Verein zur Unterstützung der armen Negerkinder

Verein zur Unterstützung der armen Negerkinder

Der Verein zur Unterstützung der armen Negerkinder [1][2]war eine international operierende Organisation, deren Zweck die Missionierung, d.h. Taufe und vorhergehende religiöse Unterweisung von überwiegend weiblichen Minderjährigen schwarzafrikanischer Abstammung war. Andere Quellen geben als Namen „Verein zur Unterstützung der armen Negerkinder in Köln“ an[3]. Papst Pius IX. hatte im April 1853 allen Mitgliedern einen vollkommenen Ablass zum Zeitpunkt ihres Todes versprochen[4].

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der italienische Priester Nicolo Giovanni Battista Olivieri, (* 1792, † 1864, aus Genua) gründete den Verein 1852 in Köln. Er bestand zwischen 1852 und 1936. Auch der Priester und Ordensgründer Comboni hatte Verbindungen zum Verein. Im 19. Jahrhundert bestanden mehrere solcher Missionsvereine. 1871 fand eine "Generalversammlung der katholischen Vereine“ in Mainz statt, aus der später die Katholikentage entstanden.

Tätigkeitsfeld

Bei immer noch aktivem Sklavenhandel wurden auf dem afrikanischen Markt, z. B. im Sudan, über 1000 Kinder "freigekauft", also zum Marktwert erstanden und nach Zwischenstationen, beispielsweise im Olivieri gehörenden Instituto della Palma in Neapel nach Italien, Frankreich und Deutschland geschickt. Dort wurden sie in Klöstern untergebracht, zum Zweck der Erziehung und Ausbildung. Im deutschen Sprachraum nahmen Klöster in Bayern, Österreich und Südtirol "Negerkinder" auf. Oft wurden die Kinder in spektakulären Aktionen getauft und erhielten prominente Paten.

Problematik

Viele der Kinder waren allerdings den Anforderungen des europäischen Klimas und den neuen Lebensumständen nicht gewachsen, und es war nicht ungewöhnlich, dass Todesfälle schon bei der Überfahrt oder in den ersten Jahren zu verzeichnen waren.

Andererseits bestanden neben dem Freikaufen keine Möglichkeiten, die zuvor von arabischen Sklavenhändlern aus ihrem Umfeld herausgerissenen Kinder, zumeist Mädchen, einer anderen als ihrer als Sklaven bestimmten Zukunft zuzuführen. In Ägypten, dem Ort der Sklavenmärkte, bestand keine Infrastruktur zur Kinderbetreuung im christlich-europäischem Sinn. Und der Weg der Kinder zurück zu den Eltern (die wahrscheinlich auch verschleppt worden waren) war nicht rekonstruierbar.

Weblinks

Arbeitskreis Ordensgeschichte

Einzelnachweise

  1. DIE ZEIT, 31. Dezember 2008 Nr. 02
  2. http://www.comboni-missionare.de/comboni/heilig/texte/festrede_hollweck.pdf
  3. Arbeitsgemeinschaft außeruniversitärer historischer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland e.V. Nr. 024 vom 10. Februar 2006
  4. http://www.zeit.de/2009/02/A-Heidenkinder?page=2

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