- Valencia (Venezuela)
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10.166666666667-67.983333333333479Koordinaten: 10° 10′ N, 67° 59′ W
Valencia Valencia auf der Karte von Venezuela
Basisdaten Staat Venezuela Bundesstaat Carabobo Stadtgründung 25. März 1555 Einwohner 1.421.000 (Ber. 2006) Stadtinsignien Detaildaten Höhe 479 m Stadtgliederung 10 Stadtbezirke Gewässer Valenciasee, Rio Cabriales Zeitzone UTC–4 Stadtvorsitz Francisco Cabrera Santos Website Blick in nördlicher Richtung Valencia ist die drittgrößte Stadt Venezuelas und Hauptstadt des Bundesstaates Carabobo.
Sie besitzt etwa 1,5 Millionen Einwohner (2003) und ein starkes Bevölkerungswachstum.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Stadt liegt 479 Meter über dem Meeresspiegel in einem Tal, das von einem Gebirgszug, den Cordillera de la Costa, umgeben ist. Im Osten der Stadt befindet sich der See von Valencia, Venezuelas zweitgrößter See, in den der Cabriales fließt. Dieser fließt auch durch die Stadt. Die Entfernung zur Hauptstadt Caracas beträgt 180 km.
Geschichte
Schon im 4. Jahrtausend vor Christus gab es Völker, die als Jäger und Sammler diese Region bewohnten. Wahrscheinlich hatten sie schon mit Landwirtschaft ihre ersten Schritte gemacht. Zwischen 200 und 1000 nach Christus erfolgte eine wichtige Besiedlung der Region, vor allem um den Valencia- oder Tacariguasee herum.
Um 1000 nach Christus begannen Einwanderungen aus dem Orinokogebiet, wahrscheinlich über die Pao-Region kommen.
Am 25. März 1555 gründete der spanische Kapitän Alonso Díaz Moreno die Stadt als erste spanische Siedlung im Zentrum Venezuelas. Der offizielle Name lautete "Nuestra Señora de la Asunción de Nueva Valencia del Rey".
Der berüchtigte Konquistador Aguirre belagerte die Stadt 1561. Im Jahre 1677 wurde sie von französischen Piraten überfallen, wobei die Innenstadt niederbrannte und viele wichtige Dokumente über Venezuelas frühe Besiedlung vernichtet wurden.
Der deutsche Forschungsreisende Alexander von Humboldt besuchte Valencia auf seiner Reise durch Südamerika im Jahr 1800 und berichtete von sechs- bis siebentausend Einwohnern.
Seit der Inbesitznahme durch die Spanier war Venezuela spanische Kolonie. Im Jahre 1811 wurde Valencia zur Hauptstadt der ersten Republik Venezuelas erklärt. 1813 wurde die Stadt von den Truppen der Spanier unter Leitung von Boves umzingelt und nach einer langen Schlacht besetzt. Männer wurden massenhaft hingerichtet, die meisten Frauen vergewaltigt.
1830 wird Valencia für eine kurze Zeit die Hauptstadt Venezuelas, nachdem das Land die Unabhängigkeit vom Großkolumbien erklärt hatte. 1858 wurde die Stadt erneut vorübergehend Hauptstadt des Landes.
Im zwanzigsten Jahrhundert erfährt die Stadt ab den 1940ern ein rasantes Wachstum, wesentlich beeinflusst von der Ölförderung und der darauffolgenden Industrialisierung in der Region. Viele Einwanderer aus anderer Regionen Venezuelas, aber auch der ganzen Welt, kommen nach Valencia. Zwischen 1945 und 1970 waren es vor allem Europäer, danach viele Südamerikaner (vor allem Kolumbianer, Ecuadorianer und Peruaner), aber auch Libanesen, Chinesen und andere. Die Kriminalität war in den 1990ern stark angestiegen.
Stadtgliederung
Valencia hat folgende Parroquias (Gemeindebezirke):
Gemeinde Bevölkerung Schätzung 2005 Parroquia Urbana Candelaria 25.858 Parroquia Urbana Catedral 2.223 Parroquia Urbana El Socorro 5.484 Parroquia Urbana Miguel Peña 428.831 Parroquia Urbana Rafael Urdaneta 250.609 Parroquia Urbana San Blas 22.634 Parroquia Urbana San José 141.423 Parroquia Urbana Santa Rosa 71.760 Darüber hinaus ist Valencia mit Naguanagua, San Diego und Teilen von Los Guayos zusammengewachsen.
Verwaltet wird die Stadt vom Oberbürgermeisteramt (Exekutive) und sieben Ratsherren des Kommunalparlamentes (Legislative).
Bildung
Valencia besitzt eine öffentliche Universität, die Universidad de Carabobo. Dazu gibt es eine Reihe privater Universitäten, wie z.B. die Universidad Arturo Michelena in San Diego und die Universidad José Antonio Paez.
