- Verband der Theaterschaffenden
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Der Verband der Theaterschaffenden in der DDR wurde im Dezember 1966 in Berlin (Ost), als eine gesellschaftliche Organisation von Künstlern und Wissenschaftlern, die an und für das Theater tätig waren, gegründet. Er gehörte der Nationalen Front der DDR an. Infolge der politischen Wende stellte der Verband seine Arbeit ein und löste sich Ende 1990 selbst auf.
Inhaltsverzeichnis
Aufgaben
Die Gründung des Verbandes erfolgte als Reaktion auf die auf dem XI. Plenum des ZK der SED geäußerte Kritik an den Künstlern und Kulturschaffenden in der DDR. Politbüromitglied Kurt Hager charakterisierte den Verband auf dem Gründungskongress als ein Organ der freiwilligen Selbstkontrolle und formulierte als Hauptaufgabe die Förderung der Entwicklung der sozialistischen deutschen Theaterkunst als Beitrag zum umfassenden Aufbau des Sozialismus in der DDR.
Der Verband organisierte die Zusammenarbeit mit staatlichen und gesellschaftlichen Einrichtungen auf dem Gebiet der Kultur, organisierte den Erfahrungsaustausch der Theaterleute, ihre Weiterbildung und die Nachwuchsförderung.
Organisation
Aller fünf Jahre trat der Kongress der Theaterschaffenden, das höchste Organ des Verbandes, zusammen und wählte den Vorstand, welcher zwischen den Kongressen durch ein Präsidium und dem Sekretariat dauerhaft vertreten war. An der Basis existierten Verbandsgruppen und wurden in Vorbereitung des Kongresses Versammlungen auf Kreis- und Bezirksebene abgehalten. Gegliedert war der Verband in die Sektionen: Schauspiel, Musiktheater, Bühnentanz, Puppentheater und Kabarett und hatte verschieden Arbeitsgruppen (Bühnenbild, Theaterkritik, Theaterwissenschaft). Mitte der 1980er Jahre wurde eine Jugendkommission gebildet, die die Interessen junger Theaterleute vertreten sollte und die “Werkstatt-Tage junger Theaterschaffender” organisierte. Der Verband wurde aus Mitteln des Staatshaushaltes und zu einem unbedeutenden Anteil aus Mitgliedsbeiträgen finanziert. Ab 1968 gab der Verband die Zeitschrift “Theater der Zeit” heraus.
Erster Präsident war Wolfgang Heinz, der 1984 von Hans-Peter Minetti abgelöst wurde. Vizepräsidenten waren Walter Felsenstein, Karl Kayser und Günter Rimkus. Auf der 9. Präsidiumssitzung am 13. November 1989 schätzte Minetti selbstktritisch ein, dass er an vielen Vorgängen, die das Land in den Ruin getrieben haben, beteiligt gewesen zu sein und trat zurück.
Literatur
Frank-Lothar Kroll: Kultur, Bildung und Wissenschaft im 20. Jahrhundert. Wissenschaftsverlag, Oldenbourg 2003, ISBN 3486550020.
Weblinks
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