- Venus von Malta
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Die Venus von Malta (auch Venus von Mal’ta) ist eine Venusfigurine des Jungpaläolithikums, die vom russischen Archäologen Michail M. Gerassimov in den 1956–58 durchgeführten Grabungen in einer Freilandstation bei Malta (Oblast Irkutsk) nördlich des Baikalsees in Sibirien entdeckt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Fundplatz Malta
Der paläolithische Fundplatz wurde 1928 von Michail Gerassimov entdeckt und besteht aus mehreren Fundstellen einer größeren Siedlung. Die Siedlung liegt etwa 85 km nordöstlich von Irkutsk am linken Ufer der Oberen Angara, die in den Baikalsee mündet. Strukturen von Häusern, die aus Knochen gebaut wurden, sowie ein Grab eines Kindes mit Grabbeigaben haben den Fundplatz ebenfalls international bekannt gemacht. Neben der Venus von Malta sind weitere Figuren aus Elfenbein gefunden worden (Publikationen nennen bis zu 30 Figuren), die im Gegensatz zu den meist nackt dargestellten Venusfigurinen Merkmale von stilisierter Bekleidung aufweisen.
Die Venus
Die bekannteste Frauenstatuette aus Malta wurde im Jahre 1956 gefunden. Sie ist ca. 8 cm groß und aus Mammut-Elfenbein geschnitzt. Das Alter der Figurine wird auf etwa 23.000 Jahre geschätzt. Damit entspricht ihre Datierung dem sogenannten "Statuettenhorizont" im jüngeren Gravettien. Wie bei allen Venusfigurinen sind sexuelle Merkmale, hier Gesäß und Brüste, stark übertrieben dargestellt.
Der Fund wird heute in der Eremitage in Sankt Petersburg ausgestellt.
Literatur
- Michail M. Gerasimov, The Paleolithic site of Malta: excavations of 1956-1958. In E.N. Michael (ed.): The Archaeology and Geomorphology of Northern Asia No. 5, 1964. S. 3-32. Arctic Institute of North America, University of Toronto (Translations from Russian Sources)
- Delporte, Henri, L'image de la femme dans l'art préhistorique. Paris. 1979.
Weblinks
Kategorien:- Archäologischer Fund (Russland)
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