Kultur
Museen
- Casa Paez: früheres Haus von Antonio José Paez, nun ein Museum
- Museo de Arte e Historia (auch Casa Celis genannt)
- Museo de Historia y Antropología: In diesem Museum sind zahlreiche Befunde indianischer Kulturen enthalten, sowie Objekte späterer Zeiten.
- Museo de la Cultura: hier finden viele Ausstellungen statt.
Kunstzentren
- Ateneo de Valencia: Das Ateneo de Valencia war lange Zeit geschlossen und wird nun wieder eröffnet. Es werden Ausstellungen und Theaterstücke gezeigt, es gibt aber auch einige Konzerte.
- Teatro Municipal de Valencia: Das Stadttheater wurde 1894 eröffnet.
Bibliotheken
Die Hauptbibliothek Valencias und Carabobos ist die Biblioteca Pública Central Manuel Feo La Cruz, die sich in der Innenstadt befindet und die ganze Woche offen bleibt. Darüber hinaus gibt es eine Reihe anderer öffentlichen Bibliotheken wie:
- Biblioteca pública Ateneo de Valencia, auf der Avenida Bolívar Norte, im Atheneum von Valencia
- Biblioteca pública Morita Carillo, in der Parroquia San Blas
- Biblioteca de la Casa Páez: im Museum Páez, diese Bibliothek ist besonders auf historischen Dokumenten spezialisiert.
Parks und Naturzentren
- Parque Negra Hipólita, auch Parque Fernando Peñalver genannt: großer grüner Park am Rande des Cabriales-Flusses, wo kulturelle Veranstaltungen stattfinden und Einrichtungen für Kinderparties vorhanden sind.
- Parque Metropolitano: im Süden der Stadt, wo Konzerte und viele Ausstellungen stattfinden.
- Parque Natural Municipal Cerro Casupo: ein Naturpark westlich von der Stadt selbst mit etwa 693 Hektar.
- Aquarium Valencia (größtes Aquarium in Lateinamerika, mit kleinem Zoo): dieses Aquarium enthält u. a. eine wichtige Sammlung Fische Venezuelas, sowie ein Serpentarium und Terrarium mit einheimischer Tierarten.
Andere Gebäude und Orte
- Dom von Valencia
- Palacio de los Iturriza
- Calle Alejo Zuloaga und Calle Los Lanzeros sind zwei Straßen, die die alte Architektur bewahrt haben.
- die Stierkampfarena Plaza de Toros Monumental de Valencia, im Süden Valencias, ist gemeinsam mit Las Ventas in Madrid die zweitgrößte der Welt
Wirtschaft
Valencia ist eins der wichtigsten Wirtschaftszentren Venezuelas. Die Wirtschaft Valencias ist geprägt durch die Lebensmittelindustrie, den Automobilbau sowie wichtige Unternehmen im Bereich Keramik und Zement. Auch der tertiäre Sektor mit Verwaltung, Messe, Versicherungen, Banken ist bedeutend.
Verkehr
Busse aus anderen Regionen kommen etwas außerhalb der Stadt, in Big Low Center, San Diego, an. Von dort an gibt es zahlreiche Verbindungen zu Valencia.
Die U-Bahn von Valencia ist noch in ihrer Anfangsphase. Es gibt zur Zeit erst sieben Stationen, im Bau sind noch weiter sechs Stationen auf derselben Linie (1) und zwölf Stationen auf der neuen Linie 2.
Valencia hat einen internationalen Flughafen: der Aeropuerto Arturo Michelena. Er liegt östlich der Innenstadt und südlich von Los Guayos.
Medien
Die wichtigsten Zeitungen der Region sind El Carabobeño und Notitarde.
Sport
Carabobo ist eines der Bundesstaaten mit den meisten Sportlern in Venezuela. Der Bundesstaat war 10 mal Sieger der Nationalspiele Venezuelas, neunmal hintereinander.
Baseball
Baseball ist eine der beliebtesten Sportarten Venezuelas und darum gibt es viele Baseballfelder in Carabobo. Man wird auch in vielen Orten Kinder sehen, die irgendwo improvisieren, um Baseball zu spielen. Navegantes del Magallanes oder einfach Magallanes ist eines der bekanntesten Baseballmannschaften Venezuelas. Ihr Sitz befindet sich im Stadium José Bernardo Pérez.
Basketball
Trotamundos de Carabobo ist eine der bekanntesten Basketballmannschaften Venezuelas. Ihr Sitz ist das Forum de Valencia.
Fußball
Der Carabobo Fútbol Club ist der Fußballteam Carabobos mit dem Heimstadion Polideportivo Misael Delgado.
Söhne und Töchter der Stadt
In Valencia geboren:
- Arturo Michelena, Maler
- María Luisa Escobar, Komponistin, Pianistin und Sängerin
Lange Zeit in Valencia tätig:
- Eugenio Montejo, einer der bekanntesten Dichter Venezuelas
Weblinks
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