- Varanus niloticus
-
Nilwaran Systematik Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda) Klasse: Reptilien (Reptilia) Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata) Familie: Warane (Varanidae) Gattung: Warane (Varanus) Art: Nilwaran Wissenschaftlicher Name Varanus niloticus Linnaeus, 1766 Unterarten - V. niloticus niloticus Linnaeus 1766
- V. niloticus ornatus Daudin 1803
Der Nilwaran (Varanus niloticus) ist eine Echse aus der Familie der Warane (Varanidae). Als größte afrikanische Waranart ist er nach dem Fluss Nil benannt.
Inhaltsverzeichnis
Vorkommen
Seine Heimat ist Afrika südlich und östlich der Sahara, er bewohnt tropische Tieflandregenwälder, bevorzugt lichtere Gebiete oder auch offenes Gelände an den Ufern eines Gewässers.
Lebensweise
Der Waran ist ein guter Schwimmer, Taucher und Kletterer. Sein kräftiger Schwanz dient beim Schwimmen als Ruder und beim Erklimmen von Bäumen als Greifarm. Allerdings klettern meist nur die Jungtiere auf Bäume. Auch als Waffe gegen Feinde wird der Schwanz eingesetzt, mit dem die Echse wuchtige Schläge austeilt.
Der Nilwaran bewohnt meterlange selbstgegrabene Erdgruben oder übernimmt fremde Bauten. Meistens lebt er als Einzelgänger. Wenn genügend Nahrung vorhanden ist, akzeptiert er die Nähe von Artgenossen.
Merkmale
Der Nilwaran erreicht eine Länge um die zwei Meter und ein Höchstalter von 15 Jahren. Er hat gelbe Flecken auf einer dunklen Körperfarbe und schmale, gelbliche Querstreifen auf dem Rücken und am Schwanz. Der Bauch ist gelb mit schwarzen Flecken. Die Beine sind muskulös und mit kräftigen Klauen ausgestattet. Wie auch bei den anderen Waranen sind die Zähne des Nilwarans leicht nach hinten gebogen. Junge Nilwarane haben spitze Zähne. Während bei vielen anderen Vertreter der Reptilien die Zähne wieder nachwachsen, werden die Zähne beim Nilwaran mit der Zeit abgenutzt, sodass sie im späteren Alter nur noch als Raspel- und Mahlzähne benutzt werden können. Seine Beute spürt er mithilfe der langen, gespaltenen Zunge auf, die Duftstoffe aufnimmt und an das Jacobson-Organ weitergeleitet. Hiermit erkennt der Waran, ob es sich um ein Beutetier handelt, einen Feind oder einen Geschlechtspartner.
Ernährung
Er ernährt sich unter anderem von Schnecken, Fröschen, Fischen und Eiern. Auch junge Krokodile und Aas stehen auf seinem Speiseplan. Eine besondere Delikatesse sind Krokodileier.
Fortpflanzung
Meistens werden als Platz für ein Gelege Termitenhügel benutzt. Mit seinen kräftigen Krallen reißt das Waranweibchen die während der Regenperioden aufgeweichten Wände ein. Die bis zu 60 Eier werden in den Termitenhügel gelegt, der einen guten und warmen Schutz bietet, indem die Termiten anschließend den Bau reparieren. Danach kümmert sich das Weibchen nicht länger um den Nachwuchs. Die geschlüpften Jungtiere müssen selbstständig einen Weg nach draußen finden.
Systematik
Ursprünglich wurden die zwei Unterarten
- Nilwaran (Varanus niloticus niloticus), der 1766 von Carl von Linné beschrieben wurde
- Regenwald- oder Gefleckter Nilwaran (Varanus niloticus ornatus), der 1803 von Daudin beschrieben wurde
unterschieden. Nach der hier gebräuchlichen Systematik ist Varanus niloticus ornatus eine eigenständige Art unter dem Namen Varanus ornatus.
Haltung
Der Nilwaran wird aktuell als schutzbedürftige Art im WA auf Anhang II. geführt, für eine Haltung der Tiere ist eine Haltungsgenehmigung vonnöten.
Literatur
- Zur Biologie und Ökologie des Nilwarans, Varanus Niloticus in Gambia, Westafrika von Sigrid Lenz - ISBN 3980192946
Weblinks
Wikimedia Foundation.