- Vehicle to Grid
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Unter Vehicle to grid (V2G, zu Deutsch: Fahrzeug ans Netz) versteht man ein Konzept zur Speicherung und Abgabe von elektrischem Strom aus dem öffentlichen Stromnetz in Elektro- und Hybridautos. Im Unterschied zu reinen E-Autos sollen die Fahrzeuge nicht nur Strom aus dem Netz entnehmen, sondern in Zeiten großer Netzlast auch wieder einspeisen.
Damit könnten Kraftwerke für den teuren Spitzenlaststrom entbehrlich oder zumindest in geringerem Umfang notwendig und die Grund- und Mittellastkraftwerke gleichmäßiger betrieben werden.[1] Mit einer ähnlichen Funktion wie V2G sind Batterie-Speicherkraftwerke zu sehen.
Die Technologie befand sich Ende 2007 mit sechs Fahrzeugen über die Dauer von einem halben Jahr in einem Erprobungsstadium, dessen Ausgang nicht dokumentiert ist.[2][3] Für eine effiziente Anwendung ist allerdings eine ausreichend hohe Zahl von Fahrzeugen mit Elektrospeichern und eine noch höhere Zahl auch öffentlich verfügbarer Anschlussstellen erforderlich, welche mit Stand Juni 2011 nicht verfügbar sind.
Inhaltsverzeichnis
Funktionsweise und Details
Die Idee wird u. a. von Willet Kempton und seinem Team an der University of Delaware propagiert und ausgearbeitet.[4] Studien zeigen, dass von den Millionen von Autos in den Industriestaaten über 90 % selbst zu den Hauptverkehrszeiten nicht bewegt werden und deshalb als Speicher benutzt werden könnten, wenn sie entsprechend leistungsfähige Akkumulatoren hätten. In Zeiten schwacher Nachfrage preiswert aufgeladen, würden sie zu Spitzenlastzeiten als schnell verfügbare Puffer das Netz stützen. Insbesondere für die in ihrer Leistungsabgabe stark schwankende Windkraft bietet ein solches Konzept eine bedeutsame Basis für den weiteren Ausbau.[5] Am 21. September 2009 wurde im US-Bundesstaat Delaware als erstem Staat der Welt ein Gesetz verabschiedet, das Eigentümern von Elektrofahrzeugen eine Vergütung für zurückgespeiste Energie zusichert, die dem tageszeitabhängigen Stromtarif entspricht. Damit kann der Fahrzeughalter mit dem notwendigen bidirektionalen Stromzähler erstmals praktisch als Stromhändler fungieren, indem er seine Batterien mit günstigem Nachtstrom auflädt und diese zu Verbrauchsspitzen wieder entlädt.[6] Auch der Bundesverband WindEnergie in Deutschland fordert den Ausbau von V2G zur Stützung der Windenergie.[7]
Bei diesen Betrachtungen sollte man nicht außer Acht lassen, dass die meisten Fahrzeugbatterien eine von den Zyklen abhängige Lebensdauer aufweisen. Für eine effektive und effiziente Funktion des V2G-Konzeptes muss der Fahrzeugbesitzer dem Netzbetreiber die zentrale Kontrolle über die Lade- und Entladevorgänge überlassen. In diesem Fall tangiert der Betrieb V2G die Garantiebedingungen der Hersteller, V2G setzt die Lebensdauer der Batterie herunter.[8]
Eine vom Klimafonds Österreich in Auftrag gegebene Studie hat für Österreich analysiert, dass ein Elektroautoanteil von 20 % aller Fahrzeuge eine Akkukapazität aufweist, die abzüglich der tatsächlich zur Fortbewegung notwendigen Energie noch 16 TWh zur Netzregelung zur Verfügung stellt. Dies entspricht laut Studie 17 % des Gesamtstromverbrauchs in Österreich, zur Netzregelung reichen laut der von PricewaterhouseCoopers durchgeführten Studie 5–8 % des Strombedarfs.[9]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Rollende Kraftwerke
- ↑ Xcel Energy Announces Six-Month Test of V2G and Plug-In Hybrid Electric Vehicles
- ↑ PG&E and Tesla Motors Co-Pilot Vehicle-to-Grid Research
- ↑ University of Delaware: Vehicle to Grid Power
- ↑ University of Delaware: Offshore Wind Power
- ↑ 21. September 2009 Delaware State Senate Bill 153
- ↑ Bundesverband WindEnergie: Mit Windstrom Auto fahren – billiger und weniger CO2
- ↑ http://www.park-charge.ch/Infrastructure/infrastruktur_2.htm
- ↑ Klimafonds Österreich: Auswirkungen von Elektrofahrzeugen auf die Stromwirtschaft
Weblinks
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