio

Kreditkarten, Chargenkarten

  • VISA Classic
  • VISA Premium (Gold, Platinum, Infinite)
  • Für kleine bis mittlere Geschäftskunden ist die Ausgabe spezieller Business-Karten (VISA Commercial) und für größere Unternehmen und Behörden auch im Corporate Design als VISA Corporate Karte erhältlich.

Debitkarten

  • VISA Electron in Europa. Diese Karte ist nicht hochgeprägt und kann ausschließlich am Point of Sale oder im Internet eingesetzt werden. Visa Electron kann dabei sowohl als Debit-, Kredit- und Prepaid-Karte ausgegeben werden. Nachfolger ab 2004 der VISA Delta in Großbritannien.
  • V Pay, wurde neben VISA Electron ab 2006 als chip- und PIN-basierte Debitkarte in Europa eingeführt und basiert auf der EMV-Technologie und kann sowohl im Handel als auch an Geldautomaten in Europa eingesetzt werden.
  • VISA Check Card in den USA
  • VISA Debit Card in Japan

Prepaidkarten

PLUS

  • Selten, aber möglich, ist die reine Bargeldbezugskarte PLUS analog zur gleichnamigen Geldautomatenmarke. Jede VISA-Karte mit dem PLUS-Logo kann weltweit an Geldautomaten genutzt werden, die das PLUS-Akzeptanzlogo aufweisen.

Visa Europe

Eine Visa Electron-Debitkarte aus Polen, die für elektronische Transaktionen im Handel oder im Internet verwendet werden kann

Visa Europe ist ein Mitgliedsverband – eine Organisation im Besitz und unter Kontrolle ihrer 4.600 europäischen Mitgliedsbanken – und seit Juli 2004 ein eigenständig eingetragenes Unternehmen.

Im Oktober 2007 wurde Visa Europe unabhängig von der neuen globalen Visa Inc. mit einer exklusiven, unwiderruflichen und unbefristeten Lizenz in Europa. Die Mitgliedsorganisationen von Visa Europe kommen aus 36 europäischen Ländern. Hauptsitz von Visa Europe ist London. Weitere Geschäftsstellen befinden sich in Athen, Brüssel, Frankfurt, Paris, Istanbul, Lissabon, Madrid, Mailand, Stockholm und Warschau.

Deutschland

Für die Ausgabe der VISA-Karten sind in Deutschland über 2.500 Banken und Sparkassen zuständig, die sich als Mitgliedsinstitut von VISA die entsprechenden Karten mit individuellen Preis- und Leistungskatalog. Zahlreiche Anbieter offerieren für das erste Jahr die VISA-Kreditkarte kostenlos bzw. zu einem Sondertarif bspw. für Schüler und Studenten oder in Verbindung mit einem neuem Girokonto, wo Kreditkarten kostenlos als Bonus-Leistung dazugegeben werden. Einige Banken bieten eine dauerhaft kostenlose VISA-Karte in Kombination mit einem kostenlosen Girokonto an.

Dabei handelt es sich sehr oft um eine sogenannte Chargenkarte bei der einmal pro Monat eine Abrechnung über die Kartenumsätze, die dann per Lastschrift in einer Summe von einem Konto (Girokonto) abgebucht werden. Bei Einkäufen die mit der Kreditkarte bezahlt werden, erfolgt die Rechnungsstellung teilweise erst einen Monat nach Kauf, so dass ein kleiner Zinsvorteil entsteht.

Im Dezember 2004 gab es in Deutschland 404.202 VISA-Akzeptanzstellen und die Möglichkeit der Bargeldbeschaffung mit der Kreditkarte an 49.344 Geldautomaten sowie 8.111 Bargeldstellen. Anfang 2007 vereinbarte VISA Verträge über Akzeptanzstellen in Einzelhandelsmärkten der Rewe Group und seit 2008 auch in 52 ProMarkt-Filialen. Neben dem sofortigen Zustandekommen eines Kaufvertrages erfolgt die Abbuchung von dem Kreditkartenkonto erst nach Ablauf des gewählten Abrechnungszeitraums.

Quellen

  1. "How Visa operates", in Forbes (engl.), 15. Februar 2008

Weblinks


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