- Vehicle to grid
-
Unter Vehicle to grid oder V2G, dt. etwa: „Fahrzeug ans Netz“ versteht man ein Konzept zur Speicherung und Abgabe von elektrischem Strom aus dem öffentlichen Stromnetz in Elektro- und Hybridautos. Im Unterschied zu reinen E-Autos sollen die Fahrzeuge nicht nur Strom aus dem Netz entnehmen, sondern in Zeiten großer Netzlast auch wieder einspeisen. Damit könnten Kraftwerke für den teuren Spitzenlaststrom entbehrlich oder zumindest in geringerem Umfang notwendig und die Grund- und Mittellastkraftwerke gleichmäßiger betrieben werden.[1]
Die Technologie befand sich Ende 2007 mit sechs Fahrzeugen in einem Erprobungsstadium über die Dauer von einem halben Jahr deren Ausgang nicht dokumentiert ist [2] Für eine effiziente Anwendung ist allerdings eine ausreichend hohe Zahl von Fahrzeugen mit Elektrospeichern und eine noch höhere Zahl auch öffentlich verfügbarer Anschlussstellen erforderlich welche mit Stand April 2009 nicht verfügbar sind.
Inhaltsverzeichnis
Funktionsweise und Details
Die Idee wird u. a. von Willet Kempton und seinem Team an der University of Delaware propagiert und ausgearbeitet.[3] Studien zeigen, dass von den Millionen von Autos in den Industriestaaten über 90 % selbst zur „Rush-hour“ nicht bewegt werden und deshalb als Speicher benutzt werden könnten, wenn sie entsprechend leistungsfähige Akkumulatoren hätten. In Zeiten schwacher Nachfrage preiswert aufgeladen, würden sie zu Spitzenlastzeiten als schnell verfügbare Puffer das Netz stützen. Insbesondere für die in ihrer Leistungsabgabe stark schwankende Windkraft bietet ein solches Konzept eine bedeutsame Basis für den weiteren Ausbau.[4] Auch der Bundesverband WindEnergie e.V. in Deutschland fordert den Ausbau von V2G zur Stützung der Windenergie [5]
Ökonomie
Da Spitzenlaststrom wesentlich teurer als Grundlaststrom ist, könnten die Besitzer solcher Autos ihr Gefährt auch im Stillstand als Einkommensquelle nutzen. Berechnungen amerikanischer Wissenschaftler gehen von 1000–3000 $ pro Jahr aus, die Fahrzeughalter pro Fahrzeug von Netzbetreibern als Vergütung erhalten könnten. Diese Angaben sind allerdings für Deutschland unrealistisch, da die Unterschiede zwischen den Preisen für Spitzenlaststrom und Grundlaststrom in Deutschland geringer sind. Bei einer Speicherung von 20 kWh an 150 Tagen pro Jahr und einer Vergütung von 0,05 EUR je kWh ließe sich eine Vergütung von lediglich 150 EUR pro Jahr erzielen. Als geeignet für erste großtechnische Anwendungen dieses Systems gelten die Fuhrparks von Firmen, die die höheren Investitionskosten über Abschreibungen und Erträge schnell amortisieren könnten.
Bei diesen Betrachtungen sollte man nicht außer Acht lassen, dass die meisten Fahrzeugbatterien eine Zyklen abhängige Lebensdauer aufweisen. In diesem Fall tangiert der Betrieb V2G die Garantiebedingungen der Hersteller, V2G setzt die Lebensdauer der Batterie herunter. [6]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Rollende Kraftwerke
- ↑ Xcel Energy Announces Six-Month Test of V2G and Plug-In Hybrid Electric Vehicles u. PG&E and Tesla Motors Co-Pilot Vehicle-to-Grid Research
- ↑ University of Delaware: Vehicle to Grid Power
- ↑ University of Delaware: Offshore Wind Power
- ↑ Bundesverband WindEnergie: Mit Windstrom Auto fahren – billiger und weniger CO2
- ↑ http://www.park-charge.ch/Infrastructure/infrastruktur_2.htm
Weblinks
Wikimedia Foundation.