Variszit

Variszit
Variscit
Variszit in der Slowakei
Chemische Formel AlPO4·2H2O
Mineralklasse Phosphate; Metall:Phosphat = 1:1
Kristallsystem Orthorhombisch - bipyramidal
Kristallklasse
Farbe grün, blau-grün, gelb-grün
Strichfarbe weiß
Mohshärte 4,5
Dichte (g/cm³) 2,57 bis 2,61
Glanz glasartig bis wachsartig
Transparenz transparent bis translucent
Bruch muschelig bis splittrig
Spaltbarkeit [010] perfekt
Habitus
Häufige Kristallflächen
Zwillingsbildung
Kristalloptik
Brechzahl nα=1,563 nβ=1,588 nγ=1.594
Weitere Eigenschaften
Radioaktivität nicht radioaktiv
Variscit als Schmuckstein

Variscit, in einigen Veröffentlichungen auch Variszit geschrieben, ist ein Mineral.

Inhaltsverzeichnis

Charakterisierung und Namensgebung

Variscit ist ein gelbgrünes bis bläuliches wasserhaltiges Aluminiumphosphat, mit der Formel AlPO4·2H2O. Es kristallisiert orthorhombisch.

Der Name des Minerals leitet sich von Variscia, dem lateinischen Namen des Vogtlandes ab, wo es 1837 erstmals von dem deutschen Mineralogen August Breithaupt beschrieben wurde.[1] Benannt hatte es Breithaupt bereits zwei Jahre vorher, als er schrieb:

Das Mineral von Mosbach im Voigtlande, nicht das von Oelsnitz welches für Kalait ausgegeben worden, nenne ich nun Variszit, nachdem ich es als eine besondere Spezies erkannt habe. Enthält auch Phosphorsäure.

A. Breithaupt in Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geognosie, Geologie und Petrefaktenkunde[2]

Variscit ist ein beliebter Halbedelstein für Schmucksteine.

Bildung und Fundorte

Variscit bildet sich als sekundäres Mineral durch direkte Ablagerung bei der Reaktion von phosphathaltigen Oberflächengewässern mit Gesteinen, die einen hohen Aluminium-Gehalt aufweisen. Das Mineral ist dabei oft mit weißen Adern von Crandallit durchzogen. Variscit wird vor allem in Australien, Polen, Brasilien, Deutschland (Vogtland) und in den Vereinigten Staaten (Utah und Nevada; in letzterem Bundesstaat vor allem im Lander County) gefunden.[3]

Einzelnachweise

  1. A. Breithaupt: Bestimmung neuer Mineralien. In: Journal für praktische Chemie 10, 1837, S. 501-512.
  2. A. Breithaupt: Brief vom 4. August 1835 [über Marmolith, Gediegen Irid, Variszit] In: Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geognosie, Geologie und Petrefaktenkunde S. 524–526.
  3. J. Sinkankas: Gemstones of North America. Geoscience Press,Volume III, 1997.

Literatur

  • E. S. Larsen: The Mineralogy and Paragenesis of the Variscite Nodules from near Fairfield, Utah. In: American Mineralogist 27, 1942, S. 441–451.
  • R. Kniep u. a.: Variscite. In: Acta Crystallographica Section B: Structural Crystallography and Crystal Chemistry 33, 1977, S. 263–265.
  • J. Garcia-Guinea u. a.: Radiation damage of variscite in historic crafts: Solarization, decolouration, structural changes and spectra from ionoluminescence. In: Radiation Physics and Chemistry 77, 2008, S. 18–22.

Weblinks


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