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Der Begriff Sotho fasst verschiedene Ethnien der Bantu zusammen. Ihre Sprachen bilden die Gruppe der Sotho-Sprachen (auch Soto-Tswana-Sprachen), die wiederum zur Gruppe S unter den Zentral-Süd-Bantusprachen gehören.
Es handelt sich um einen künstlich geschaffenen Begriff, der unterschiedliche Dialekte vereint, der aber bei den Sotho selbst durchaus auf Akzeptanz stößt.
Ethnische Unterteilung
Die auf dem inneren Plateau Südafrikas lebenden endogamen Sotho umfassen folgende Untergruppen: Tswana (auch Westliche Sotho genannt), Basotho (Südliche Sotho) und Nördliche Sotho.
Diese drei Untergruppen kannten unterschiedliche politische Systeme. So lebten die Basotho in kleineren, lose organisierten Dörfern. Die Dörfer unterteilten sich in verschiedene geografische Einheiten wie Wohngebiete, landwirtschaftliche Flächen sowie Weiden.
Die Tswana bewohnten größere, kompaktere, dichter bevölkerte Siedlungen, wobei das Farmland oft ausgegliedert wurde. Die Geschichte der Tswana ist geprägt durch etliche Trennungen und Abspaltungen. So entstanden zahlreiche Häuptlingstümer. Der Name Tswana beschreibt folglich keine sozio-politische Einheit.
Die Basotho und die Tswana sind durch manche ähnliche kulturelle Elemente verbunden. Sie besitzen nah verwandte Sprachen. Bei beiden Untergruppen war eine starke Tendenz zur Spaltung ihrer Häuptlingstümer erkennbar. Spaltungen waren oft durch eine steigende Bevölkerung und damit durch zu wenig Weidegründe und Anbaufläche erklärbar. Gemein ist ihnen auch eine gemeinsame Lineage. Die Differenzen der Tswana und der Basotho basieren zum einen auf den Unterschieden ihrer Siedlungsgebiete: die Basotho besiedeln ein eher bergiges Gebiet (zum Teil Lesotho), wohingegen die Tswana die Savanne bevölkern (hauptsächlich das Transvaal und das benachbarte Botswana). Zum anderen resultieren die Unterschiede beider Völker auch aus ihrer Missionierung durch verschiedene europäische Missionsgesellschaften (London Missionary Society, Wesleyan Methodist Missionary Society, Herrnhuter Brüdergemeine und Eugène Casalis (Paris)), die auch großen Anteil an der Entstehung der modernen Sprachen Setswana und Sesotho durch die Einführung jeweils eigener orthographischer Systeme hatten.
Bei den Nördlichen Sotho bilden die Pedi die Kerngruppe. Einige Ethnologen setzen die beiden Begriffe Nördliche Sotho und Pedi sogar gleich. Andere widersprechen dem, indem sie neben den Pedi noch andere, den Nördlichen Sotho angehörende Stämme wie die Lobedu nennen.
Die Pedi unterscheiden sich stark von den übrigen Sotho durch die Entwicklung einer so genannten Schirmherrschaft. Diese umfasste eine Anzahl von Häuptlingstümer. Der übergeordnete Häuptling kreierte eine Bande der Abhängigkeit, indem er die untergeordneten Anführer durch die Verheiratung mit Schwestern und Töchtern in die Verwandtschaft einbezog. Er besaß große Macht und konnte zum Beispiel die Landvergabe frei gestalten.
Soto-Tswana-Sprachen:
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