- Baststrahlen
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Holzstrahlen (in der Abb. 1 hell, in Abb. 2 dunkelgrün) sind Bestandteil des Holzes und durchziehen das Xylem vom Inneren des Holzkörpers bis zum Kambium (Abb. 2, Nr. 5, rot). Sie dienen der radialen Versorgung des Holzkörpers mit Wasser und Nährstoffen. Beginnt ein Holzstrahl direkt im Mark des Holzes, so heißt er primärer Holzstrahl (Abb. 2, Nr. 3) oder auch Markstrahl, beginnt er im Xylem und nicht im Mark, so bezeichnet man ihn als sekundären Holzstrahl (Abb. 2, Nr. 4). Die Holzstrahlen ziehen sich über das Kambium hinaus bis ins Phloem und werden dort Baststrahlen genannt (Abb. 2, Nr. 6).
Inhaltsverzeichnis
Zellularer Aufbau
Laubhölzer
Bei Laubhölzern sind Holzstrahlen nur aus Speicherzellen aufgebaut. Je nach Holzart, sind sie ein- oder mehrreihig. Nur bei einigen tropischen Holzarten folgt die Anordnung der Holzstrahlen einem regelmäßigen Muster. Auch Harzkanäle, die von Epithelzellen umgeben sind, kommen nur bei einigen Tropenhölzern in den Holzstrahlen vor und sind dann häufig mit weißen oder dunklen Inhaltsstoffen gefüllt. Holzstrahlen haben am Laubholzkörper einen Volumenanteil von ca. 8 - 33 Prozent. Es gibt auch noch Büsche mit kleineren Strahlen.
Nadelhölzer
Der Aufbau von Holzstrahlen im Nadelholz ist wesentlich differenzierter als bei Laubhölzern. Bei Holzarten wie der Kiefer, Fichte oder Lärche können, immer umringt von Epithelzellen, Harzkanäle vorkommen. Der Aufbau ist entweder homozellular aus Parenchymzellen oder heterozellular aus Strahlenparenchymzellen und Quertracheiden. An den Kontaktflächen der radial laufenden Holzstrahlenzellen und der axial laufenden Längstracheiden befinden sich Tüpfel, die einen Wasser- und Nährstofftransport zulassen und (im Gegensatz zu den entsprechenden Tüpfeln in Laubhölzer) Hinweise auf die Holzart geben. Der Volumenanteil der Holzstrahlen an der Nadelholzsubstanz beträgt bis ein Prozent.
Zweck und Funktion
Enthält der Holzstrahl keinen Harzkanal, dient er dem Transport von Wasser und Nährstoffen sowie der Speicherung von Reservestoffen. Gleichzeitig erhöhen die Holzstrahlen sowohl die Festigkeit als auch die Steifigkeit des Holzes: Bäume mit vielen und dicken Holzstrahlen bekommen weniger oft Längsrisse.
Besonderheiten
Nadelhölzer wie z. B. Tannen oder Eiben, die keine Harzkanäle besitzen, können im Falle einer Verwundung traumatische Harzkanäle bilden, indem die Parenchymzellen, die in ihrer Sonderfunktion auch Epithelzellen oder Exkretzellen genannt werden, unter hohem Druck Harz in den Holzstrahl ausscheiden.
Eine weitere Besonderheit der Holzstrahlen, besonders bei Nadelhölzern, ist das Aussehen der Tüpfel zwischen Längstracheiden und Zellen der Holzstrahlen. Man spricht hier auch von Kreuzungsfeldtüpfeln, mit deren Hilfe die Holzart bestimmt werden kann.
Quellen
Claus Mattheck: Stupsi erklärt den Baum. 3. erweiterte Auflage. Forschungszentrum Karlsruhe. Karlsruhe 1999. ISBN 3923704208
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